Frühling, Sonne, Wind … Die Bäume, Büsche oder Gräser bewegen sich leicht im frühlingshaften Sonnenschein hin und her, es wird immer wärmer. Ideal zur Verbreitung des Blütenstaubes (Pollen), der Millionen Menschen in Deutschland alljährlich zur Qual wird (etwa 20% der Menschen leiden unter allergischem Heuschnupfen). Auslöser sind Pollen-Eiweiße, die in Kontakt mit der von Augen und Nasen-Rachen-Raum bei Allergikern die typischen Beschwerden auslösen: Nies- und Juckreiz, brennende, rote oder tränende Augen, „fließende“ oder verstopfte Nasen, Ohrenschmerzen. Etwa 100 verschiedene Pflanzenarten sind in Deutschland für den Heuschnupfen verantwortlich. Frühblüher wie Hasel und Erle sorgen schon ab Ende Januar für erste Pollen in der Luft.
So richtig los geht es aber erst mit der Birkenblüte ab März. Ein warmer Frühling bringt viele – Spätblüher (Gräser, Linde, Goldrute, Spitzwegerich, Nessel) – vorzeitig zur Blüte. Die Belastung für Pollen-Allergiker ist dann besonders stark. Die Schulmedizin kann vor allem die Beschwerden einer überschießenden Immunreaktion lindern. Auch eine Heilung – zum Beispiel mit der spezifischen Immuntherapie („Hyposensibilisierung“) – kann unter günstigen Umständen gelingen. Vor allem, wenn sich die allergischen Reaktionen nur gegen ein oder wenige Allergene richten. Neben der Therapie der aktuellen Symptomen von Funktionsstörungen versuchen alternativmedizinische Behandlungen auch die grundlegende Krankheitsneigung („Disposition“) zu besser. Nicht zuletzt die Homöopathie und die aus ihre hervorgegangene Schüßlersalz-Therapie. Besonders einfach ist dabei die ergänzende Heuschnupfen- und Allergie-Behandlung mit der Kombination verschiedener Schüßler-Biomineralsalze in einem sogenannten Bicomplex-Präparat.
Grundlegende Hinweise für Menschen mit Pollen-Allergie
Am wichtigsten ist jedoch zunächst die Verringerung der Pollen-Belastung:
- Fenster nach Möglichkeit geschlossen halten, da die Pollen besonders zwischen Vormittag (Land) und Nachmittag (Stadt) fliegen – vor allem natürlich an warmen Tagen.
- Wichtig: Beim Autofahren Fenster zu! Einige Autohersteller bieten Pollenfilter für die Lüftungsanlage.
- Lüftungs- und Klima-Anlagen in Häusern können ebenfalls Pollen in Räumen verteilen. Antiallergie-Filter schaffen hier Abhilfe. Am Arbeitsplatz kann auch der Arbeitsmediziner weiter beraten.
- Bei besonders starkem Pollenflug eher im Haus bleiben. Aktuelle Pollenflug-Vorhersage gibt es in Radio, Fernsehen, Telefon, PCs und Mobiltelephone.
- Einfache Atem-Schutzmasken filtern Pollen aus der Atemluft. Auch normale Sonnenbrillen können im Freien die Pollen-Belastung verringern. Dies hilft auch gegen Niesreiz oder bei entzündeten Augen.
- Zur Verringerung von Beschwerden einfach das Gesicht mehrmals täglich mit klarem Wasser abspülen. Grund: Wasser bindet Pollen. Auch ein feuchtes Tuch auf den Augen kann Erleichterung bringen.
- Hilfreich sind auch Augen- oder Nasen-Spülungen mit körperwarmer Kochsalz-Lösung. Hierzu einfach einen viertel Teelöffel Meersalz mit einem halben Glas Wasser aufkochen (genau: 9 Gramm Koch- oder Meersalz auf 1 Liter Wasser – „physiologische Kochsalz-Lösung“). Die abgekühlte Lösung mit einer Nasendusche (Apotheke) in die Nase hinein und aus dem anderen Nasenloch gleich wieder heraus fließen lassen. Zur Augenspülung eine normale Augenbadewanne (Apotheke) benutzen.
- Staubfänger in der Wohnung vermeiden, zum Beispiel Teppiche, Polstermöbel, Vorhänge.
- Wichtig beim Saubermachen: Feucht Wischen, Staubsauger mit Mikrofiltern anschaffen.
- An besonders schlimmen Tagen kann mehrminütiges Haare-Spülen mit fließendem Wasser (oder auch eine schnelle Haarwäsche) die Pollenbelastung reduzieren. Besonders ratsam vor dem Zubettgehen.
- Vor dem Schlafengehen: Straßenkleidung außerhalb des Schlafzimmers ausziehen und auch außerhalb ablegen. Dies verringert ebenfalls die Pollen-Belastung und nächtliche Beschwerden.
- Wählen Sie für den Urlaub Ferienorte mit geringer Pollen-Belastung (Gebirge 1.000 Meter über dem Meeresspiegel, Nordsee und Atlantik, kleinere Inseln).
