Goldlacklevkoi

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Gold­lack­lev­koi, Chei­ran­thus chei­ri, L. [Zorn pl. med. Tab. 516.] mit lan­zet­för­mi­gen, spit­zi­gen, glat­ten Blät­tern ecki­gen Aes­ten und strauch­ar­ti­gem Sten­gel, ein in der Schweiz, in Ita­li­en, Spa­ni­en und Eng­land auf Mau­ern und Dächern peren­ni­ren­des Kraut, wel­ches im Mai blüht.

Die gold­gel­ben, oft röth­li­chen Blu­men­blät­ter (flor. chei­ri) besit­zen frisch einen erqui­cken­den Wohl­ge­ruch und einen kreß­ar­ti­gen, bit­ter­lich schärf lichen Geschmack, ver­lie­ren aber beim Trock­nen ihren gan­zen Geruch, und behal­ten blos ihren Geschmack.

Das aus den fri­schen Blu­men destil­lir­te Was­ser soll in ältern Zei­ten Schlag­flüs­se ver­hü­tet haben, den (fri­schen) Blu­men selbst schrieb man ähn­li­che Kräf­te zu. Sie sol­len, nach Aus­sa­ge der Alten, gegen Kopf­weh wirk­sam seyn, die Lebens­geis­ter bele­ben, und nebst dem aus­ge­preß­ten Saf­te der ähn­lich schme­cken­den Blät­ter (fol. chei­ri) eine auf­lö­sen­de, vor­züg­lich aber sehr reit­zen­de, trei­ben­de Kraft auf die Bär­mut­ter äußern. Letz­te­re Eigen­schaft soll auch den brau­nen, plat­ten und schar­fen, bit­tern Samen (sem. chei­ri) in hohem Gra­de eigen seyn. Jetzt bedient man sich die­ser Pflan­ze fast gar nicht mehr.