Intermittierendes oder Intervall-Fasten – also freiwilliger Verzicht auf Essen und Trinken (Ausnahme Wasser) einmal pro Woche – hat zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Bisherige Forschungen zeigen, dass entsprechende „heilsame“ Stoffwechsel-Programme tief in unserem Erbgut verankert sind. Regelmäßig durchgeführt, unterstützt Intervall-Fasten die vorbeugende Gesundheitspflege und hilft beim langfristigen Abnehmen und Gewichtserhalt. Und: Intervall-Fasten ist eine Anti-Aging-Maßnahme, verlängert also das Leben.
Begriffsklärung Was bedeutet nun „intermittierendes Fasten“ oder „Intervall-Fasten“ genau? Der Begriff lehnt sich an den Begriff des religiösen oder medizinischen Fastens an. Dies bedeutet, das Menschen über einen bestimmten Zeitraum freiwillig auf Nahrung verzichten, wobei allerdings Flüssigkeiten wie Wasser oder ungesüßter Tee erlaubt sein können. Fasten kann von wenigen Tagen (zum Beispiel zur Operationsvorbereitung) bis zu zwei Monaten (zum Beispiel Heilfasten unter ärztlicher Kontrolle) dauern. Fasten hat für Menschen wegen seiner Freiwilligkeit ganz unterschiedliche körperliche, seelische oder geistige Auswirkungen. Intermittierendes Fasten ist – im Gegensatz zu Dinner-Cancelling (Abendfasten) und weiteren Diäten mit zeitweiser Ernährungsbeschränkung – eine Form des naturheilkundlichen, gesundheitspflegenden Heilfastens und nicht in erster Linie ein Verfahren zur Gewichtsreduktion.
Heilfasten Das (therapeutische) Fasten zum Beispiel „Heilfasten nach Otto Buchinger“ wird meist durch einige vorbereitende Maßnahmen eingeleitet: Einen Entlastungstag (Verringerung der Nahrungsaufnahme), Darmeinlauf (vorbereitende Darmreinigung) und – wenn es vertragen wird – die einmalige Anwendung eines kräftigen Abführmittels (Entschlackung). Zum Heilfasten gehört übrigens auch das „Fastenbrechen“, das wesentlich für eine Fastenkur ist. Fastenbrechen ist ein langsamer Beginn des Essens zum Ende des Fasten, wobei ausgewählte, besonders verträgliche Lebensmittel erlaubt sind, um den Organismus schonend wieder auf „Normalbetrieb“ umzustellen (
Die Zeitdauer beim Intervall-Fasten ist wesentlich kürzer – nämlich meistens ein Tag oder seltener zwei Tage pro Woche. Danach geht es mit der normalen Ernährung weiter. Vor- oder nachbereitende Maßnahmen wie Darmreinigung oder Fastenbrechen entfallen. Die bisher vorliegenden Erfahrungen und Studien zeigen, dass der jeweilige wöchentliche Fastentag nicht immer am gleichen Wochentag liegen sollte (zum Beispiel immer Sonntags). Denn wer sich auf den immer gleichen Intervall-Fastentag in der Woche festlegt, erreicht weniger gute Effekte für seine Gesundheit.
Positive Auswirkungen wie Gewichtsverlust, Entschlackung oder Energiezuwachs werden merkwürdigerweise geringer ausgeprägt. Es wird angenommen, dass sich unsere Körperintelligenz sehr schnell auf den rhythmischen Nahrungsmangel an festgelegten Tagen gewöhnt und diesen durch mehr Essen oder verbesserte Nahrungs-Auswertung kompensiert. Deshalb: Wer sich für das Intervall-Fasten entscheidet, muss dieses an willkürlich ausgewählten Tagen tun. Um den an Rhythmen gewohnten Organismus ein Schnippchen zu schlagen, eignet sich am besten ein Würfel, mit dem die nächsten Intervall-Fastentage bestimmt werden.
