Im Folgenden werden die Wirkweisen der einzelnen in den Schüßler-Kombipräparaten verwendeten Salze kurz dargestellt. Die Besonderheit der Bicomplex-Mittel liegt ja in ihrer Zusammensetzung und der letzten gemeinsamen Potenzierung. Die genauen Wirkweisen und Einsatzgebiete der Mittel erfahren Sie in den ausführlichen Beschreibungen der 30 verschiedenen Schüßler-Kombipräparate.
Calcium fluoratum
Calcium phosphoricum
Ferrum phosphoricum
Kalium chloratum
Kalium phosphoricum
Kalium sulfuricum
Magnesium phosphoricum
Natrium chloratum
Natrium phosphoricum
Natrium sulfuricum
Silicea
Ammonium phosphoricum
Carbo animalis
Kalium arsenicosum
Kalium jodatum
Calcium fluoratum
Calcium fluoratum ist ein wichtiges Salz des Binde- und Stützgewebes. Es kräftigt Knochen, Haut, Haare und Nägel.
Calcium fluoratum kommt in allen elastischen Geweben vor und erhält dessen Dehnungsfähigkeit. Auch im Zahnschmelz, in den Knochen, Haaren und Zellen der obersten Hautschicht sowie in Sehnen und Bändern wird dieses Mineralsalz gebraucht. Es gibt erschlafftem Gewebe Kraft und Festigkeit zurück und kann bereits entstandene Gewebsverhärtungen auflösen.
Calcium fluoratum hat eine reinigende und kräftigende Wirkung auf Entzündungen in Gewebe, Blut und Lymphe. Es ist wichtig für Knochenaufbau und eine gesunde Haut. Dem Haar verleiht es Kraft und Festigkeit, indem es dessen Ernährungssituation verbessert.
Außerdem fördert Calcium fluoratum die Jodaufnahme der Schilddrüse.
Calcium phosphoricum
Calcium phosphoricum ist ein Wachstums- und Kräftigungsmittel, das die Blutbildung sowie den Aufbau körpereigener Eiweiße begünstigt und damit vor allem in Genesungsphasen nach einer Operation oder Blutverlusten hilfreich ist.
Das Salz ist besonders in den Knochen, aber auch in Muskel‑, Gefäß‑, Nerven‑, Gehirn- und Leberzellen enthalten. Es stabilisiert die Schleimhäute der Verdauungsorgane, bringt die Lymphe wieder in Fluss, stärkt Zahnstruktur und ‑schmelz, wirkt gegen Krämpfe und unterstützt das Immunsystem.
Ferrum phosphoricum
Ferrum phosphoricum gilt als das wichtigste Mineralsalz zur Stärkung der Abwehrkräfte überhaupt und kommt vor allem bei akuten Entzündungen zum Einsatz.
Eisen ist der zentrale Baustoff des Blutfarbstoffes Hämoglobin und Ferrum phosphoricum unterstützt durch seine positive Wirkung auf die Blutbildung, dass mit Hilfe des Eisens der lebensnotwendige Sauerstoff in jede Körperzelle transportiert werden kann. Besonders in Zeiten, in denen die Abwehrzellen auf Hochtouren laufen, im Falle einer akuten Entzündung oder einer Verletzung, ist daher das Mineralsalz eine wichtige Unterstützung des Immun- und Wundheilungssystems.
Ferrum phosphoricum stärkt vor allem das Herz und das Blutsystem, verbessert aber auch durch die gute Sauerstoffversorgung die Zellernährung von Muskeln und Darm.
Kalium chloratum
Kalium chloratum ist ein wichtiges Salz zur Regulierung des Eiweißstoffwechsels und der Kohlehydratverwertung. Das Mineralsalz besitzt eine entgiftende Wirkung, bringt den Lymphfluss in Schwung und ist daher ein wichtiges Mittel für das Immunsystem.
Im menschlichen Körper kommt es in jeder einzelnen Zelle vor, besonders in den roten Blutkörperchen, aber auch in den Nerven‑, Muskel- und Gehirnzellen ist es unentbehrlich. Es reguliert die Funktion gesunder Schleimhäute und ist daher das Salz für das zweite Stadium einer Entzündung, das typischerweise mit einer zähen Sekretabsonderung einhergeht.
