Hypozistthyrsine

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Hypo­zist­thyr­si­ne, Cyti­nus hypo­cis­tis, L. [Gledit­sch verm. Abh. I. Tab. 2.] mit einem Staub­we­ge, sech­zehn stiel­lo­sen Staub­fä­den, einer acht­fä­che­ri­gen, viel-sami­gen Bee­re, mit der vier­spal­ti­gen Blu­men­de­cke dar­über, und ohne Blu­men­kro­ne, eine jäh­ri­ge Schma-rozer­pflan­ze vor­züg­lich an der Ladan­zis­te (auch an der Kre­ter­zis­te) an san­di­gen und stei­nich­ten Orten im süd­li­chen Europa.

Der in ältern Zei­ten auch aus der Pflan­ze, in neu­ern aber blos aus den wei­chen, rei­fen Bee­ren gepreß­te, und von der Son­nen­wär­me ein­ge­dick­te Saft (suc­cus hypo­cis­ti­dis) kömmt über Mar­seil­le zu uns als eine schwe­re, schwar­ze, im Bru­che glän­zen­de, undurch­sich­ti­ge, nicht leicht zer­brech­li­che Mas­se, wel­che kei­nen Geruch, aber einen säu­er­li­chen, her­ben, etwas din­ten­ar­ti­gen Geschmack hat, beim Kau­en sich an die Zäh­ne hängt, und sowohl in Was­ser (mit trü­ber Far­be), als im Wein­geis­te sich auf­lö­sen läßt.

Sei­ne Auf­lös­lich­keit im Wein­geis­te und sein noch her­be­rer Geschmack unter­schei­det ihn vom Akaziensafte.

Die Alten brauch­ten ihn als ein kräf­ti­ges, adstrin­gi-ren­des Mit­tel in Blut- und Bauch­flüs­se, in Gur­gel­was­sern u.s.w., und schrie­ben ihm auch (mit wel­chem Rech­te?) eine schmerz­stil­len­de Eigen­schaft zu. Er ist wenig mehr im Gebrauche.