Achtung eigene Falle Häufig bemerken wir Menschen unsere eigenen Fallen oder Gewohnheiten nicht. Ganz nach dem Motto: Ach, Sonntag möchte ich nicht fasten – da gibt es immer so leckeres Essen. Montag auch nicht – zu viel Stress in der Firma. Dann lieber Freitag! Zuletzt wird doch eher rhythmisch am Freitag gefastet, weil es eben am besten in die eigenen Vorgaben passt – nur darum geht es nicht! Mit einem Würfel zufällig ausgewählte Fastentage zwischen Montag bis Sonntag vermeiden diese voreingestellten eigenen Strukturen. Natürlich können dabei auch mal zwei Fastentage aufeinanderfolgen (Sonntag-Montag). Wer damit nicht zurecht kommt, kann dies mit einer zusätzlichen Regel „Nie zwei Fastentage hintereinander“ ausschließen..
Fasten – Teil des Lebens
Eine vorübergehende Beschränkung der Nahrungszufuhr ist seit Schöpfungsbeginn Teil der normalen Existenz der meisten Lebewesen. Denn: Alle Lebewesen in der Natur erleben Notzeiten. Tiere in freier Wildbahn müssen beispielsweise hungern, wenn ihre Jagd nicht erfolgreich war. Andere Tiere wandern bei Dürreperioden über weite Strecken bis in nahrungsreichere Regionen. Oder: In bestimmten Weltgegenden führen die Jahreszeiten regelmäßig zu länger anhaltenden Phasen mit geringer oder gar fehlender Ernährung (Winter/Frühling). Scheinbar darben viele Tiere derweil – dennoch sind sie zu Höchstleistungen fähig. Denn viele Tiere auf der nördlichen Halbkugel tragen beispielsweise im Winter ihren Nachwuchs aus, um ihn dann in Zeiten der Fülle von Frühjahr und Sommer groß zu ziehen.
Auch die Mensch waren während der Evolution ständig mit Phasen von Mangel oder Hunger konfrontiert, also Phasen, in denen es wenig oder sogar gar nichts zu essen gab. Der Winter und beginnende Frühling war in unseren Breitengraden regelmäßig eine Zeit von Nahrungsmangel und sogar Hungern. Ernteausfälle durch Dauerregen oder Dürren, Kriegszeiten oder Naturkatastrophen erschweren auch heute immer wieder das Überleben von Menschen auf der Erde. Kurzum, die genetischen Programme der Säugetiere und eben auch des Menschen sind hervorragend ausgestattet, um Phasen mit fehlender Nahrungszufuhr zu überstehen ohne gleich krank zu werden. Im Gegenteil: Genetisch bedingt reinigt und aktiviert Nahrungsmangel unser biologisches System.
Gesundheitspflege durch Intervall-Fasten
Diese natürlichen, von der Evolution vorgesehenen Perioden mit Nahrungsmangel haben zahlreiche Vorteile für die Gesundheit, stellten Wissenschaftler fest. In den letzten Jahren sind zahlreiche Studien durchgeführt worden, bei denen die gesundheitlichen Auswirkungen des intermittierenden Fastens untersucht worden sind. Einige wenige Beispiele:
Gewichtsverlust Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Universität of Illinois of Chicago belegte, dass sich mit intermittierendem Fasten langfristig ein Gewichtsverlust erreichen lässt. Dabei werden auch Risikofaktoren, die zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen, deutlich vermindert [1]. Klar ist, dass regelmäßiges intermittierendes Fasten – zum Beispiel an einem Tag pro Woche – dazu führt, rein rechnerisch ein Siebtel der pro Woche verzehrten Nahrung weniger aufgenommen wird. Vorausgesetzt natürlich, dass an den anderen Tage der Woche normal und nicht höherkalorisch gegessen wird. Alleine diese regelmäßige Kalorienreduktion trägt zu langfristigem Gewichtsreduktion oder zu einem erleichtertem „Gewichthalten“ bei.
