Ein als „Satiriker“ titulierter „religionskritischer Aktivist“ scheint für das neue Skeptiker-Jugendmagazin „Dubito“ qualifiziert zu sein, einen Verriss der Homöopathie zu verfassen. Der für Jugendliche gedachte Text bietet lediglich die üblichen, hier und dort zusammen geklauten Plattheiten der herkömmlichen Homöopathie-Kritiker.
Welchen Zugang zu intelligenten Einwänden „gegen“ die Homöopathie sollte der junge Autor denn auch haben – außer Dauer-Wiederholung gefakter Beiträge anderer Autor*innen? Es ist immer wieder spannend, wie sich angebliche „Kritiker“ als die letztlich wahrhaft überzeugten Anhänger merkwürdigster Verschwörungstheorien outen (die von „Dubito“ gleich mit durch den Kakao gezogen werden).
Ich nehme nur mal eine Aussage des Autors, der zufolge „viele Menschen eine irrationale Skepsis gegen die Schulmedizin hegen“. Das Deutsche Ärzteblatt (!) berichtete über US-Studien, nach denen medizinische Behandlungsfehler die dritthäufigste Todesursache in den USA sind.
Unsere Skepsis ist „irrational“??? Vielleicht sollten Jugendmagazin und Autor bei dem Magazintitel an den Urheber von „Dubito ergo sum“ – „Ich zweifle, also bin ich“ – denken. René Descartes (1596–1650) bezeichnet den Zweifel nämlich als Beweis für die Denkfähigkeit des Menschen. Angesichts des Blödsinns, den manche Autoren verzapfen, ist daran klar zu zweifeln.
Autor
Rainer H. Bubenzer, Gesundheitsberater, Berlin, 28. Januar 2019.
Bildnachweis
wannachat (fotolia.com, 65038688).
Quellen
• “Dubito”
• Deutsches Ärzteblatt