Der Traum vom Abnehmen wird Wirklichkeit!?


Abneh­men mit DHU Bicom­plex 24
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Abneh­men ist ein moder­nes Zau­ber­wort. Dar­um ran­ken sich aller­lei wun­der­sa­me Geschich­ten und Mär­chen: Schnell und gesund abneh­men, Abneh­men ohne Mühe, 20 Kilo abneh­men in acht Wochen, Fett­ab­schmel­zen im Schlaf, Abneh­men ohne Kalo­rien zäh­len, Super­diä­ten, Ernäh­rungs­vor­schlä­ge von low-carb bis Atkins, end­lich schlank! … die Lis­te ist end­los. Lei­der gehen die per­sön­li­chen Geschich­ten vom Traum­ge­wicht häu­fig nicht so gut aus. Nach einer kur­zen Pha­se des Tri­umph­ge­fühls nach erfolg­rei­cher Abnah­me, schlägt oft der Jo-Jo-Effekt zu. Denn nach all den Ent­beh­rung und dem Ver­zicht wird häu­fig wie­der mehr geges­sen. Der ste­ti­gen Gewichts­zu­nah­me wird mit Trotz begeg­net und nach dem Mot­to „nun ist es auch egal“, fin­den sich zum Schluss noch mehr Kilos auf der Waa­ge als vor dem Abnehmen.

Der Behaup­tung kann also ger­ne wider­spro­chen wer­den, dass die Zei­ten der zau­ber­haf­ten Mär­chen oder Ein­flüs­te­run­gen nicht freund­lich geson­ne­ner Geis­ter längst vor­bei sind. Denn es gibt sie noch. Nur haben sie ein ande­res Gesicht ange­nom­men: Zei­tun­gen, Zeit­schrif­ten oder das Inter­net sind moder­ne Mär­chen-Erzäh­ler, wenn es um das Kör­per­ge­wicht geht. Die Medi­en benut­zen Sto­rys, die das Herz oder die Sehn­sucht berüh­ren. Sie för­dern damit den Wunsch: Das möch­te ich auch! Die „neu­en“ Bil­der der Medi­en sind nicht weit ent­fernt von denen der „alten“ Mär­chen: Die schö­ne, schlan­ke Traum­prin­zes­sin hei­ra­tet ihren Prin­zen. Die jun­ge, beruf­lich erfolg­rei­che Mut­ter ist gut in Form, fröh­lich und natür­lich über­haupt nicht gestresst von ihren Dop­pel- oder sogar Drei­fach-Belas­tun­gen. Mit Idea­len wer­den Traum-Bot­schaf­ten ver­knüpft: Schlank ist gleich bedeu­tend mit schön, leis­tungs­fä­hig und gesund. Außer­dem haben die dar­ge­stell­ten Men­schen Sex-Appeal, sind begeh­rens­wert, immer gut gelaunt, fit und leistungsfähig.

Die moder­nen Mär­chen­er­zäh­ler sind Yel­low-Press-Jour­na­lis­tIn­nen, Pro­fes­so­rIn­nen für Ernäh­rungs­me­di­zin oder inter­na­tio­nal renom­mier­te Fit­ness-Gurus, die den Stoff lie­fern, aus denen die Träu­me der Moder­ne bestehen und mit denen … vor allem … viel, sehr viel Geld ver­dient wer­den kann. Gan­ze Indus­trien haben sich rund auf Abnehm-Pro­duk­te jeder Art spe­zia­li­siert. Von Phar­ma­fir­men bis hin zu inter­na­tio­nal agie­ren­den Nah­rungs­mit­tel­her­stel­lern wie Nest­lé und Co. wer­den zahl­lo­se Waren erfun­den und ver­kauft, mit denen sich Kon­su­men­ten … angeb­lich … schlank und gesund essen können …

Tatsächliche Gewichtsprobleme in Deutschland

Übergewicht

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Die­se Pro­duk­te fin­den in Deutsch­land rei­ßen­den Absatz. Tat­säch­lich gibt es ein Über­ge­wichts-Pro­blem, wie die Zah­len des Bun­des­in­sti­tuts für Risi­ko­be­wer­tung (BfR) bele­gen: 45 Pro­zent der Män­ner und 29,5 Pro­zent der Frau­en gel­ten als über­ge­wich­tig, das heißt sie haben einen Body Mass Index (BMI) von über 25. Als fett­lei­big (adi­pös) gel­ten 20,5 Pro­zent der deut­schen Män­ner (BMI über 30) und 21,1 Pro­zent der Frau­en (Wei­te­re Infos beim BfR). Auf der Web­site des Bun­des­in­sti­tuts wer­den als Grün­de für die Ent­ste­hung von Über­ge­wicht bei­spiels­wei­se unzu­rei­chen­de kör­per­li­che Bewe­gung bei zusätz­li­cher fett- und zucker­rei­cher Ernäh­rung auf­ge­führt. Die Bun­des­re­gie­rung finan­ziert ver­schie­de­ne Pro­gram­me zur Auf­klä­rung von Über­ge­wicht allei­ne schon des­halb, weil die Fol­gen zukünf­tig wirt­schaft­lich und auch gesund­heit­lich schwer­wie­gend sein kön­nen: Wis­sen­schaft­ler ver­wei­sen nicht nur auf die Ver­kür­zung der Lebens­er­war­tung Über­ge­wich­ti­ger. Son­dern mit den lang­fris­ti­gen Fol­gen von Über­ge­wicht wer­den mas­si­ve Gesund­heits­stö­run­gen in Ver­bin­dung gebracht wie Dia­be­tes mel­li­tus Typ 2 (Erwach­se­nen-Zucker­krank­heit, „Alters­dia­be­tes“), Fett­stoff­wech­sel­stö­run­gen, Blut­hoch­druck (Hyper­to­nie) und ande­re Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen. Die dar­aus ent­ste­hen­den Fol­ge­kos­ten der nöti­gen Krank­heits­be­hand­lun­gen, Arbeits­aus­fäl­le, Reha-Maß­nah­men (zum Bei­spiel nach einem Schlag­an­fall) oder vor­zei­ti­gen Beren­tun­gen könn­ten für das Soli­dar­sys­tem eine kaum zu bewäl­ti­gen­de Bür­de wer­den (neben den explo­die­ren­den Kos­ten der Pfle­ge alter Menschen).

Wirklich gefährlich: Der Bauchspeck

Nun hat sich der BMI als Maß­ein­heit für Über­wicht wegen sei­ner Unge­nau­ig­keit als unzu­rei­chend erwie­sen. Adi­po­si­tas-Exper­ten schla­gen des­halb vor, statt des BMIs lie­ber den Bauch­um­fang als Richt­grö­ße zu ver­wen­den. War­um? Wis­sen­schaft­ler ver­mu­ten, dass der Bauch­speck (vis­ze­ra­le Adi­po­si­tas) weit­aus bes­ser die Risi­ken für Arte­rio­skle­ro­se, Herz­in­farkt, Schlag­an­fall, Dia­be­tes, Throm­bo­se oder mög­li­cher­wei­se auch Alz­hei­mer anzeigt als der BMI. Wird der Bauch­speck als Kenn­grö­ße für Über­ge­wicht her­an­ge­zo­gen, ist die Risi­ko­grup­pe für über­ge­wichts­be­ding­te Erkran­kun­gen um ein Viel­fa­ches höher. Denn auf­grund der Ener­gie-Über­ver­sor­gung in unse­rem Land tra­gen sogar vie­le als schlank emp­fun­de­ne Frau­en und Män­ner ihre „klei­nen Bäuch­lein“ vor sich her.

