Kolumbowurzel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Kolum­bo­wur­zel (rad. colum­bo, colum­bae, calum-bae), rührt von einem noch unbe­kann­ten Bau­me her, wel­cher ursprüng­lich in Mozam­bi­que und auf dem fes­ten Lan­de von Asi­en, Zey­lon gegen­über, wächst, in wel­cher letz­tern Insel er, vor­züg­lich in der Gegend der Stadt Colum­bo, ver­pflanzt worden.

Sie kömmt zu uns in Schei­ben, wel­che einen hal­ben bis drei Zoll breit und einen vier­tel bis drei Zoll dick sind; selt­ner in der Län­ge nach geschnit­te­nen Stü­cken, aber sämmt­lich durch­lö­chert, des bes­sern Trock­nens wegen. Die Schei­ben­stü­cken sind mit einer dicken, runz­lich­ten, äußer­lich grün­lich­brau­nen inwen­dig hell­gel­ben Rin­de umzo­gen, wor­auf ein hol­zi­ger Ring folgt, der das Mark ein­schließt, wel­ches aus dem Weiß­gel­ben ins Grü­ne spielt. Der Geruch ist gewürz­haft, der Geschmack ist anhal­tend bit­ter und etwas ste­chend; am stärks­ten ist der Geschmack in der Rin­de, das Mark ist gelin­der und sehr schlei­mi­cht. Da die Wur­zel leicht ihren Geruch ver­liert und wurm­sti­chig wird, das grün­li­che Pul­ver aber leicht feuch­tet, so hebt man ers­te­re am bes­ten klein geschnit­ten oder als Pul­ver in einem wohl­ver­stopf­ten Gla­se auf. Sie ent­hält mehr Schleim als Harz, aber kein äthe­ri­sches Oel, und fast gar kei­nen adstrin­gi­ren­den Stoff.

Ihre Kraft, die Ver­derb­nis­se der Gal­le zu heben, der Säu­re der ers­ten Wege zu wider­ste­hen, die Ein­ge­wei­de zu stär­ken, und Durch­lauf und Bre­chen von Ner­ven­auf­ruhr zu hem­men, ohne jedoch das Blut zu erhit­zen, hat sich viel­fach bestä­tigt. Den wid­ri­gen Geschmack bes­sert Pomeranzenschale.