Kopalölfrucht

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Kopal­öl­frucht, Elaeo­car­pus copal­li­fera, L. mit eiför­mi­gen, ganz glatt­ran­di­gen Blät­tern, ein in Ost­in­di­en ein­hei­mi­scher Baum.

Der aus der Rin­de flie­ßen­de Saft ist der Kopal oder Pann­kopal, des­sen feins­te Sor­te (Copal ori­en­ta­le) in fast was­ser­hel­len, ungleich­för­mi­gen, tau­ben­ei- bis faust­gro­ßen Stü­cken zu uns kommt, von schwa­chem Kopa­iva­bal­sam­ge­ru­che, ohne Geschmack, hart und sprö­de. Er schmilzt in der Hit­ze, und brennt mit bal­sa­mi­schem Rau­che. In kal­tem Wein­geis­te löset sich nichts davon auf. Die natür­li­chen Bal­sa­me, eini­ge destil­lir­te Oele, die Naph­then, der Zitron­saft u.s.w. lösen ihn auf.

Die Alten bedien­ten sich die­ser Sub­stanz von noch nicht gnug­sam bekann­ter Natur zuwei­len zur Räu­che­rung als eines zert­hei­len­den, schmerz­stil­len­den Mit­tels, in chro­ni­schen Kopf­schmer­zen und unge­nann­ten Nervenbeschwerden.

Die Künst­ler berei­ten geheim­nis­voll einen geruch­lo­sen, schätz­ba­ren Fir­niß daraus.

In wie­fern er vom occi­den­ta­li­schen, wel­cher der gemeins­te ist, ver­schie­den sei, ist noch unausgemacht.

Oft wird Ani­meharz dafür untergeschoben.