Dampfbad

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Dampf­bad (Bal­ne­um vapo­ris). Die Alten bedien­ten sich aus­ser dem Sand- und Was­ser­ba­de auch noch and­rer Mit­tel­din­ge, dem Destil­lir­ge­fä­se einen gewis­sen Grad Hit­ze bei­zu­brin­gen, und unter andern nich­ti­gen Din­gen, auch des Was­ser­damp­fes, über wel­chem man in eini­ger Ent­fer­nung das zu bear­bei­ten­de Gefäs schwe­bend anbrach­te. Die­se künst­li­chen, über­flüs­si­gen Geräth­schaf­ten sind vor­züg­lich ihrer Zweck­lo­sig-keit wegen ganz aus­ser Gebrauch gekommen.

Nur ein Ueber­rest davon ist bei der Destil­la­ti­on eini­ger wohl­rie­chen­den Wäs­ser übrig geblie­ben, da man näm­lich das Kraut oder die Blu­men in Bün­deln bin­det, und in der mit Was­ser etwa zur Hälf­te ange­füll­ten Destil­lir­bla­se der­ge­stalt gleich unter dem Hel­me auf­hängt, daß sie nicht vom kochen­den Was­ser berührt wer­den. Der auf­stei­gen­de Was­ser­dampf führt die geruch­vol­len Thei­le der Gewächs­sub­stanz mit in die Vor­la­ge über, ohne daß jedoch das Kraut, wie bei der gewöhn­li­chen Destil­la­ti­ons­art der gebrann­ten Wäs­ser nicht sel­ten geschieht, am Boden der Bla­se anbren­nen, und dem Destil­la­te einen wid­ri­gen Geruch mitt­hei­len kann.