Zuviel Bauch­fett? Mit einem nor­ma­len Maß­band lässt sich leicht der Bauch­um­fang ermes­sen. Das Maß­band wird ein­mal um den Kör­per her­um auf Höhe des Bauch­na­bels gelegt und gemes­sen. Bei Frau­en besteht ab einem Umfang von 88 cm, bei Män­nern ab 94 cm Bauch­um­fang ein erhöh­tes Risi­ko für Herz­in­farkt, Schlag­an­fall oder Dia­be­tes mel­li­tus Typ 2.

Ist das Bauch­fett selbst gefähr­lich? Wahr­schein­lich zeigt das Bauch­fett nicht nur Gesund­heits­ri­si­ken an, son­dern kann auch selbst krank machen. Im Bauch­raum sit­zen spe­zi­el­le Zel­len des Fett­ge­we­bes (Adi­po­zy­ten). Die­se wid­men sich aber offen­bar nicht allein den Grund­auf­ga­ben von Fett­zel­len, den Kör­per vor Aus­küh­lung zu schüt­zen, Ener­gie für Not­zei­ten zu spei­chern, Orga­ne vor äuße­ren Schä­den zu bewah­ren oder eine weib­li­che Kör­per­form zu model­lie­ren. Son­dern die Bauch­­fett-Adi­­po­­zy­­ten inter­agie­ren zusätz­lich in nega­ti­ver Wei­se mit ver­schie­de­nen Hor­mo­nen wie bei­spiels­wei­se Adi­po­sin, Interleukin‑6 oder Tumor­ne­kro­se­fak­tor alpha. Die bei­den letzt­ge­nann­ten Hor­mo­ne spie­len bei Ent­zün­dungs­re­ak­tio­nen oder Immu­ni­tät eine bedeut­sa­me Rol­le. Das hor­mo­nel­le Zusam­men­spiel des Bauch­specks kann die gesun­de Kon­trol­le und Ver­hin­de­rung von Ent­zün­dun­gen oder immu­no­lo­gisch wich­ti­ger Pro­zes­se behin­dern, ver­mu­ten Wis­sen­schaft­ler, und so zur Ent­wick­lung von Arte­ri­en­ver­kal­kung und ande­ren Erkran­kun­gen beitragen.

Meta­bo­li­sches Syn­drom Vier wesent­li­che Risi­ko­fak­to­ren wer­den gegen­wär­tig für die Ent­ste­hung des Meta­bo­li­schen Syn­droms ver­ant­wort­lich gemacht: Abdo­mi­nel­le Fett­lei­big­keit, Blut­hoch­druck (Hyper­to­nie), ver­än­der­te Blut­fett­wer­te (Dys­li­pi­dä­mie) und Insulinresistenz.

Abnehmen
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Um Über­ge­wicht, Bauch­speck und/​oder Adi­po­si­tas zu ver­hin­dern, schla­gen die Ver­ant­wort­li­chen des Bun­des­in­sti­tuts voll­mun­di­ge All­ge­mein­plät­ze vor: So soll bestehen­des Über­ge­wicht abge­baut wer­den! Betrof­fe­ne sol­len ein „gesund­heits­för­dern­des Ernäh­rungs­ver­hal­ten zusam­men mit ent­spre­chend nach­hal­tig ver­än­der­ter Lebens­füh­rung erler­nen und lang­fris­tig festigen“.

„Was nun?“ mag sich da so man­cher Abnehm-Wil­li­ge bei sol­chen ker­ni­gen For­de­run­gen aus dem Mund von Gesund­heits­bü­ro­kra­ten fra­gen. „Wie soll ich das umset­zen?“ Wie schon erwähnt, gibt es 1001 und mehr Vor­schlä­ge. Ein Inne­hal­ten lässt die Abnehm-Pro­ble­ma­tik in einem ande­ren Licht erschei­nen. Denn eigent­lich weiß jeder Mensch schon lan­ge: Das Abneh­men … mit wel­cher Metho­de auch immer … ist ein höchst per­sön­li­cher Pro­zess. Dar­an ändern auch Unter­stüt­zer­grup­pen wie die kom­mer­zi­el­len Weight­Wat­chers (eng­lisch: Weight-Wat­chers, das heißt „Weight“ für Gewicht und „Wat­chers“ für Beob­ach­ter oder Wäch­ter, also zusam­men: Gewichts-Wäch­ter) nichts, die sich für ihre Dienst­leis­tun­gen gut bezah­len las­sen und auch noch eige­ne Abnehm­pro­duk­te anbie­ten. Doch bleibt es dabei: Men­schen, die abneh­men wol­len, müs­sen da ganz allei­ne durch, es kann einem nie­mand viel abneh­men oder erleich­tern. Wun­der­pil­len gibt es nicht, auch Hyp­no­sen oder Fern­hei­lungs­ver­su­che blei­ben erfolg­los. Die für erfolg­rei­ches Abneh­men zu beschrei­ten­den Wege sind hoch indi­vi­du­ell. Denn jeder Mensch unter­schei­det sich vom Ande­ren. Bei­spiels­wei­se allein durch eine per­sön­li­che Kon­sti­tu­ti­on, Stoff­wech­sel, Ernäh­rungs­vor­lie­ben (eher süß oder sal­zig). Schon des­we­gen kön­nen die mil­lio­nen­fach gehör­ten all­ge­mei­nen Rat­schlä­ge nicht fruchten.

Abnehmen aus naturheilkundlicher Sicht

Aus natur­heil­kund­li­cher Sicht ist das Abneh­men ein ganz­heit­li­cher Pro­zess. Wer Abneh­men will, kann dies nur mit Kör­per, See­le und Geist glei­cher­ma­ßen tun. Des­halb kön­nen Diät­vor­schrif­ten nicht wir­ken, die zum Bei­spiel auf rei­nem Kalo­rien­zäh­len oder der allei­ni­gen Ver­wen­dung eini­ger weni­ger Lebens­mit­teln beru­hen. Wenn zum Bei­spiel die See­le aus­ge­hun­gert nach Aner­ken­nung oder Lie­be ist, oder wenn sie durch ein stän­di­ges Über­maß an Stress gequält ist, wird sie das Kalo­rien­zäh­len boy­kot­tie­ren. Und sie wird kei­ne Gele­gen­heit aus­las­sen, sich Süßes zur ersatz­wei­sen Befrie­di­gung zu wün­schen und zu beschaf­fen. Damit wird jede ein­sei­ti­ge Diät zu einem chro­ni­schen Kampf, der nicht zu gewin­nen ist. Aber wenn sich die geis­tig-see­li­sche Situa­ti­on ver­än­dert, Lie­be in das eige­ne Leben kommt oder wenn Sinn­fra­gen sich beant­wor­ten, kann das Abneh­men leicht werden.