Kalium phosphoricum
Kalium phosphoricum ist ein wichtiges Salz für den Kräftehaushalt und „das Salz der Nerven“, daher kommt es bei allen Erschöpfungszuständen zum Einsatz. Es findet sich im Körper folglich vor allem in Nerven‑, Gehirn- und Muskelzellen sowie im Blut.
Das Mineralsalz reguliert den Zellerhalt von Blut, Gehirn, Nerven und Muskeln und verhindert den Zerfall der Zellen. Daher ist es auch bei Fieber mit akuten Erscheinungen hilfreich.
Auch einer Überanstrengung der Muskeln beugt das Mittel vor und gibt besonders dem Herzmuskel mehr Dynamik.
Kalium sulfuricum
Kalium sulfuricum ist das Abschlussmittel nach akuten Entzündungen, da es die Ausscheidung von Giftstoffen fördert. Das Mineralsalz ist auch ein wichtiges Lebermittel.
Das Salz findet sich in der Haut und in den Schleimhäuten, reguliert den Säure-Basen-Haushalt und lindert alle Hauterkrankungen mit Abschuppung. Es fördert die Aufnahme von Sauerstoff in den einzelnen Körperzellen und aktiviert damit deren Stoffwechsel.
Auch bei einem Muskelkater fördert es den Abbau von sauren Stoffwechselprodukten im Gewebe.
Magnesium phosphoricum
Magnesium phosphoricum hat besonders positive Wirkungen auf Muskeln und Nerven und ist daher ein wichtiges Krampf- und Schmerzmittel. Es ist an der Steuerung vieler körperlicher und psychischer Vorgänge beteiligt.
Es senkt den Cholesterinspiegel, fördert die Galleabsonderung und setzt insgesamt im ganzen Körper (Ver-)Spannungen herab, so dass es zum Beispiel auch nützlich bei einer spastischen Verstopfung ist.
Magnesium phosphoricum ist ein wichtiges Salz, um die Funktion der Organe zur rhythmisieren, indem es die Empfindlichkeit der Gewebe sowie die Erregungsübertragung von Nerv zu Muskel reguliert.
Natrium chloratum
Natrium chloratum hat einen ganz entscheidenden Einfluss auf den Flüssigkeitshaushalt des Körpers, denn Kochsalz bindet Wasser – außer- wie innerhalb des Körpers. Das Mineralsalz hilft dem Körper entweder Wasser zu- oder abzuführen. Natrium kommt im Gewebe außerhalb der Zellen vor (im extrazellulären Raum), während sein Gegenspieler Kalium im Zellinnern vorkommt, beide regulieren die Erregbarkeit der Zellen. Ebenso ist Natrium chloratum vor allem in Knochen, Nieren, im Magen und Blut enthalten.
Es hat großen Einfluss auf die Stoffverteilung im Organismus und fördert insgesamt die Verdauungskraft des Körpers, weil es die Bildung der Magensäure beeinflusst und damit auch den Säure-Basen-Haushalt.
Außerdem besitzt es blutbildende Kraft und stärkt das Herz.
Natrium phosphoricum
Natrium phosphoricum ist das Mittel der Wahl, wenn eine Übersäuerung des Körpers besteht. Es regt ganz besonders Leber, Galle und Nieren – alle wichtigen Entgiftungsorgane – an und fördert ganz besonders den Abbau von Säuren. Gleichzeitig reguliert es aber auch den Fett- und Eiweißstoffwechsel, so dass es ein sehr wichtiges Mittel für den gesamten Magen-Darm-Trakt und die Verwertung der Nahrung ist. Es kommt vor allem bei Gicht, erhöhten Blutfetten und bei Steinbildungen in Niere oder Galle zum Einsatz.
Das Mineralsalz ist im Körper in den Gehirn‑, Nerven- und Muskelzellen enthalten sowie in den roten Blutkörperchen und im Bindegewebe.