Seltener Zuckerkrankheit und Vorstufen Brasilianische Wissenschaftler der Universität São Paulo untersuchten schwergewichtige Männer, die mit allen Problemen der Adipositas (BMI >25) zu kämpfen hatten (z. B. frühzeitige Entwicklung von Herzkreislauf-Problemen und/oder Erwachsenen-Diabetes Typ II). Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass die Probanden durch intermittierendes Fasten und eine Ernährungsumstellung gesundheitlich profitierten. Also deutlich abnahmen, weniger Herzkreislauf-Probleme entwickelten und ihr Diabetes-Risiko deutlich reduzierten. Anhand tierexperimenteller Studien konnten die Wissenschaftler zudem deutliche Veränderungen im Fettstoffwechsel, eine verzögerte Aufnahme von Glukose und dadurch bedingte positive Veränderung des Insulinstoffwechsels zeigen. Tiere, die regelmäßig Intervall-Fasten ausgesetzt wurden, zeigten eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Stress. Auch Entzündungskaskaden im Zusammenhang mit dem Fettgewebe konnten deutlich verringert werden [2].
Entzündungslinderung Welche möglichen gesundheitlichen Vorteile das freiwillige Fasten tagsüber während des islamischen Fastenmonats Ramadan haben kann, das als eine Art intermittierendes Fasten gilt, zeigten Wissenschaftler von der Hafi-Universität (Saudi-Arabien). Sie untersuchten bei den 50 ProbandInnen den Verlauf wesentlicher gesundheitlicher Parameter während des Fasten, unter anderem Blutdruck, Gewicht, Körperfettanteil oder Blutwerte, die auf die Aktivierung von Entzündungs-Mechanismen hindeuten (Interleukin, Tumor-Nekrosefaktor alpha, Immunzellen-Status). Am Ende des Ramadan hatten die Probanden sowohl einen niedrigeren Blutdruck als auch ein reduziertes Körpergewicht. Ebenso war ihr „Entzündungsstatus“ verbessert, was bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma oder Autoimmunerkrankungen therapeutisch vorteilhaft sein könnte [3].
Lebensverlängerung Japanische Wissenschaftler konnten schon 2009 im Rahmen von Tiersuchen aufzeigen: Intermittierendes Fasten verlängert deutlich die Überlebensrate nach chronischer Herzinsuffizienz, einer Schädigung des Herzmuskels meistens im Verlauf einer Arterienverkalkung. Die Ergebnisse zeigten ebenfalls modulierende, positive Effekte sowohl bei der chronischen Erkrankung selbst als auch bei der Vorbeugung von Herzerkrankungen [4].
Resümee Wissenschaft Aus heutiger Sicht ist klar: Übergewicht schädigt wie kaum ein anderes selbst beeinflussbares Lebenselement – mit Ausnahme des Rauchens – die Gesundheit nachhaltig. Eine Gewichtsreduktion bei deutlich übergewichtigen Menschen hat deshalb eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen. Allein schon dadurch, dass das Intervall-Fasten beim Abnehmen oder Gewichthalten hilft, nützt es also unserer Gesundheit. Bei den Anwenderinnen und Anwendern ist Intervall-Fasten übrigens weitaus beliebter als alle anderen Verfahren der Kalorienbegrenzung.
Doch es ist nicht alleine die verbesserte Gewichtskontrolle, die die heilsamen Wirkungen des Intervall-Fastens ausmachen. Eine Vielzahl von Forschungen, die seit rund 100 Jahren zum Fasten und Intervall-Fasten mit verschiedensten Tieren sowie mit Menschen durchgeführt worden sind, lassen heute nur eine zusammenfassende Deutung zu: (Intervall-)Fasten stimuliert evolutionsbedingt eine Vielzahl von Stoffwechsel-Wegen intensiv, wodurch die Chance von Selbstheilung oder die Wirkung von Therapien verbessert wird. Zusammengenommen führt dies zu einer Optimierung der Gesundheit, zur Vorbeugung von Erkrankungen, zur verbesserten Überwindung von Krankheiten, zum erleichterten Leben mit chronischen Erkrankungen, zu einer deutlich erhöhten Lebensqualität und letztlich zu einem verlängerten Leben. Diese gesundheitlich vorteilhaften Wirkungen sind vermutlich auch der Grund, warum sich das „Gesundheitssystem“ wenig bis überhaupt nicht zum Heilfasten und Intervall-Fasten äußert. Gesundheitspflegende Maßnahmen, die Menschen alleine durchführen können, sind für die Krankheits-Industrie einfach nachteilig …
Intervall-Fasten – Die Praxis
Intermittierende Fasten im Lebensalltag Bei den bemerkenswerten, gesundheitspflegenden Vorteilen des intermittierenden Fastens kann schnell der Wunsch entstehen, es auch einmal selbst auszuprobieren. Menschen mit Fasten-Erfahrung werden wissen: Es ist ohne Weiteres möglich, einen oder zwei Tage zu fasten – auch im Berufsalltag. Oft stehen dem nur gewohnheitsbedingte Widerstände oder andere Bequemlichkeiten entgegen.