Grundsätzliches

Hula-Hopp
© Mari­on Kaden, Ber­lin, 2013

Die Natur­heil­kun­de bie­tet vie­le Ansät­ze, die je nach indi­vi­du­el­ler Mög­lich­kei­ten und Vor­lie­ben aus­ge­sucht wer­den kön­nen. Bevor eini­ge der Ver­fah­ren vor­ge­stellt wer­den, zunächst Grund­sätz­li­ches: Die klas­si­sche Natur­heil­kun­de wird oft als „Regu­la­ti­ons­me­di­zin“ beschrie­ben. Dies bedeu­tet, dass der mensch­li­che Orga­nis­mus über Mög­lich­kei­ten der Eigen­re­gu­la­ti­on („Regu­la­ti­ons­kräf­te“) sei­ner Gesund­heit ver­fügt. Um die­se nut­zen zu kön­nen, muss die Gesamt­si­tua­ti­on eines Men­schen immer mit ein­be­zo­gen wer­den. Ist also etwas aus den Fugen gera­ten … wie bei­spiels­wei­se das Ess-Ver­hal­ten auf­grund geis­ti­ger oder beruf­li­cher Über­for­de­rung -, hat ein Mensch nach die­ser Vor­stel­lung aus­drück­lich die Fähig­keit, sol­che krank­ma­chen­den Bedin­gun­gen und ihre kör­per­lich-geis­tig-see­li­schen Fol­gen selbst wie­der „zu regeln“. Dies ent­spricht den schon seit Urzei­ten beschrie­be­nen Selbst­hei­lungs­kräf­te der Men­schen. In der Natur­me­di­zin wird grund­sätz­lich davon aus­ge­gan­gen, dass kran­ken Men­schen die Fähig­keit inne­wohnt, sich selbst wie­der zu hei­len. Mit den Selbst­hei­lungs­kräf­te hat sich vor allem Para­cel­sus beschäf­tigt, dem gro­ßen Heil­kun­di­gen der anbre­chen­den Neu­zeit: Der „inne­re Archeus“, der nach sei­ner Vor­stel­lung uns inne­wohnt, hat jene Selbst­heil­kraft, die jeder Mensch besitzt. Des­halb kön­nen Men­schen, die ent­we­der kör­per­lich, see­lisch oder geis­tig ins Ungleich­ge­wicht gera­ten und irgend­wann krank gewor­den sind, durch ihren inne­ren Archeus wie­der geheilt wer­den. Kann sich die­se men­schen­ei­ge­ne Heil­kraft nicht zum Zuge kom­men, wie bei­spiels­wei­se bei chro­ni­schen Krank­hei­ten, gibt es zahl­rei­che natur­heil­kund­li­che Mög­lich­kei­ten, die Selbst­hei­lungs­kraft anzu­re­gen. Die uns eige­ne Selbst­hei­lungs­kraft ist der Kern jeder Gesun­dung, nicht aber irgend­wel­che Wun­der­hei­ler, Zau­ber­mit­tel oder „begna­de­ten“ Ärz­te im wei­ßen Kittel.

Ungleichgewicht harmonisieren

Men­schen, die zu vie­le Pfun­de ange­sam­melt haben, sind in ein Ungleich­ge­wicht gera­ten. Meis­tens kön­nen sie recht genau ange­ben, wann dies ange­fan­gen hat und kön­nen oft die Grün­de benen­nen, die sie in die­se Schief­la­ge gebracht haben. Die Natur­heil­kun­de schlägt den Weg zur Har­mo­ni­sie­rung vor: Dazu könn­te bei­spiels­wei­se gehö­ren, beruf­li­chen Stress abzu­bau­en und statt des­sen wie­der mehr auf die eige­nen Bedürf­nis­se zu schau­en. Dazu kann auch gehö­ren, sich regel­mä­ßi­ge Ruhe­pau­sen zu gön­nen, sich einen stress­freie­ren Tages­ab­lauf ver­schaf­fen oder für genü­gend Schlaf zu sor­gen. Wer weni­ger Stress hat, braucht auch weni­ger Essen … davon kön­nen vie­le Betrof­fe­ne ein Lied sin­gen. Auch Geist und See­le wol­len bedacht wer­den: Das Lesen guter Bücher oder Hören von klas­si­scher Musik sind ent­span­nend. Für man­che ist ein Museums‑, Thea­ter- oder Kino­be­such geis­tig-see­lisch auf­bau­en­de Nah­rung. Ande­re wer­den wie­der ihren Freun­des­kreis aktiv: Etwas mit Freun­den unter­neh­men … es muss nicht immer das gemein­sa­me Essen sein … ein Sau­na­be­such tut es auch. Oder sich Zeit für die Kin­der oder Enkel­kin­der neh­men. Kin­dern oder Enkel­kin­dern etwas vor­le­sen, för­dert nicht nur ihre Intel­li­genz, wie Wis­sen­schaft­ler her­aus­fan­den, son­dern geben auch dem eige­nen, „inne­ren“ Kind die Mög­lich­keit auf­zu­at­men. Wie wäre es bei­spiels­wei­se mit dem Vor­le­sen eines rich­ti­gen Mär­chens von den Gebrü­dern Grimm?