- Eine Umstellung der Ernährung kann bei manchen Patienten mit Heuschnupfen zu deutlichem Nachlassen von Beschwerden führen. Wichtig dabei: Weniger Fleisch, weniger Obst (Äpfel, Kiwi, Nüsse) und Gemüse (Karotten, Tomaten) oder weniger scharf Gebratenes.
- Vorsicht vor unsinnigen Ausgaben: Sogenannte „Ionisierungsfilter“, Leuchtdioden-Lichtanwendung innerhalb der Nase („Bionase“) und andere Verfahren gehen zwar meist von korrekten wissenschaftlichen Einsichten aus. Die erhoffte Wirksamkeit bei wirklichen Beschwerden von Menschen bleibt jedoch oft aus oder ist unbefriedigend. Einfach, weil das Leben viel komplexer ist, als sich dies Ingenieure in der Gesundheitswirtschaft oft vorstellen.
- Allerdings gibt es innovative Ansätze, die – auch wenn sie wissenschaftlich noch nicht völlig erforscht sind – erfolgversprechend sind. Hierzu gehören bestimmte fetthaltige Nasencremes, die die Pollenlast in der Nase mindern und damit die Beschwerden verringern können.
Hinweis Menschen mit Heuschnupfen haben eine Neigung, später Allergien gegen weitere Stoffe oder Überempfindlichkeiten an anderen Organen (Atemwege, Haut) zu entwickeln. Eine frühzeitige und wirksame ärztliche Behandlung (homöopathische Therapie, spezifische Immuntherapie) kann die Ausbreitung der Allergie verhindern, haben Allergie-Experten festgestellt.
Schulmedizinische Therapie
Die Schulmedizin bietet zunächst eine mehr oder weniger wirksame Beschwerdelinderung an. Am wichtigsten sind dabei Nasen-Sprays, Augentropfen und andere Produkte, die Anti-Histaminika enthalten. Diese Wirkstoffe verringern allergisch-entzündliche Reaktionen, die bei Allergikern vom körpereigenen Gewebshormon Histamin hervorgerufen werden. Der Wirkstoff Cromoglicin hemmt hingegen die übermäßige Ausschüttung von Histamin, sollte aber schon einige Wochen vor Beginn der Heuschnupfenzeit eingenommen wird. Nasen-Sprays oder ‑Tropfen zum Abschwellen der Nasen-Schleimhaut schaffen kurzfristige Erleichterung beim Atmen. Kortison-Sprays oder ‑Tabletten hemmen wiederum überschießende Entzündungsreaktionen. Ein Problem mancher Medikamente sind ihre Nebenwirkungen. Beispielsweise Müdigkeit (Anti-Histaminika), Schleimhautschäden mit verstärkter Nasenverstopfung (schleimhautabschwellende Mittel), Schleimhautbrennen, Übelkeit oder Gelenkschmerzen (Cromoglicin), Rückbildung der Nasenschleimhaut oder Knochen- und Nierenschäden (Kortison).
Vorbeugung Eine vorbeugende Behandlung, die auch bei bestimmten Allergien zu anhaltender Symptomfreiheit/Heilung führen kann, ist die spezifische Immuntherapie (SIT), auch Hypo-Sensibilisierung genannt. Bei dieser Behandlung werden stark verdünnte Pollen oder andere Allergene mehrfach in kurzen zeitlichen Abständen in steigender Dosierung angewandt. Das Abwehrsystem soll so daran gewöhnt werden, nicht auf größere Allergenmengen überschießend zu reagieren („Immun-Toleranz“).
Was ist Komplex-Biochemie?
„Unter Komplex-Biochemie verstehen wir die Vereinigung mehrerer Mineralsalze zu einem Mittel, welches zu den erkrankten Geweben oder dem erkrankten Körperteil in Beziehung steht. Es deckt gewissermaßen alle Krankheitserscheinungen der betreffenden Krankheit. … Die Komplex-Biochemie ist keine Allheilmethode. Sie ist aber die Methode, mit der man Krankheiten auf die leichteste und angenehmste Art behandeln und heilen kann. … Übrigens können die Mittel der Komplex-Biochemie mit großem Nutzen zur Unterstützung bei jeder anderen Heilmethode gegeben werden. Der Heilprozeß wird hierdurch bedeutend beschleunigt und der Krankheitsverlauf abgekürzt.“
(aus Konrad Grams: Handbuch der Komplex-Biochemie, 3. Auflage. Kombi-Verlag, Berlin, 1928.)
Behandlung: Warum Bicomplexe?
Abgeschaut ist spezifische Immuntherapie bei der Homöopathie, die schon lange verdünnte Naturstoffe bei der Heilung von Krankheiten anwendet. Auch mit Dosierungen der jeweils eingesetzten Wirkstoffe, die sich je nach Therapie-Situation ändern können, wie bei der SIT. Allerdings sind die Überlegungen von Anwendern der Homöopathie, von Schüßler-Biomineralsalzen oder DHU-Bicomplexen anders als in der Schulmedizin. Beide Richtung in der Medizin stellen fest: Allergische Erkrankungen wie Heuschnupfen sind im wesentlichen eine Funktionsstörung. Sie beruhen also darauf, dass eigentlich normale Funktionen – zum Beispiel die Reaktion des Körpers auf fremde Eiweißstoffe – nicht mehr wie von der Natur vorgesehen ablaufen.
