Ispenisop

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Ispe­n­isop, Hys­so­pus offi­ci­na­lis, L. [Zorn pl. med. T. 61.] mit ein­sei­tig­blüt­hi­gen Blu­men­äh­ren und lan­zet-för­mi­gen Blät­tern, ein im Ori­ent, Sibi­ri­en, Langued-ok, Dau­phi­ne, Pro­vence und Oes­ter­reich auf Mit­tel­ge­bir­gen ein­hei­mi­sches, etwa andert­halb Fuß hohes, pe-ren­ni­ren­des Kraut uns­rer Gär­ten, wel­ches im August blau, selt­ner weiß blüht.

Das Kraut (hb. cum flor. hys­so­pi), wel­ches einen auf­fal­len­den, duf­ten­den, nicht unan­ge­neh­men Geruch, und einen erwär­men­den, aro­ma­tisch bit­ter­li­chen, dem Kam­pher etwas ähneln­den Geschmack besitzt, hat man seit lan­gen Zei­ten als ein auf­lö­sen­des, stär­ken­des, Harn und Monat­zeit beför­dern­des, vor­züg­lich aber brust­lö­sen­des Mit­tel gerühmt; selbst als Vor­bau­ungs- und Hei­lungs­mit­tel des Schlags und der Fall­sucht. Auch bei schwe­rem Gehö­re und in Zahn­schmer­zen hat man es gebraucht; in allen Fäl­len aber ziem­lich empi­risch. Aeu­ßer­lich in Quet­schun­gen. Das destil­lir­te Was­ser ist kräf­tig; man erhält dabei 1/​1280 bis 1/​64 der Men­ge des blü­hen­den Krau­tes an gelb­li­chem sehr durch­drin­gen­dem Oele.