Verschiedene naturheilkundliche Methoden, die beim Abnehmen helfen

Heilfasten

Beim Heil­fas­ten wird eine bewuss­te Ent­schei­dung gegen das Essen gefällt. Den gesam­ten Ver­dau­ungs­or­ga­nen wird eine Pau­se ver­ord­net. Die meis­ten Fas­ten­den beschäf­ti­gen sich in die­ser nah­rungs­frei­en Zeit häu­fig (nicht alle!) um so mehr mit dem Essen. In der Aus­ein­an­der­set­zung mit dem hung­ri­gen Bauch kön­nen einem die eige­nen Gewohn­heit bewusst wer­den: Wann bekom­me ich Hun­ger? Was für ein Hun­ger ist das … nur Appe­tit aus Lan­ge­wei­le oder „rich­ti­ger“ Hun­ger? Wor­auf habe ich nun am meis­ten Hun­ger? Was wür­de ich jetzt ger­ne am liebs­ten essen? Wäh­rend des Fas­tens stel­len vie­le Men­schen erstaunt fest, wie lan­ge sie ohne Essen aus­kom­men kön­nen, wenn sich der Kör­per erst ein­mal umge­stellt hat. Sie erle­ben, wie viel Zeit sie für die täg­li­che Beschaf­fung, Zube­rei­tung und für das Essen sonst benö­ti­gen. Fas­ten wird dann auch als inne­re Befrei­ung emp­fun­den. Anschlie­ßend kann Essen eine neue eige­ne Bewertung/​Wichtigkeit bekom­men, was für die Zeit nach dem Fas­ten wich­tig wer­den kann. Durch die Umstel­lung des Kör­pers wäh­rend des Fas­tens fin­det eine kör­per­lich-geis­tig-see­li­sche Umstim­mung (Wei­te­re Infos) statt. Beim Fas­ten wird natur­heil­kund­lich nicht umsonst vom „Ent­schla­cken“ oder „Ent­gif­ten“ gespro­chen: Altes (Gewohn­hei­ten, Fett) wird über Bord gewor­fen, um Neu­em Platz zu machen. Doch Vor­sicht: Wer sich für das Heil­fas­ten ent­schei­det, soll­te sich gut vor­be­rei­ten. Dazu gehö­ren Infor­ma­tio­nen wie Heil­fas­ten begon­nen wird (Ein­lauf, Glau­ber­salz, Bauch­wi­ckel), oder was wäh­rend des Fas­tens zu beach­ten ist (Beschaf­fung Grund­aus­stat­tung). Auch das Fas­ten­bre­chen muss vor­be­rei­tet wer­den, denn es genau­so wich­tig wie das Fas­ten selbst. Heil­fas­ten ist also nicht nur „nicht essen“, son­dern eine tief grei­fen­de Maß­nah­me, die den gan­zen Kör­per betrifft. Wer sich das Fas­ten nicht allei­ne zutraut, kann sich Fas­ten­grup­pen anschlie­ßen, von Fas­ten­ex­per­ten bera­ten las­sen oder natur­heil­kund­lich ori­en­tier­te Fas­ten­kli­ni­ken oder spe­zia­li­sier­te Ein­rich­tun­gen besuchen.

Lebenskonzepte des Sebastian Kneipp

Apfel

© Mari­on Kaden, Ber­lin, 2013

Sebas­ti­an Kneipp (1821–1897) wur­de durch sei­ne Was­ser­ku­ren bekannt. Als „Abhär­tungs­apos­tel“ mach­te er Was­ser­tre­ten und medi­zi­ni­sche Güs­se salon­fä­hig. Kneipp war jedoch die Vor­sor­ge genau­so wich­tig wie dem Bun­des­in­sti­tut für Risi­ko­be­wer­tung. Aller­dings hat­te er kon­kre­te Vor­stel­lun­gen und vor allem umsetz­ba­re Vor­schlä­ge: Er leg­te Wert auf ein­fa­ches, gesun­des Essen und auf eine maß­vol­le Lebens­füh­rung. Denn schon zu sei­nen Leb­zei­ten beob­ach­te­te er bei sei­nen wohl­ha­ben­den Pati­en­ten die Fol­gen des Wohl­stan­des, näm­lich Über­ge­wicht. Sein Cre­do: Wer bewusst isst, sich täg­lich genü­gend an der fri­schen Luft bewegt und bestimm­te Maß­nah­men der Vor­sor­ge betreibt (Was­ser­güs­se am Mor­gen ver­trei­ben Kum­mer und Sor­gen, regel­mä­ßi­ge Sau­na-Gän­ge) wird (fast) nie krank. Wer sich für die Ideen Kneipps inter­es­siert, kann im Kneipp-Bund aktiv wer­den. Der unab­hän­gi­ge und gemein­nüt­zi­ge Ver­ein trägt die Gedan­ken und Ideen ihres cha­ris­ma­ti­schen Grün­ders wei­ter: Der Kneipp-Bund ver­mit­telt „eine wert­vol­le Gesund­heits­idee, die auf den Ele­men­ten Ernäh­rung, Bewe­gung, Lebens­ord­nung, Heil­pflan­zen und Was­ser auf­baut“, so heißt es auf der Web­site (Web­site Kneipp-Bund).

Maximilian Oskar Bircher-Benner

Hirsebratlinge
© Mari­on Kaden, Ber­lin, 2013

Der Schwei­zer Arzt und Ernäh­rungs­wis­sen­schaft­ler gilt als Pio­nier der Voll­wert­kost (1867–1939). Der natur­heil­kund­lich arbei­ten­de Arzt führ­te die Ent­ste­hung bestimm­ter Zivi­li­sa­ti­ons­er­kran­kun­gen, die er schon damals beob­ach­te­te, auf eine unge­sun­de Ernäh­rung zurück. „Kon­ser­ven-Nah­rung“, die damals auf­grund tech­ni­scher Ver­fah­ren (Lie­big: Ent­wick­lung der Fleisch­brü­he) immer häu­fi­ger wur­de, lehn­te Bir­cher-Ben­ner als gesund­heits­schä­di­gend ab. Eben­so die viel­sei­ti­ge Ver­wen­dung von Weiß­mehl oder dem wei­ßem Indus­trie­zu­cker. Bei der Behand­lung sei­ner Pati­en­ten begann der Schwei­zer Roh­kost-Diä­ten ein­zu­füh­ren und deren heil­sa­me Wir­kung zu beob­ach­ten und zu beschrei­ben. Bir­cher-Ben­ner stell­te als ers­ter die The­se auf, dass rohe Nah­rungs­mit­tel auch vor­beu­gend beson­ders wert­voll für die mensch­li­che Ernäh­rung sei­en. Außer­dem stell­te der Arzt beson­ders hohe Ansprü­che an die Qua­li­tät (im heu­ti­gen Bio-Sin­ne) oder den lebens­vol­len Gehalt der ver­wen­de­ten, rohen Nah­rungs­mit­tel. Sei­ne Erfol­ge und auch sei­ne ver­mö­gen­de Ehe­frau ermög­lich­ten ihm den Auf­bau eines eige­nen Sana­to­ri­ums. Dort erwei­ter­te Bir­cher-Ben­ner sei­ne Ernäh­rungs­vor­schrif­ten auf natur­heil­kund­li­che Ele­men­ten wie Bewe­gung an der fri­schen Alpen­luft, Gym­nas­tik, Luft­bä­der und Kneipp­sche Hydro­the­ra­pie. Die Ideen Bir­cher-Ben­ners waren und sind auch heu­te noch Teil einer Lebens­re­form­be­we­gung mit vie­len Anhängern.

