Karlswurzel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Karls­wur­zel (Caro­lus sanc­tus, rad. Caro­li sanc­ti), von einem ran­ken­den, unbe­kann­ten Strau­che mit hop­fen­ähn­li­chen Blät­tern aus der Pro­vinz Mechoa­kan in Ame­ri­ka. C.B. nennt sie Lupu­lus mechio­ca­nus. Sie soll aus einem dicken Kop­fe und fin­ger­di­cken Wur­zel­äs­ten bestehn.

Nur sel­ten noch ist von die­ser Wur­zel die weiß­lichte, aro­ma­tisch rie­chen­de, bit­ter und etwas bei­ßend schme­cken­de Rin­de (cort. caro­li sanc­ti, cort. rad. caro­li sanc­ti) im Gebrau­che, wovon die Unze in Hol­land 24 Stü­ber gilt.

Nüch­tern gekaut, erregt sie eine star­ke Abson­de­rung des Spei­chels, wodurch sie bei Katar­rhen Diens­te geleis­tet haben soll. Auf glei­che Wei­se befes­tigt sie das Zahn­fleisch, und wird für schar­bock­wid­rig gehal­ten. Sie soll den Magen stär­ken, zuwei­len aber Ekel und Schlei­mer­bre­chen her­vor­brin­gen. In wie­fern sie gegen Fall­sucht, Bleich­sucht und als Schweiß erre­gen­des Mit­tel dien­lich sey, ist noch unausgemacht.