Für Menschen, die keine Erfahrungen mit Fasten haben – also freiwilliger Ernährungsverzicht über einen längeren Zeitraum – könnte das intermittierende Fasten jedoch als große Herausforderung erscheinen. Dies bedarf einer inneren Vorbereitung. Ein langsames Herantasten an diese Thematik kann sinnvoll sein. Schließlich leben wir in einer Zeit des Überflusses, in dem zu jedem Zeitpunkt oder auch zu allen Jahreszeiten sämtliche Nahrungsmittel, Gemüse oder Obst in Hülle und Fülle zur Verfügung stehen. Warum sollen wir also freiwillig nichts essen?
Brechen von Gewohnheiten Wir sind so sehr daran gewöhnt, zum Beispiel frische Erdbeeren auch im Winter aus Neuseeland oder Argentinien zu bekommen, dass die Jüngeren unter uns gar nicht genau wissen, wann eigentlich die Erdbeerzeit in unserer Lebensumwelt ist. Auch das überbordende Essensangebot wie Fressbuden auf Bahnsteigen, Kioske allerorten mit belegten Brötchen und Süßigkeiten, lassen uns meist gar nicht darüber nachdenken, ob wir wirklich Hunger haben. Sobald wir Appetit verspüren, kaufen wir eben etwas. Basta! Mit intermittierendem Fasten werden neue Erfahrungen gemacht und damit können auch eingeschliffene Essensgewohnheiten überprüft werden: Essen wir sofort beim ersten Appetit-Anzeichen? Oder: Können wir ein wenig „Hunger“ aushalten, oder bekommen wir sofort schlechte Laune? Intermittierendes Fasten kann uns auch dabei helfen, unsere Ernährungsgewohnheiten langfristig umzustellen. Denn die schnelle Bratwurst am Kiosk stillt zwar den Appetit, aber sie liegt auch lange im Magen – bemerken viele bald danach. Auch bei fettigen Bratkartoffeln oder Pommes braucht der Organismus lange Zeit, um die Nährwerte aufzuschließen und sich des Völlegefühls endlich zu entledigen. Sportbewusste haben dafür einen Namen: „Kohlenhydrat-Koma“. Typische Kennzeichen sind länger anhaltende Schläfrigkeit und Leistungsabfall nach schwerem, kohlenhydratreichen Essen. Obst, Salat oder leichte Speisen setzten dem Körper nicht so sehr zu – wie wäre es also mit dem Einbau von frischem Obst oder Gemüse in den Speiseplan?
Der Entschluss Vor dem Ausprobieren des intermittierenden Fastens steht vor allem eins: Ein neugieriger Entschluss und die erwartungsvoller Bereitschaft durchzuhalten. Zur Vorbereitung und langsamen Hinführung kann beispielsweise ein „Essens-Tagebuch“ über längere Zeit geführt werden. Dies hilft dabei, sich im Vorwege klarzumachen: Was esse ich tagsüber wann und wie viel? Wer sich noch die – für das Intervall-Fasten später nicht notwendige – Mühe macht, die täglich gefutterten Kalorien (im Internet gibt es viele Listen) zusammenzuzählen, wird wahrscheinlich überrascht sein: Sie befinden sich allerdings in guter Gesellschaft, denn die meisten Menschen essen mehr als sie brauchen. Übrigens: Der durchschnittliche Kalorienbedarf liegt zwischen 1300 bis maximal 1600 Kilokalorien(je nach Alter, Körpergröße, Geschlecht) pro Tag – die Hälfte dessen wird häufiger schon durch ein reichhaltiges Frühstück erreicht.
