Feuermaterial

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Feu­er­ma­te­ri­al. Man bedient sich zur Berei­tung der Arz­nei­en durch Feu­er des Hol­zes, der Holz­koh­len, der Stein­koh­len, des Torfs; sonst auch noch des Lam­pen­feu­ers, der Son­nen­wär­me u.s.w. Die Güte und Feue­rungs­kraft der ver­schied­nen Holz­ar­ten hat man nach der Men­ge Was­sers zu schät­zen gesucht, die jede zu ver­damp­fen im Stan­de war, und gefun­den, daß 24 Pfund dür­res Holz von

Man muß aber wis­sen, daß der Leip­zi­ger Wür­fel­fuß des ers­ten 624, des zwei­ten 408, des drit­ten 686, des vier­ten 644, des fünf­ten 596, des sechs­ten 832, des sie­ben­ten 768, des ach­ten 768, und des neun­ten 516 Loth wiegt.

Das Holz als Feu­rung hat die Unbe­quem­lich­keit, daß man viel Zeit zum Anle­gen und Schü­ren braucht, vor­züg­lich bei den wei­chen Sor­ten, und das es wohl zu grö­ßern Arbei­ten und Destil­la­tio­nen aus der Bla­se, aber nicht zu fei­nern Arbei­ten, außer bei vor­züg­lich guter Ein­rich­tung des Ofens, leicht brauch­bar ist, weil sei­ne Flam­me eine unglei­che Hit­ze gie­bt. Des­halb nimmt man zu vie­len Ver­rich­tun­gen Holz­koh­len. Sie müs­sen aus gro­ßen glän­zen­den Stü­cken bestehen, sich leicht zer­bre­chen las­sen, über­dem klin­gend, und leicht seyn, und im Feu­er weder sprin­gen, noch knal­len. Ihre Güte und Hitz­kraft hat man (von eini­gen) durch die Men­ge Sal­pe­ter bestimmt, die jede Sor­te zur Ver­puf­fung braucht, und gefun­den: daß 100 Pf. Koh­len von

Der schwe­di­sche Wür­fel­fuß der ers­ten wiegt 654 Loth, des zwei­ten 1068 Loth, des drit­ten 554 Loth, des vier­ten 870 Loth.

Am bes­ten bren­nen die Koh­len, wenn sie an einem feuch­ten Orte auf­be­wahrt wor­den sind. Man thut wohl die Holz­koh­len zum feu­ern in Stü­cke, etwa eines Gän­se- oder Hüne­rei­es groß zu zer­schla­gen, da die klei­nern kei­nen hin­rei­chen­den Luft­zug durch­las­sen, und durch den Rost fal­len, die grö­ßern aber ungleich bren­nen. Die Koh­len von har­tem Hol­ze hal­ten, wie bekannt, weit län­ger Feu­er, als die von wei­chem; letz­te­re aber kom­men weit schnel­ler in Glut.

Eine noch wohl­fei­le­re Feue­rung sind die rohen Stein­koh­len, wenn sie nicht 10 im Hun­dert Asche zurück­las­sen. Sie brau­chen zwar bei der Anwen­dung etwas mehr Auf­sicht zum Schü­ren als die Holz­koh­len, aber sie hal­ten auch weit län­ger Hit­ze, und sind daher zu gro­ßen Arbei­ten sehr brauch­bar. Sie bren­nen am bes­ten auf dem Ros­te. Das Nähe­re sehe man in mei­ner Abh. über die Vor­urt­hei­le gegen die Stein­koh­len­feue­rung (Dres­den 1787. 8.) Etwa 7 Kubik­schu­he Stück­stein­koh­len kom­men an Hitz­kraft 54 Kubik­fuß-en kie­fer­nem Hol­ze bei. Die ver­kohl­ten Stein­koh­len (Coaks) sind zu fei­nern Arbei­ten, wo man den übel­rie­chen­den Dampf der rohen ver­mei­den will, noch brauch­ba­rer (ihre Berei­tung s. in gedach­tem Buche), und sie erfor­dern bei den lang­wie­rigs­ten Arbei­ten sehr wenig Auf­merk­sam­keit. 100 Pfund Coaks (wovon der schwe­di­sche Wür­fel­fuß 1469 Loth wiegt) erfor­dern zur Ver­puf­fung 526 Pf. Sal­pe­ter, wor­aus man die gro­ße Men­ge ihres brenn­ba­ren Wesens abneh­men kann. Sie sol­len nach Erfah­run­gen drei­mahl mehr Diens­te thun, als Holzkohlen.

Wo der Torf wohl­feil zu haben ist, gie­bt er auch eine sehr gute und glei­che Feue­rung ab, nur daß der Rauch etwas beschwer­lich ist. Man wählt den schwe­rern, erd­har­zi­gen Sumpf­torf vor dem leich­tern Rasen­tor­fe. Man rech­net 2000 Stück Torf 54 Wür­fel­fü­ßen wei­chem Hol­ze gleich. Der ver­kohl­te Torf hat eben die Vort­hei­le vor dem rohen Tor­fe vor­aus, als die Coaks vor den rohen Steinkohlen.

Die Loh­bal­len oder Loh­ku­chen geben eine lan­ge anhal­ten­de, gemä­ßig­te Hit­ze, und die­nen zu Diges­tio­nen oder gelin­den Destil­la­tio­nen sehr wohl. Auch der mit einem Doch­te bren­nen­de Wein­geist und das Baum­öl die­nen zu ganz gelin­den, lang anhal­ten­den Diges­ti­ons- und Destil­la­ti­ons­ar­bei­ten vor­treff­lich, Lam­pen­feu­er.