Typische Heuschnupfen-/Heufieber-Beschwerden
- Juckreiz in der Nase und Niesreiz
- rote, entzündete, juckende und tränende Augen
- verstopfte, verklebte oder laufende Nase
- Brennen und Jucken der Nase, der Augen, des Gaumens und des Rachens
- plötzliche Niesanfälle
- Stunden anhaltende Niesanfälle
- bei stark entzündeter Nasenschleimhaut auch Nasenbluten
- oft Nebenhöhlenentzündungen
- Kopfschmerzen
- Verschlimmerung der Beschwerden durch Tabakrauch, frische Farbanstriche, starke Parfums, Insektizidsprays, Hausstaub
- mögliche Beschwerdeverstärkung durch Genuß von Schokolade, Getreideprodukten, Melonen und anderen Früchten der Jahreszeit wie Kirschen, Erdbeeren oder Pfirsichen
Die Schulmedizin, die hierfür keine Ursache kennt oder diese nicht verändern kann, reagiert auf die Beschwerden von Funktionsstörungen zumeist mit Unterdrückung der Symptome. Die Alternativmedizin, die wesentliche Ursachen für Funktionsstörungen zu kennen glaubt, kümmert sich hingegen weniger um die Symptome, sondern zielt therapeutisch in Richtung der Ursachen einer Funktionsstörungen. Aus Sicht der Schüßler-Mineralsalztherapie und ihrer im vergangenen Jahrhundert von Konrad Grams vorgeschlagenen Weiterentwicklung – der Bicomplex-Therapie („Komplex-Biochemie“) -, liegt die Ursache allergischer Erkrankungen wesentlich in einer Dysbalance von Mineralstoffen. Dabei handelt es sich natürlich nicht um einen stofflichen Mangel bestimmter Mineralsalze im lebenden Organismus (der wäre mit ein paar Gramm natürlichen Meersalzes sofort ausgeglichen). Sondern es liegt eine Dysbalance im Bereich der „Lebens-Energie“ vor, wie der Erfinder der Homöopathie, Samuel Hahnemann, es schon vor über 200 Jahren genannt hat. Bio-Mineralsalze, die der speziellen homöopathischen Aufbereitung und rhythmischen Verdünnung („Potenzierung“) unterworfen wurden, liefern – ebenfalls auf Grund dieser Vorstellung – komplexe energetische Heilungs-Impulse. Besonders auch dann, wenn bestimmte Gruppen von potenzierten Salzen sinnvoll kombiniert und einfach anwendbar zusammengestellt werden, wie bei den von Konrad Grams vorgeschlagenen Bicomplex-Präparaten.
Einsatz der Bicomplex-Mittel 21 („Schleimhautmittel“) und 6 („Fiebermittel“) bei Heuschnupfen
• Das Schleimhautmittel (DHU Bicomplex 21) unterstützt alle Schleimhautsysteme des Körpers, ganz besonders aber die im Bereich der oberen Atemwege, die ja beim Heuschnupfen stark beansprucht sind. Bei akuten Beschwerden können alle zehn Minuten ein bis zwei Tabletten eingenommen werden. Zur nachfolgenden Therapie empfiehlt sich eine Dosierung von drei- bis viermal täglich ein bis zwei Tabletten.
Das Schleimhautmittel ist in allen Apotheken unter dem Namen DHU Bicomplex 21 (PZN 0545024) erhältlich.
• In der akuten Phase des Heuschnupfens kann das Schleimhautmittel auch mit dem Fiebermittel (DHU Bicomplex 6) kombiniert werden. Alle zehn Minuten ein bis zwei Tabletten bis zum Eintritt einer Besserung einnehmen, dann drei- bis viermal täglich ein bis zwei Tabletten.
Das Fiebermittel ist in allen Apotheken unter dem Namen DHU Bicomplex 6 (PZN 0544875) erhältlich.
Kritik an der Biochemie nach Schüßler
Aus Sicht vieler Kritiker sind die Biochemie nach Schüßler und damit verwandte Methoden völliger Nonsense und gehören in den Bereich medizinischer Scharlatanerie. So lernen wir es auch in dem auflagenstarken Werk „Die andere Medizin“ der Stiftung Warentest, das hier in einem kurzen Auszug zitiert wird (hier klicken). Was jedoch eine Germanistin und Theaterwissenschaftlerin (Krista Federspiel) und eine Apothekerin (Vera Herbst) in diesem Werk zusammenschreiben, ist nicht von schlechten Eltern. Wir kommentieren nur einige wenige Beispiele (hier klicken).
Autor
• Rainer H. Bubenzer, Gesundheitsberater, Bicomplexe.Heilpflanzen-Welt.de, März 2009 ff.
weitere Infos
• Bicomplexe-Newsletter April 2016: → Volkskrankheit Allergie und Heuschnupfen: Eine Zivilisationskrankheit?