Vegetarische Ernährung

In Indi­en leben 400 Mil­lio­nen Men­schen, die sich vege­ta­risch ernäh­ren. Die­se Ernäh­rungs- und Lebens­wei­se ist religiös/​ethisch begrün­det und wird schon seit Jahr­tau­sen­den prak­ti­ziert. Die­se gro­ße Grup­pe steht seit eini­gen Jahr­zehn­ten im Fokus medi­zi­ni­schen Inter­es­ses. Auf dem Ärz­te­kon­gress „Vege­ta­ri­sche Ernäh­rung und Medi­zin“ in Ber­lin [1] beschei­nig­te der Ernäh­rungs­wis­sen­schaft­ler Dr. Mar­kus Kel­ler Vege­ta­ri­ern eine grund­sätz­lich gesün­de­re Lebens­wei­se. „Vege­ta­ri­er haben ein ande­res Gesund­heits­ver­hal­ten. Sie trei­ben mehr Sport, rau­chen weni­ger und trin­ken weni­ger Alko­hol“, so Kel­ler. Schon allei­ne die­se her­aus­ge­grif­fe­nen Teil­aspek­te könn­ten die Gesund­heit beein­flus­sen, erklär­te er. Der Ernäh­rungs­wis­sen­schaft­ler führ­te ver­schie­de­ne Stu­di­en an, die in den letz­ten Jah­ren ein­deu­tig beleg­ten [2]: Vege­ta­ri­er sind sel­te­ner über­ge­wich­tig, lei­den weni­ger an kar­dio­vas­ku­lä­ren Erkran­kun­gen oder Blut­hoch­druck. All dies schlägt sich in einer enor­men, kaum glaub­li­chen Ver­län­ge­rung der Lebens­er­war­tung nie­der. Bei der größ­ten, jemals durch­ge­führ­ten Vege­ta­rier­stu­die (Adven­tist Health Stu­dy 2, ca. 96.000 Teil­neh­mer) kommt her­aus, dass Frau­en 9,1 Jah­re und Män­ner 6,5 Jah­re län­ger leben wenn sie sich vege­ta­risch ernäh­ren (die Stu­die läuft noch, Beschrei­bung der Teil­neh­mer).

Ernährungspyramide

Vege­ta­ri­sche Ernäh­rungs­py­ra­mi­de
© Vege­ta­ri­er­bund, 2013

Für vie­le Vege­ta­ri­er, die den Ver­zehr von Fleisch mei­den, ste­hen nicht nur gesund­heit­li­che Aspek­te im Vor­der­grund. Wei­te­re Aspekte:

  • Tier­schutz: Das Töten und Ver­zeh­ren von Tie­ren wird abge­lehnt, weil Tie­re ein Teil der Schöp­fung sind.
  • Mas­sen­tier­hal­tung: Die indus­tri­el­le Pro­duk­ti­on mit Hil­fe von Mas­sen­tier­hal­tun­gen wird als nicht art­ge­recht und unnö­tig ange­pran­gert. Mas­sen­tier­hal­tung ist nur mit einem hohen Ener­gie­auf­wand und der Ver­füt­te­rung von pflanz­li­cher (mensch­li­cher) Nah­rung möglich.
  • Die Mas­sen­tier­hal­tung wird auch als wesent­li­cher Fak­tor für den Hun­ger und die fort­schrei­ten­de Ver­ar­mung in der drit­ten Welt betrachtet.
  • Umwelt- und Kli­ma­schutz: Mas­sen­tier­hal­tung gefähr­det das Kli­ma. Bei­spiels­wei­se pro­du­zie­ren Kühe beim Gras­fres­sen Methan, wel­ches nicht abge­baut wird und die Ozon­schicht zer­stört. [3]

Schüßler-Kombipräparate: DHU-Bicomplexe

Der Ber­li­ner Arzt und Homöo­path Kon­rad Grams (1878–1947) kom­bi­nier­te Bio-Mine­ral­­sal­­ze nach Schüß­ler. [4] Sein „Aus­schei­dungs­mit­tel“ (DHU-Bicom­­plex Num­mer 24) bie­tet wert­vol­le Hil­fen beim Abneh­men. Beim Abneh­men wer­den zum Abbau des Fetts eine Rei­he kom­ple­xer zusätz­li­cher Stoff­wech­sel­ak­ti­vi­tä­ten in Gang gesetzt. Das Aus­schei­dungs­mit­tel akti­viert dabei den Stoff­wech­sel und hilft damit bei der Ent­gif­tung des Kör­pers. Es regt zum Bei­spiel nicht nur unser wich­tigs­te und größ­tes Aus­schei­dungs­or­gan … die Leber … an, um alle Abfall­pro­duk­te des Stoff­wech­sels bes­ser aus­schei­den zu kön­nen. Auch Gal­le und Nie­ren wer­den unter­stützt, um zum Bei­spiel über­schüs­si­ges Was­ser aus dem Gewe­be her­aus zu lösen und aus­zu­schei­den. Zudem för­dert es Rei­­ni­­gungs- und Rege­ne­ra­ti­ons­pro­zes­se der Schleimhäute.

Dosierung

Sport
© Mari­on Kaden, Ber­lin, 2013

Zu Beginn des Abneh­mens drei Mal täg­lich 1–2 Tablet­ten. Bei „Stö­run­gen“ wie zum Bei­spiel Ver­stop­fung, ver­stärk­ter Müdig­keit, all­ge­mei­ner Schlapp­heit, Lust­lo­sig­keit kön­nen zur Akti­vie­rung der Ver­dau­ungs­tä­tig­keit fünf Mal täg­lich 1–2 Tablet­ten ein­ge­nom­men werden.

Abneh­men ist immer ein län­ge­rer Pro­zess, der Mona­te oder Jah­re dau­ern kann. Das Aus­schei­dungs­mit­tel kann auch bei län­ge­rer Gewichts­re­duk­ti­on zur Unter­stüt­zung immer wie­der ein­ge­nom­men wer­den. Am bes­ten kur­mä­ßig, alle 2–3 Mona­te für etwa sechs Wochen.

Tipps für die Einnahme

Wie bei allen bio­che­mi­schen Schüß­ler­sal­zen oder homöo­pa­thi­schen Mit­teln las­sen Sie die Tablet­ten bit­te lang­sam im Mun­de zer­ge­hen. Also nicht lut­schen, nicht kau­en und nicht als gan­zes her­un­ter­schlu­cken. So kann der Kör­per die Wirk­stof­fe sofort über die Mund­schleim­haut aufnehmen.
Die Tablet­ten soll­ten direkt vor, nicht zusam­men mit und nicht nach dem Essen oder mit Geträn­ken ein­ge­nom­men wer­den. All­ge­mei­ne Regel: Schüß­ler-Bicom­plex-Tablet­ten eini­ge Zeit vor Mahl­zei­ten ein­zu­neh­men … min­des­tens eine Stun­de vorher.

Das Ausscheidungsmittel ist ein Schüßler-Kombipräparat und folgendermaßen zusammen gesetzt

• Fer­rum phos­pho­ri­cum D12
• Kali­um chlor­a­tum D6
• Natri­um phos­pho­ri­cum D6
• Natri­um sul­fu­ricum D6

Ferrum phosphoricum D12

Fer­rum phos­pho­ri­cum (fer­rum = latei­nisch für Eisen) ist der wesent­li­che Mine­ral-Bau­stein für die Sau­er­stoff­ver­sor­gung der Kör­per­zel­len. So ist das Mine­ral an sämt­li­chen Stoff­wech­sel­funk­tio­nen betei­ligt: Fer­rum phos­pho­ri­cum sorgt bei­spiels­wei­se für den Auf- und Abbau von Zel­len, Anlie­fe­rung von Nähr­stof­fen oder Abtrans­port von Abfall­pro­duk­ten der Zel­len. Das Nähr­salz ist lebens­not­wen­dig (essen­ti­ell) und wird in beson­de­ren Lebens­pha­sen zusätz­lich gebraucht. Bei­spie­le: Wäh­rend der Schwan­ger­schaft, für das gesun­de Wachs­tum eines Kin­des oder wäh­rend Krank­heits- und Erho­lungs­pha­sen. Eben­so wich­tig ist das Salz, wenn der Kör­per Belas­tun­gen aus­ge­setzt ist – wie bei beruf­li­chem oder geis­tig-see­li­schem Stress beispielsweise.

