Chrysanthemum vulgare (Rainfarn)

Erschei­nungs­da­tum Bun­des­an­zei­ger: 6.7.1988.,
Heft­num­mer: 122., ATC-Code: P02F.,
Gesamt-Bewer­­tung: NEGATIV.
Mono­gra­phie BGA/​​BfArM (Kom­mis­si­on E)
Chelidonii herba (Schöllkraut)InhaltsverzeichnisCichorium intybus (Wegwarte)





Bezeich­nung des Arzneimittels
Chry­san­t­he­mi vul­ga­ris flos, Rainfarnblüten;
Chry­san­t­he­mi vul­ga­ris her­ba, Rainfarnkraut.

Bestand­tei­le des Arzneimittels
Rain­farn­blü­ten, bestehend aus den Blü­ten­stän­den von Chry­san­the­mum vul­ga­re (LINNÉ) BERNHARDI (syn. Tanace­tum vul­ga­re LINNÉ) sowie deren Zubereitungen.
Rain­farn­kraut bestehend aus den ober­ir­di­schen Tei­len von Chry­san­the­mum vul­ga­re (LINNÉ,) BERNHARDI sowie deren Zubereitungen.

Anwen­dungs­ge­bie­te
Rain­farn­zu­be­rei­tun­gen wer­den als Ant­hel­m­in­thi­cum, bei Migrä­ne, Neur­al­gie, Rheu­ma, Mete­o­ris­mus und Appe­tit­man­gel angewendet.
Die Wirk­sam­keit bei den bean­spruch­ten Anwen­dungs­ge­bie­ten ist nicht belegt.

Risi­ken
Rain­farn ent­hält äthe­ri­sches Öl, das in der Regel thu­jon­hal­tig ist. Thu­jo­ne besit­zen neu­ro­to­xi­sche Eigenschaften.
Bei miß­bräuch­li­cher Ver­wen­dung gro­ßer Men­gen der Dro­ge oder des äthe­ri­schen Öls als Abor­ti­vum wur­den die fol­gen­den Ver­gif­tungs­sym­pto­me beob­ach­tet: Erbre­chen, Leib­schmer­zen, Gas­troen­teri­tis, star­ke Rötung des Gesichts, dann bei völ­li­ger Bewußt­lo­sig­keit star­ke klo­nisch-toni­sche Krämp­fe, star­ke Beschleu­ni­gung der Atmung und unre­gel­mä­ßi­ge Herz­tä­tig­keit, Mydria­sis und Pupil­len­star­re, Ute­rus­blu­tun­gen, u. U. Abort, Nie­ren­schä­di­gung, Leberschädigung.
Die leta­le Dosis des äthe­ri­schen Öles beträgt beim Men­schen 15–30 g.
Bei unkon­trol­lier­ter Anwen­dung von Rain­farn kön­nen in Abhän­gig­keit von der ver­wen­de­ten Dro­ge Thu­jon­men­gen auf­ge­nom­men wer­den, die auch bei nor­ma­ler Dosie­rung toxisch sind. Unter­su­chun­gen zur Toxi­zi­tät der thu­jon­frei­en Che­mo­ty­pen lie­gen nicht vor.

Bewer­tung
Da die Wirk­sam­keit von Rain­farn­zu­be­rei­tun­gen bei den bean­spruch­ten Anwen­dungs­ge­bie­ten nicht belegt ist, kann ange­sichts der Risi­ken eine the­ra­peu­ti­sche Ver­wen­dung nicht ver­tre­ten werden.

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