Natrium sulfuricum
Natrium sulfuricum ist das Salz der inneren Reinigung und der Ausscheidung und ist wohl jedem, der bereits einmal Heilfasten ausprobiert hat, als Glaubersalz bestens bekannt. Als Schüßler-Salz führt es natürlich nicht zu so schnellen und direkten Reaktionen, sondern beschleunigt Stoffwechselvorgänge sanft. Es ist aber auch als homöopathisch aufbereitetes Mittel das wichtigste Salz für die Ausscheidungsorgane Leber, Galle, Darm und Nieren. Es reguliert die elastische Kraft des Darms, wirkt Stauungen, auch jene der Bauchlymphe, entgegen und reinigt Leber und Milz, in dem es den Körperzellen Wasser entzieht und es zusammen mit Schlacken aus den Geweben austreibt.
Im menschlichen Körper kommt Natrium sulfuricum in der Gewebsflüssigkeit vor.
Silicea
Silicea ist ein kräftigendes Mittel für das Bindegewebe für Haut und Haare, deshalb wird dieses Mineralsalz auch häufig als „Kosmetikum der Biochemie“ bezeichnet. Es reguliert den Feuchtigkeitshaushalt des Gewebes und gibt Bindegewebe, Knochen und Knorpel Struktur und Kraft.
Gleichzeitig ist es aber auch ein wichtiges Mittel für die Abwehrkraft und hat sich als Abschlussmittel nach Entzündungen und Infektionen bewährt.
Silicea kommt im Körper im Bindegewebe vor und fördert dort die Aufnahme von Vitaminen und Mineralien in die Körperzellen. Außerdem unterstützt es die Ausscheidung von sauren Ablagerungen, beugt also einer Gichterkrankung oder Nierensteinen vor.
Die dargestellten elf Mittel gehören zu den klassischen Schüßler-Salzen. Sie stellen den weitaus größten Teil der Bestandteile der 30 DHU Bicomplexe. Zwei biochemische Ergänzungsmittel und zwei homöopathische Mittel komplettieren die DHU Bicomplexe und werden im Folgenden vorgestellt.
Ammonium phosphoricum
Ammonium phosphoricum ist eines der beiden homöopathischen Mittel, es ist Bestandteil des DHU Bicomplexes 19. Es ist ein wichtiges Mittel, um einen Überschuss an Harnsäure im Körper zu vermeiden. Es reguliert den Säure-Basen-Haushalt und kommt daher häufig bei der Behandlung der nicht akuten Phase der Gicht zum Einsatz. Ebenso ist es angezeigt bei durch die Übersäuerung ausgelösten Reizungen von Gehirn und Nerven.
Carbo animalis
Carbo animalis, enthalten im DHU Bicomplex 18, gehört auch nicht zu den klassischen zwölf Schüßler-Salzen oder den 15 biochemischen Ergänzungsmitteln, ist aber ein wichtiges Mittel für alte und schwache Menschen, etwa nach einer schweren Krankheit. Es ist ein eher seltener verwendetes homöopathisches Mittel, kommt aber zum Einsatz bei Gastritis, Sodbrennen und einer allgemeinen Verdauungsschwäche. Es hat eine stark aufbauende Wirkung und kann Verhärtungen in geschwollenen Drüsen lösen.
Kalium arsenicosum
Kalium arsenicosum, enthalten in den DHU Bicomplexen 20 und 25, gehört zu den sogenannten biochemischen Ergänzungsmitteln. Es kommt vor allem bei Hauterscheinungen mit Juckreiz, Menstruationsbeschwerden und Schwächezuständen zum Einsatz.
Das Mineralsalz kommt im Körper in der Haut, in Haaren, in der Schilddrüse sowie in Leber‑, Nieren- und Gehirnzellen vor.
Es lindert Nervosität, Unruhe, Schlaflosigkeit und nervöse Herzbeschwerden und normalisiert den durch eine Schilddrüsenüberfunktion erhöhten Stoffwechsel.
Außerdem reguliert das Mineralsalz den Wasserhaushalt und steigert bei chronischen Nierenerkrankungen die Ausscheidungskraft der Nieren.
Kalium jodatum
Kalium jodatum zählt zu den biochemischen Ergänzungsmitteln und wird vor allem bei Gelenkentzündungen, rheumatischen Erkrankungen, chronischen Infekten, Schilddrüsenstörungen, einem erhöhten Blutdruck, Verkalkungen und Alterserscheinungen verabreicht.
Es wirkt stark regulierend auf die Schilddrüse und deren Hormonproduktion sowie gegen eine Überreaktion der Nerven.
Der DHU Bicomplex 28 enthält unter anderem Kalium jodatum.