Auch beim Abneh­men wird der Kör­per extra gefor­dert: Ent­spre­chend der gewähl­ten Abnehm-Metho­de wird die Ernäh­rung ent­we­der umge­stellt, ver­rin­gert oder ver­än­dert, wodurch der Stoff­wech­sel immer ange­kur­belt wer­den muss. Fer­rum phos­pho­ri­cum unter­stützt dabei die Stoff­wech­sel­vor­gän­ge, sorgt für einen rei­bungs­lo­sen Abtrans­port der Abfall­pro­duk­te oder von ent­ste­hen­den Gift­stof­fen. Men­schen, die ihr Abneh­men durch Sport beglei­ten, kön­nen das Mine­ral­salz genau­so wie pro­fes­sio­nel­le Sport­ler ver­wen­den: Näm­lich zur schnel­le­ren Rege­ne­ra­ti­on (Ent­ge­gen­wir­ken von Mus­kel­ka­ter, schnel­le­re Zell-Erneue­rung), zum opti­mier­ten Auf­bau von Mus­keln oder zur ver­bes­ser­ten Ver­sor­gung der Zel­len mit Sau­er­stoff. Das Mine­ral unter­stützt auch die gestei­ger­ten „Ver­bren­nungs­vor­gän­ge“ (Wär­me-Erzeu­gung), die im Kör­per bei sport­li­chen Akti­vi­tä­ten in Gang gesetzt wer­den. Fer­rum phos­pho­ri­cum ver­hin­dert zudem Stoff­wech­sel-Blo­cka­den. Nicht nur auf kör­per­li­cher Ebe­ne, son­dern auch ganz­heit­lich. Das heißt, es unter­stützt den Abnehm-Pro­zess auch geis­tig-see­lisch: Die Bereit­schaft und das Durch­hal­te-Ver­mö­gen beim Abneh­men wer­den geför­dert. Auf see­li­scher Ebe­ne wird auf­kom­men­den Schwä­che­ge­füh­len oder Wider­stän­den entgegengewirkt.

Kalium chloratum D6

Dicke Rentner am Strand
© Mari­on Kaden, Ber­lin, 2013

Kali­um chlor­a­tum ist ein bedeu­ten­des Mine­ral für alle Drü­sen im Ver­dau­ungs­be­reich (Spei­chel­drü­sen, Magen, Zwölf­fin­ger­darm, Dünn­darm, Leber, Bauch­spei­chel­drü­se). Es wirkt sekre­ti­ons­an­re­gend und akti­viert auch den gesam­ten Zell­stoff­wech­sel. Das Mine­ral­salz ver­mag che­mi­sche Ver­bin­dun­gen, die den Stoff­wech­sel belas­ten kön­nen, zu bin­den. Es erleich­tert eben­so den Abtrans­port von Abfall­pro­duk­ten, die zum Bei­spiel beim Abneh­men ver­mehrt aus den abge­bau­ten Gewe­ben frei wer­den. Nach Schüß­lers Bio­che­mie unter­stützt die Ein­nah­me von Kali­um chlor­a­tum auch den Orga­nis­mus, Eiweiß zu ver­ar­bei­ten. Und es hilft beim Abbau des Kör­per­fetts und dem Umbau zu mehr Mus­kel­ge­we­be mit – also auf dem Weg zu einer straf­fe­ren Figur.

Natrium phosphoricum D6

Natri­um phos­pho­ri­cum ist ein zen­tra­les Mine­ral für die Säu­re­re­gu­lie­rung, den Koh­len­hy­drat- und Fettstoffwechsel.

Ernäh­rung und Bewe­gung sind für einen gesun­den Stoff­wech­sel von gro­ßer Bedeu­tung. Wer­den einem Orga­nis­mus zu viel von bestimm­ten Lebens­mit­teln zuge­führt wie zum Bei­spiel hoch­raf­fi­nier­ter Zucker- hoch aus­ge­mah­le­ne Mehl­sor­ten (Weiß­meh­le), wird zur Ver­stoff­wech­se­lung mehr Natri­um phos­pho­ri­cum benö­tigt. Fehlt die­ses Mine­ral, dann ent­ste­hen Säu­ren. Ein stark über­säu­er­ter Kör­per bei­spiels­wei­se wird gebil­de­te Harn­säu­re­kris­tal­le nicht aus­schei­den kön­nen, son­dern bei­spiels­wei­se in Gelen­ken abla­gern. Auch über­be­an­spru­chen­der Sport kann uner­wünsch­te Fol­gen zei­gen: So wird über­mä­ßig Milch­säu­re in den Mus­keln gebil­det, was sich als schmerz­haf­ter Mus­kel­ka­ter zeigt. Die­ser ver­schwin­det nach ein paar Tagen – dann wenn die Milch­säu­re wie­der abge­baut ist. Ein­sei­ti­ge kör­per­li­che Belas­tung oder auch ein­sei­ti­ge Ernäh­rung kann zu einem Man­gel an Natri­um phos­pho­ri­cum füh­ren, dann nimmt die Säu­re­be­las­tung im Kör­per immer mehr zu. Mit von außen zuge­führ­tem Natri­um phos­pho­ri­cum wird der Orga­nis­mus bes­ser in die Lage ver­setzt, anfal­len­de Säu­ren zu regu­lie­ren, abzu­bau­en oder auszuscheiden.

Wird beim Abneh­men weni­ger geges­sen oder sogar gefas­tet, ent­steht oft Heiß­hun­ger. Dies ist ein Zei­chen dafür, dass der Kör­per ver­mehrt Säu­re über den Stoff­wech­sel aus­schei­det. Was­ser trin­ken hilft. Auch kann die Säu­re­aus­schei­dung über die Haut ange­regt wer­den: Ange­mes­se­ne Bewe­gung (ent­spre­chend des Trai­nings-Zustan­des), Sau­na-Gän­ge, Kneipp­sche Wech­sel­du­schen und täg­li­che Bürs­ten­mas­sa­gen (ohne danach die Haut ein­zu­cre­men) hel­fen dabei.