Eigentlich ganz einfach Ein Essens-Tagebuch kann zum Beispiel auch bewusst machen, was ein einzelner Schokoriegel tatsächlich an süßen Kalorien enthalten: Soviel, dass ein kalorienbewusster Sportler eine dreiviertel Stunde auf dem Laufband verbringen muss, um diese überflüssigen Kalorien wieder „abzuarbeiten“. Brad Pilion, ein amerikanischer Bodybuilder und Ernährungsexperte, stellt in seinem aktuellen Buch fest: „Beim intermittierenden Fasten geht es darum, den Gedankenkreis zu durchbrechen, dass ein Mensch sehr wohl zeitweilig das Essen unterbrechen kann“ [5]. Abnehm-Maßnahmen durch Diäten führen hingegen ins Abseits oder. wie Pilion in einem Interview sagt, ins „unvermeidliche Scheitern“. Diätpraktizierende denken nämlich andauernd ans Essen oder müssen sich wegen der Diätvorschriften (low fat, Atkins, Erdbeerdiät und so weiter) ständig damit auseinandersetzten.
Deshalb schlägt Pilion vor, „dem Verdauungsapparat einmal in der Woche eine eintägige Pause zu gönnen“ – und letztendlich auch dem Kopf. Denn wer sich entschließt, 24 Stunden nichts zu essen, kann mit ein wenig Übung, die Gedanken daran auch ausschließen. So entdecken auch die meisten Heilfaster zuallererst, wie viel Zeit ihnen plötzlich zur Verfügung steht, weil nicht eingekauft, nichts vorbereitet, nichts gegessen werden muss. Intermittierende Faster werden die selbe Erfahrung machen: Einmal pro Woche eine 24stündige Essenspause (erlaubt ist nur das Trinken von reinem Wasser ohne jegliche Zusätze) ist gut verträglich für Darm und Gehirn, für Seele und Geist, zur Gesundheitspflege und für ein längeres Leben.
Eigentlich ist es ganz logisch, warum Gesundheitswillige so wenig Probleme mit dem Intervallfasten haben. Einer der erfahrensten Forscher zu diesem Thema, Professor Dr. Mark Mattson, National Institute on Aging in den USA fasst zusammen: „Wenn ich am Tag vor dem Fastentag normal gegessen habe, hält sich mein Hunger am Vormittag des Fastentages natürlich in Grenzen. Auf jeden Fall sind genügend Nährstoffe im Körper, um den lieben langen Fastentag energiemäßig bestens zu überstehen. Wenn sich dann – später am Tag – der Appetit meldet, ist er leicht zu besänftigen. Denn schließlich gibt es schon am nächsten Morgen wieder etwas zu essen“. Genau dies ist der Grund, warum Intervall-Fasten von vielen Menschen problemlos als Teil ihres Lebens akzeptiert wird. Hinweis: Erfahrene Intervall-Faster berichten, dass sich anfänglich am Fastentag vorhandenes Hungergefühl nach einigen Wochen, spätestens aber Monaten in Wohlgefühl auflöst. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Intervall-Faster tauschen ein kurzes Unwohlsein durch den „im Kopf durch erlernte Gewohnheiten entstandenen Hunger“ durch ein verbessertes Lebensgefühl oder eine erhöhte körperliche und geistige Leistung aus.
Notizen sinnvoll Genauso wie ein „Essens-Tagebuch“ zu Beginn des Fastens sinnvoll ist, kann ein Tagebuch während des intermittierenden Fasten unterstützen. Am Ende eines Tages kann in Kurzform zum Beispiel notiert werden:
- Wie ist es mir heute ergangen? (Fiel es mir leichter oder schwerer – gefühlte Skala von eins bis 10 einführen)
- Gab es etwas Besonderes? (Habe den ganzen Tag an Erbsensuppe denken müssen …)
- Gab es körperliche Symptome? (Kopfschmerzen, leichtes Unwohlsein – können Ausdruck von Entschlackungsprozessen sein – nach ein zwei Malen hören sie meistens auf)
- Hat sich der Schlaf deutlich nach dem Fastentag deutlich verändert?
