Glanzrus

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Glanz­rus, (fuli­go sple­ndens) ist der am unters­ten Thei­le der Kami­ne, vor­züg­lich von dem Rau­che des har­ten Hol­zes sich anle­gen­de Ueber­zug, wel­cher braun­schwarz, glän­zend, schwer, zer­brech­lich, und von schärf­li­chem, bit­term, ekel­haf­tem Geschma­cke und von wid­ri­gem Geru­che ist. Er besteht aus Gewächs­koh­le, kon­zen­trir­tem bränz­lich­tem Oele, Holz­säu­re und flüch­ti­gem Laugensalze.

Man sieht hier­aus, daß er sowohl in Sub­stanz (wie bei den Alten), als in sei­nen Prä­pa­ra­ten, der Tink­tur, dem Rus­geis­te und Rus­öle erhit­zen­de, schweiß­trei­ben­de und anthys­te­ri­sche Kräf­te äußern müs­se. Durch sei­ne erhit­zen­den Eigen­schaf­ten kann er auch in schlaf­fen Kör­pern auf­lö­sen. Im Abzeh­ren der Kin­der (von wel­cher Ursa­che?) hiel­ten ihn die Alten für spe­zi­fisch. Sie gaben ihn theils mit Essig, theils mit Eier­dot­ter abgerieben.

Zu tadeln ist sein ehe­ma­li­ger inne­rer Gebrauch, die Wehen bei Krei­sen­den zu ver­stär­ken, in hit­zi­gen Fie­bern, beson­ders dem Sei­ten­sti­che, und in Wech­sel­fie­bern vor dem Anfal­le; bei letz­tern leg­ten sie ihn mit Eier­dot­ter auch äußer­lich auf die Hand­wur­zel und die Fuß­soh­len. Auch auf bös­ar­ti­ge Geschwü­re, Krätz­aus­schlä­ge, Pest­beu­len und kal­ten Brand leg­ten sie ihn.