Natrium sulfuricum D6

Marathon
© Mari­on Kaden, Ber­lin, 2013

Natri­um sul­fu­ricum ist das gene­rel­le Mine­ral­salz für die Aus­schei­dung von Schad­stof­fen. Es ist sozu­sa­gen ein wich­ti­ger „Betriebs­stoff“ für die Leber („Ent­gif­tungs­sta­ti­on“). Das Mine­ral unter­stützt das zen­tra­le Organ des gesam­ten Stoff­wech­sels mit sei­nen viel­sei­ti­gen Auf­ga­ben: Bei­spiels­wei­se Spei­che­rung von Glu­ko­se und Vit­ami­nen, bedarfs­ge­rech­te Ver­tei­lung von Nähr­stof­fen ins Blut, Abbau und Aus­schei­dung von Stoff­wech­sel­pro­duk­ten, Gif­ten oder Medi­ka­men­ten. Das Mine­ral­salz unter­stützt die Leber beim Ent­schla­cken des Kör­pers („Ent­gif­ten“).

Da beim Abneh­men zusätz­lich Stoff­wech­sel­pro­zes­se wie der gewünsch­te Abbau der Fett­ge­we­be in Gang gesetzt wer­den, hilft Natri­um sul­fu­ricum auch beson­ders der Leber bei ihren Auf­ga­ben. Um die Stoff­wech­sel­vor­gän­ge nicht zusätz­lich zu belas­ten, wäre ein Ver­zicht auf Niko­tin oder Alko­hol, fett­rei­che Mahl­zei­ten sinn­voll. Viel Was­ser trin­ken hilft, genau­so wie ange­mes­se­ne Rege­ne­ra­ti­ons­pha­sen ein­zu­hal­ten (Schlaf, Ruhe­pau­sen wenn nötig). Auch Leber­wi­ckel kön­nen der Leber bei ihrer gestei­ger­ten Arbeit beim Abnehm-Pro­zess unterstützen.

Auf see­li­scher und geis­ti­ger Ebe­ne hilft das Mine­ral sich von Unnö­ti­gem zu tren­nen: Dazu kön­nen (Ess-)-Gewohnheiten gehö­ren, belas­ten­de Ver­hal­tens­wei­sen oder alte Gedan­ken­mus­ter, die selbst als behin­dernd wahr­ge­nom­men wer­den kön­nen. Das Abneh­men kann nicht nur mit dem lust­vol­len Kauf klei­ne­rer Klei­der­grö­ßen ver­bun­den sein, son­dern auch mit dem Aus­pro­bie­ren von neu­em Ver­hal­ten – sich selbst und ande­ren gegenüber.

„Weight Watchers“

(zitiert nach: Alfred Wirth (Hrsg.): Adi­po­si­tas: Ätio­lo­gie, Fol­ge­krank­hei­ten, Dia­gnos­tik, The­ra­pie. Sprin­ger, Ber­lin 2008.)

Das Pro­gramm der „Weight Wat­chers“ ist für Über­ge­wich­ti­ge und gering­gra­dig Adi­pö­se ohne wesent­li­che Begleit­krank­hei­ten gedacht; eine medi­zi­ni­sche Betreu­ung ent­fällt. Es wer­den drei Pro­gram­me ange­bo­ten: „Weight Wat­chers Tref­fen“, „Weight Wat­chers Online“ und „Weight Wat­chers Assis­tent“; bespro­chen wird nur das erste.

Pro­gramm: Es besteht aus Ernäh­rung, Ver­hal­ten, Bewe­gung und der Gruppe.

  • Die Ernäh­rungs­emp­feh­lun­gen hin­sicht­lich der Nähr­stoff­re­la­tio­nen sind: 50% Koh­len­hy­dra­te, 25% Eiweiß und 25% Fett. Ver­mit­telt wird eine Reduk­ti­ons­kost, die sich am Geschlecht und am Kör­per­ge­wicht ori­en­tiert. Im Mit­tel wird Frau­en eine Ener­gie­men­ge von ca. 1.250 kcal pro Tag und Män­nern von ca. 1.600 kcal pro Tag emp­foh­len. Die Lebens­mit­tel wer­den in grü­ne (fett-freie), gel­be (fett-arme) und rote (fett-rei­che) Lebens­mit­tel ein­ge­teilt. Lebens­mit­tel im grü­nen Bereich, vor­wie­gend Gemü­se und Obst, kön­nen ohne Men­gen­be­gren­zung ver­zehrt wer­den. „Weight Wat­chers“ bie­tet auch Spei­sen (Snacks, Milch­pro­duk­te, war­me Gerich­te, süße Spei­sen, Sau­cen u. a.) mit der eige­nen Mar­ke zum Ver­kauf an.
  • Bewe­gung wird eben­falls zur Gewichts­re­duk­ti­on emp­foh­len, um Risi­ko­fak­to­ren zusätz­lich zu min­dern und die Leis­tungs­fä­hig­keit zu för­dern. Die Teil­neh­me­rin­nen erhal­ten Anlei­tun­gen für gym­nas­ti­sche Übun­gen zu Hause.
  • Das Ver­hal­tens­pro­gramm soll den Teil­neh­me­rin­nen beim Erken­nen von Feh­lern in der Ernäh­rung und beim Ess­ver­hal­ten unter­stüt­zen und Hand­lungs­hil­fen sowie Pro­blem­lö­sun­gen bie­ten. Gro­ßer Wert wird auf die Bewäl­ti­gung beson­de­rer Situa­tio­nen (z. B. Ein­la­dun­gen, Fes­te) gelegt.
  • Ein wöchent­li­ches Tref­fen in der Grup­pe erfüllt viel­fäl­ti­ge Funk­tio­nen. Zu Beginn der Stun­de wird das Gewicht durch den Grup­pen­lei­ter ermit­telt und doku­men­tiert. Die Grup­pen­lei­ter sind von „Weight Wat­chers“ aus­ge­wähl­te und geschul­te Lai­en; sie waren frü­her selbst über­ge­wich­tig bzw. adi­pös (Selbst­er­fah­rung). In einer 3‑monatigen Grund­aus­bil­dung wer­den sie zu „Trai­nern in Theo­rie und Pra­xis gesun­der Ernäh­rung und Ver­hal­tens­the­ra­pie“ und erhal­ten Fähig­kei­ten in Rhe­to­rik, Grup­pen­dy­na­mik und Präsentation.

Pha­sen der The­ra­pie: Es gibt drei Pha­sen: Abnehm­pha­se … Erhal­tungs­pha­se … akti­ve Nach­sor­ge. Die Pha­se der Gewichts­re­duk­ti­on dau­ert eini­ge Wochen. Die Abnehm- und Erhal­tungs­pha­se sind zeit­lich varia­bel; die Dau­er ori­en­tiert sich an den erreich­ten Zie­len. Die akti­ve Nach­sor­ge kann in eine Dau­er­mit­glied­schaft mün­den. Die Grup­pen­tref­fen fin­den zu Beginn wöchent­lich, spä­ter monat­lich statt.