- Wie war der Appetit am nächsten Tag? Hat das Essen besonders gut geschmeckt, welches Essen wurde bevorzugt, hat es besonders gut getan usw.
- Jeder Mensch wird Eigenes entdecken und herausfinden, weil die Vorlieben und Schwerpunkte doch sehr unterschiedlich sein können.
Das Tagebuch zum intermittierenden Fasten wird nach mehreren Monaten Aufschluss darüber geben, welche Erfahrungen Sie gemacht haben. Ins Buch gehören auch kleine Experimente wie Umstellung auf Obst und Salat. Oder wenn „ordentlich“ gegessen wurde – was dann mit Ihnen insgesamt passiert ist. In der Naturheilkunde heißt es: Immer mit dem Körper gehen! Niemals Kopfentscheidungen treffen wie zum Beispiel „Salat ist gut“. Wenn Sie keinen Salat mögen, lassen Sie ihn lieber weg. Über den Appetit auf Fleisch oder Fisch kann sich unter anderem ein spezieller Nährstoffbedarf ausdrücken – dies sollte gehört und beachtet, nicht aber übergangen werden. Und: Wem das intermittierende Fasten nicht besonders gut gelingt, kann sich auch die Erlaubnis geben, damit wieder aufzuhören! Vielleicht sind dann spätere Lebensphasen besser dazu geeignet, es noch mal auszuprobieren.
DHU-Bicomplexe zur Unterstützung des Intervall-Fastens
Schüßler-Kombipräparate: DHU-Bicomplexe
Der Berliner Arzt und Homöopath Konrad Grams (1878–1947) kombinierte Bio-Mineralsalze nach Schüßler. Sein „Ausscheidungsmittel“ (DHU-Bicomplex Nummer 24, Pharmazentral-Nummer 00545053, in jeder Apotheke) bietet wertvolle Hilfen beim Intermittierenden Fasten. Es unterstützt dieselben Funktionen wie beim Abnehmen: Dabei werden neben dem Abbau des Fetts eine Reihe komplexer zusätzlicher Stoffwechselaktivitäten in Gang gesetzt. Das Ausscheidungsmittel aktiviert dabei den Stoffwechsel und hilft damit bei der Entgiftung des Körpers. Es regt zum Beispiel nicht nur unser wichtigste und größtes Ausscheidungsorgan – die Leber – an, um alle Abfallprodukte des Stoffwechsels besser ausscheiden zu können. Auch Galle und Nieren werden unterstützt, um zum Beispiel überschüssiges Wasser aus dem Gewebe heraus zu lösen und auszuscheiden. Zudem fördert es Reinigungs- und Regenerationsprozesse der Schleimhäute.
Dosierung Zu Beginn des intermittierenden Fastens dreimal täglich 1–2 Tabletten, am Tag vor und nach dem Fastentag sowie am Fastentag selbst. Bei „Störungen“ wie zum Beispiel Verstopfung, verstärkte Müdigkeit, allgemeine Schlappheit, Lustlosigkeit, Mundgeruch oder quälendem Hungergefühl können zur Aktivierung der Verdauungstätigkeit und der Entgiftung fünfmal täglich 1–2 Tabletten eingenommen werden.
Kur Gewolltes Abnehmen und dauerhafter Gewichtserhalt können Monate oder sogar Jahre dauern. Das Ausscheidungsmittel kann auch bei längerer Gewichtsreduktion zur Unterstützung immer wieder eingenommen werden. Am besten kurmäßig alle 2–3 Monate für etwa sechs Wochen.
Einnahme-Tipps Wie bei allen biochemischen Schüßlersalzen oder homöopathischen Mitteln lassen Sie die Tabletten bitte langsam im Munde zergehen. Also nicht lutschen, nicht kauen und nicht als Ganzes herunterschlucken. So kann der Körper die Inhaltsstoffe sofort über die Mundschleimhaut aufnehmen. Die Tabletten sollten direkt vor, nicht zu-sammen mit und nicht nach dem Essen oder mit Getränken verwendet werden. Allgemeine Regel: Schüßler-Bicomplex-Tabletten einige Zeit vor Mahlzeiten einzunehmen – mindestens eine Stunde vorher.
