Wilhelm Heinrich Schüßler, Arzt und Homöopath (1821–1898), gilt als Begründer des Heilverfahrens der Schüßler-Salze. Er wurde zu Beginn seines Wirkens als Heiler stark von seinem Zeitgenossen Samuel Hahnemann und der von ihm begründeten Homöopathie beeinflusst. Im Laufe der Jahre gingen Schüßlers eigene Forschungsarbeiten zu den neuartigen Arzneimitteln immer mehr in die Richtung der Mineralsalze, mit denen er ab dem Jahr 1872 ausschließlich behandelte. Der Arzt ging davon aus, dass die Gesundheit des Menschen wesentlich davon abhängt, ob der Körper ausreichend mit Mineralsalzen versorgt ist, um alle Vorgänge optimal ablaufen zu lassen. Alle Krankheiten entstehen seiner Meinung nach immer durch den Mangel an bestimmten lebensnotwendigen Mineralsalzen. Folglich können sie geheilt werden, wenn die fehlenden Salze in kleinsten, homöopathisch potenzierten Dosen eingenommen werden. Denn durch die Verabreichung der Stoffe in allerkleinsten Mengen können sie über die Schleimhäute im Mund-Rachen-Raum und der Speiseröhre direkt ins Blut gelangen.
Auf diese Weise regen die Salze die Selbstregulation des Körpers an – dieser Ansatz deckt sich dann wieder mit dem homöopathischen Heilprinzip Hahnemanns. Es geht bei der Therapie mit Schüßler-Salzen also nicht um eine rein materielle Substitution des fehlenden Stoffes, sondern vielmehr um einen feinstofflichen, energetischen Reiz, der die heilende Information in den Körper bringt. Durch den Einsatz der Schüßler-Salze werden die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert. Die Therapie mit Schüßler-Salzen gehört daher zu den Reiz- und Regulationstherapien. Auf dieser Grundidee entwickelte Wilhelm Heinrich Schüßler seine Lehre der Mineralsalztherapie, der Biochemie – der Chemie des Lebens (vom griechischen Wort bios für Leben). Er entschied sich nach umfangreichen Studien, Untersuchungen und Forschungen für zunächst zwölf, später elf Mineralsalze, deren Beschreibung er zunächst in einer Zeitschrift, später dann in seinem Buch „Eine abgekürzte Therapie“ veröffentlichte.