Beur­tei­lung: „Weight Wat­chers“ wird dem Anspruch, die Adi­po­si­tas sol­le lebens­lang behan­delt wer­den, durch die Dau­er­mit­glied­schaft gerecht. Die Fra­ge, ob eine Ände­rung der Ernäh­rung, des Ess­ver­hal­tens und der kör­per­li­chen Akti­vi­tät von Lai­en … wie bei „Weight Wat­chers“ … oder pro­fes­sio­nel­len The­ra­peu­ten bes­ser ver­mit­telt und umge­setzt wer­den kann, ist offen. Das the­ra­peu­ti­sche Vor­ge­hen ist, bedingt durch den Lai­en-Grup­­pen­­lei­­ter, vor­wie­gend kogni­tiv und nicht ver­hal­tens­the­ra­peu­tisch aus­ge­rich­tet; Mei­nun­gen und Pro­ble­me des Grup­pen­lei­ters wer­den häu­fig in die Grup­pe getra­gen. Für Pati­en­ten, die mit den ziem­lich rigi­den Grup­pen­sit­zun­gen zurecht kom­men, ist das Pro­gramm gut geeignet.

Die Ernäh­rung ist aus­ge­wo­gen und abwechs­lungs­reich; sie ent­spricht im Wesent­li­chen den Emp­feh­lun­gen der DGE. Die Bewe­gungs­the­ra­pie fin­det nicht in der Grup­pe, son­dern … wenn über­haupt … zu Hau­se statt. Emp­foh­len wird Gym­nas­tik; Kör­per­fett kann jedoch nur mit einem Aus­­­dau­er- bzw. Kraft­aus­dau­er­trai­ning redu­ziert wer­den. Bedenkt man, dass nahe­zu alle Adi­pö­sen Krank­hei­ten auf­wei­sen, ver­misst man im Pro­gramm eine ärzt­li­che Unter­su­chung und eine medi­zi­ni­sche Indi­ka­ti­on zur Gewichtsreduktion.

Bei einem Ver­gleich der Diä­ten von Atkins, Ornish, Zone und „Weight Wat­chers“ lagen die Teil­neh­mer von „Weight Wat­chers“ nach 1 Jahr bei einer Gewichts­ab­nah­me von 3,0 kg, ähn­lich wie die Teil­neh­mer der ande­ren Pro­gram­me. Der The­ra­pie­er­folg hing von Selbst­an­ga­ben zur The­ra­pie­treue ab, nicht von der Zusam­men­set­zung der Diät (Dan­sin­ger et al. 2005).

Pikant: Über 20 Jahre im Besitz eines milliardenschweren Lebensmittel-Weltkonzerns

(zitiert nach: Alex­an­dra Wer­des: Mit Abspe­cken macht man Mäu­se. brand eins. 2009:5:130–5.)

Die Erfolgs­ge­schich­te des Akti­en­un­ter­neh­mens Weight Wat­chers beginnt in einem New Yor­ker Wohn­zim­mer. Sie klingt zunächst wie ein Dreh­buch für die TV-Serie „Despe­ra­te House­wi­ves“: Im Jahr 1961 trifft sich die über­ge­wich­ti­ge US-Haus­­frau Jean Nidetch erst­mals mit eben­falls diät­ge­frus­te­ten Freun­din­nen, um ein­an­der beim Abneh­men zu bera­ten und zu moti­vie­ren. Zwei Jah­re spä­ter hat sie, so wird berich­tet, von 97 auf 64 Kilo abge­nom­men. Ihr Frau­en­zir­kel fin­det star­ke Auf­merk­sam­keit und sie macht ein Unter­neh­men daraus.

Frau Nidetch schmückt noch heu­te die ame­ri­ka­ni­sche Web­site, obwohl sie ihr Unter­neh­men schon 1978 für immer­hin 72 Mil­lio­nen Dol­lar an die H. J. Heinz Com­pa­ny ver­kauft hat, einen Lebens­­­mi­t­­tel-Wel­t­­kon­­­zern, bekannt vor allem für sei­ne Ket­chups und Bar­­be­­cue-Soßen. Doch der Rubel rollt zunächst nicht wie erhofft. Heinz sah in den Tref­fen wohl nur eine Ver­mark­tungs­mög­lich­keit für neue Fer­tig­ge­rich­te. Bin­nen sie­ben Jah­ren ver­lor das Unter­neh­men fast die Hälf­te der US-Kun­­din­­nen und schrieb im Jahr 1997 rote Zah­len in den USA. Mit „feh­len­den Syn­er­gie­ef­fek­ten“ wur­de zuletzt die Ent­schei­dung begrün­det, zwar die Weight-Wat­chers-Tie­f­­kühl­­kost zu behal­ten, sich aber von den übri­gen Unter­neh­mens­tei­len zu trennen.

1999 kauf­te die Luxem­bur­ger Invest­ment­fir­ma Artal den Namen Weight Wat­chers und das Kurs­kon­zept für rund 735 Mil­lio­nen Dol­lar. 2001 brach­te Artal das Unter­neh­men Weight Wat­chers als anony­me Akti­en­ge­sell­schaft 2001 an die Bör­se. Seit­her heimst die Akti­en­ge­sell­schaft in der Ver­klei­dung einer Selbst­hil­fe­grup­pe immer mehr Erfol­ge ein. Seit 2001 kann man sogar ein Maga­zin des Unter­neh­mens am Kiosk kau­fen. Seit 2003 wer­den mehr und mehr Wer­be­spots im Fern­se­hen gebucht. Im Jahr 2004 star­tet der deut­sche Inter­­net-Auf­­­tritt, und die ers­ten Pro­duk­te mit dem Label der Weight Wat­chers kom­men auf den Markt. Die Mar­ken­be­kannt­heit steigt auf 80 Pro­zent, die Zahl der Tref­fen ver­dop­pelt sich inner­halb weni­ger Jah­re. … Das zahlt sich aus: Welt­weit wur­den zum Bei­spiel im Jahr 2008 rund 1,5 Mil­li­ar­den Dol­lar mit dem Prin­zip Hoff­nung ein­ge­nom­men, der Kon­zern hat­te damals einen Net­­to-Gewinn von mehr als 200 Mil­lio­nen Dol­lar aus­ge­wie­sen. Seit 2004 wächst der Umsatz im Schnitt um zehn Pro­zent pro Jahr.

Autorin
• Mari­on Kaden (MA), Ber­lin, 29. Janu­ar 2013 (Heilpflanze.org)
Wei­te­re Infos
2013, Juli: Inter­­vall-Fas­­ten für Gesund­heit und Körpergewicht.
Inter­­vall-Fas­­ten: Die Opti­on für gesun­des Gewicht und lan­ges Leben.
Quel­len
[1] Veg­Med, Medi­zin und vege­ta­ri­sche Ernäh­rung. 9.12.2012, Kai­se­rin Frie­d­rich-Haus, Robert-Koch-Platz 7, 10115 Ber­lin. Ver­an­stal­ter: Cha­ri­té Ber­lin, Karl und Vero­ni­ca Cars­­tens-Stif­­tung, Vege­ta­ri­er­bund, Imma­nu­el Dia­ko­nie Group.
[2] Ton­stad et all, 2009: Ado­nis Health Study.
[3] www.provegan.info
[4] Bicom­ple­xe bei Heilpflanzen-Welt.de