Das Ausscheidungsmittel ist ein Schüßler-Kombipräparat und folgendermaßen zusammen gesetzt
- Ferrum phosphoricum D12
- Kalium chloratum D6
- Natrium phosphoricum D6
- Natrium sulfuricum D6
Ferrum phosphoricum (ferrum = lateinisch für Eisen) ist der wesentliche Mineral-Baustein für die Sauerstoffversorgung der Körperzellen. So ist das Mineral an sämtlichen Stoffwechselfunktionen beteiligt: Ferrum phosphoricum sorgt beispielsweise für den Auf- und Abbau von Zellen, Anlieferung von Nährstoffen oder Abtransport von Abfallprodukten der Zellen. Das Nährsalz ist lebensnotwendig (essentiell) und wird in besonderen Lebensphasen zusätzlich gebraucht. Beispiele: Während der Schwangerschaft, für das gesunde Wachstum eines Kindes oder während Krankheits- und Erholungsphasen. Ebenso wichtig ist das Salz, wenn der Körper Belastungen ausgesetzt ist – wie bei beruflichem oder geistig-seelischem Stress oder zur Unterstützung beim Intermittierendem Fasten.
Auch beim Intermittierendem Fasten wird der Körper extra gefordert: Der Körper kommt an einem oder zwei Tagen ohne Nahrung aus, folglich stellt sich der Stoffwechsel um. Ferrum phosphoricum unterstützt dabei die Stoffwechselvorgänge, sorgt für einen reibungslosen Abtransport der Abfallprodukte oder von entstehenden Giftstoffen. Intermittierende Faster können das Mineralsalz genauso wie professionelle Sportler verwenden: Nämlich zur schnelleren Regeneration (Entgegenwirken von Muskelkater, schnellere Zell-Erneuerung), zum optimierten Aufbau von Muskeln oder zur verbesserten Versorgung der Zellen mit Sauerstoff. Das Mineral unterstützt auch die gesteigerten „Verbrennungsvorgänge“ (Wärme-Erzeugung), die im Körper bei sportlichen Aktivitäten in Gang gesetzt werden. Ferrum phosphoricum verhindert zudem Stoffwechsel-Blockaden. Nicht nur auf körperlicher Ebene, sondern auch ganzheitlich. Das heißt, es unterstützt den Prozess auch geistig-seelisch: Die Bereitschaft und das Durchhalte-Vermögen werden gefördert. Auf seelischer Ebene wird aufkommenden Schwächegefühlen oder Widerständen entgegengewirkt.
Kalium chloratum ist ein bedeutendes Mineral für alle Drüsen im Verdauungsbereich (Speicheldrüsen, Magen, Zwölffingerdarm, Dünndarm, Leber, Bauchspeicheldrüse). Es wirkt sekretionsanregend und aktiviert auch den gesamten Zellstoffwechsel. Das Mineralsalz vermag chemische Verbindungen, die den Stoffwechsel belasten können, zu binden. Es erleichtert ebenso den Abtransport von Abfallprodukten, die zum Beispiel beim Intermittierenden Fasten vermehrt aus den abgebauten Geweben frei werden.
Natrium phosphoricum ist ein zentrales Mineral für die Säureregulierung, den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel. Ernährung und Bewegung sind für einen gesunden Stoffwechsel von großer Bedeutung. Werden einem Organismus zu viel von bestimmten Lebensmitteln zugeführt wie zum Beispiel hochraffinierter Zucker- hoch ausgemahlene Mehlsorten (Weißmehle), wird zur Verstoffwechselung mehr Natrium phosphoricum benötigt. Fehlt dieses Mineral, dann entstehen Säuren. Ein stark übersäuerter Körper beispielsweise wird gebildete Harnsäurekristalle nicht ausscheiden können, sondern beispielsweise in Gelenken ablagern. Auch überbeanspruchender Sport kann unerwünschte Folgen zeigen: So wird übermäßig Milchsäure in den Muskeln gebildet, was sich als schmerzhafter Muskelkater zeigt. Dieser verschwindet nach ein paar Tagen – dann wenn die Milchsäure wieder abgebaut ist. Einseitige körperliche Belastung oder auch einseitige Ernährung kann zu einem Mangel an Natrium phosphoricum führen, dann nimmt die Säurebelastung im Körper immer mehr zu. Mit von außen zugeführtem Natrium phosphoricum wird der Organismus besser in die Lage versetzt, anfallende Säuren zu regulieren, abzubauen oder auszuscheiden.
Heißhunger beim Intermittierenden Fasten kann durchaus entstehen: Es ist ein Zeichen dafür, dass der Körper vermehrt Säure über den Stoffwechsel ausscheidet. Wasser trinken hilft. Auch kann die Säureausscheidung über die Haut angeregt werden: Angemessene Bewegung (entsprechend des Trainings-Zustandes), Sauna-Gänge, Kneippsche Wechselduschen und tägliche Bürstenmassagen (ohne danach die Haut einzucremen) helfen dabei. Intermittierende Faster werden immer mehr darauf kommen auf ihren Körper zu hören, nicht nur beim Essen, sondern sich durchaus einen Saunagang zum Abschluss (wenn es bekommt!) gönnen.
Natrium sulfuricum ist das generelle Mineralsalz für die Ausscheidung von Schadstoffen. Es ist sozusagen ein wichtiger „Betriebsstoff“ für die Leber („Entgiftungsstation“). Das Mineral unterstützt das zentrale Organ des gesamten Stoffwechsels mit seinen vielseitigen Aufgaben: Beispielsweise Speicherung von Glukose und Vitaminen, bedarfsgerechte Verteilung von Nährstoffen ins Blut, Abbau und Ausscheidung von Stoffwechselprodukten, Giften oder Medikamenten. Das Mineralsalz unterstützt die Leber beim Entschlacken des Körpers („Entgiften“).
Da beim Intermittierenden Fasten zusätzlich Stoffwechselprozesse wie der gewünschte Abbau der Fettgewebe in Gang gesetzt werden, hilft Natrium sulfuricum auch besonders der Leber bei ihren Aufgaben. Um die Stoffwechselvorgänge nicht zusätzlich zu belasten, wäre ein Verzicht auf Nikotin oder Alkohol, fettreiche Mahlzeiten sinnvoll. Viel Wasser trinken hilft. Auf seelischer und geistiger Ebene hilft das Mineral sich von Unnötigem zu trennen: Dazu können (Ess-)-Gewohnheiten gehören, belastende Verhaltensweisen oder alte Gedankenmuster, die selbst als behindernd wahrgenommen werden können. Das Intermittierende Fasten kann Lust auf mehr machen: Mit dem Ausprobieren von neuem Essverhalten wie dem Genuss von leichteren schmackhafteren Lebensmitteln und neuem Verhalten auch sich selbst und anderen gegenüber. Denn wer es schafft, einen oder zwei Tage ohne Essen auszukommen – wird sich auch noch Anderes zutrauen.
Autorin
• Marion Kaden (MA), Berlin, 14. Mai 2013 (Heilpflanze.org)
Weitere Infos
• 2013, Juli: Intervall-Fasten für Gesundheit und Körpergewicht.
• Der Traum vom Abnehmen wird Wirklichkeit!?
Quellen
[1] Klempel MC, Kroeger CM, Bhutani S, Trepanowski JF, Varady KA: Intermittent fasting combined with calorie restriction is effective for weight loss and cardio-protection in obese women. Nutr J. 2012 Nov 21;11:98.
[2] Azevedo FR, Ikeoka D, Caramelli B: Effects of intermittent fasting on metabolism in men. Rev Assoc Med Bras. 2013 Mar-Apr;59(2):167–73.
[3] Faris MA, Kacimi S, Al-Kurd RA, Fararjeh MA, Bustanji YK, Mohammad MK, Salem ML: Intermittent fasting during Ramadan attenuates proinflammatory cytokines and immune cells in healthy subjects. Nutr Res. 2012 Dec;32(12):947–55.
[4] Katare RG et al: Chronic intermittent fasting improves the survival following large myocardial ischemia by activation of BDNF/VEGF/PI3K signaling pathway. J Mol Cell Cardiol. 2009 Mar;46(3):405–12.
[5] Interview Brad Pilion