Korkeiche

Hahnemanns Apothekerlexikon
vorheriges KapitelZurückInhaltsverzeichnisWeiternächstes Kapitel

Kork­ei­che, Quer­cus suber, L. [Zorn pl. med. Tab. 564.] mit eirund­läng­lich­ten, unzert­heil­ten, säge­ar­tig gezahn­ten, unten weiß­wol­li­gen Blät­tern und ris­si­ger schwam­mi­ger Rin­de, ein mit­tel­mä­ßig hoher Baum im süd­li­chen Euro­pa auf den Pyre­nä­en, dem man die locke­re Rin­de (sube­ris cor­tex) aller sie­ben bis acht Jah­re, und wenn er über funfzehn Jahr alt ist, aller vier Jah­re, ohne Nacht­heil von dem dar­un­ter lie­gen­den, schön­ro­then Splin­te abschält, die Stü­cken auf glü­hen­den Koh­len hit­zet, und sie so, mit Stei­nen beschwert, platt macht.

Der recht elas­ti­sche, recht fei­ne, und dem Drü­cken der Fin­ger nicht wider­ste­hen­de, beim drit­ten Schä­len der Bäu­me gewon­ne­ne Kork ohne Ris­se und Löcher dient zu Arz­neistöp­seln (epis­to­mia, sube­res) mit gro­ßem Nut­zen. Sie wer­den noch luft­dich­ter, wenn sie in geschmol­ze­nem Wach­se mit Tal­ge gemischt über gelin­dem Feu­er getränkt und wie­der abge­wischt werden.

Kork dient mit Wachs über­zo­gen zu wohl­fei­len Mutterkränzen.

Die adstrin­gi­ren­de Kraft des Korks ist gering. Sei­ne Asche ward in ältern Zei­ten mit Fet­tig­kei­ten gemischt, äußer­lich (nutz­los) gegen Gold­ader­kno­ten empfehlen.

In ver­deck­ten Gefä­ßen gebrannt (nigrum his­pa­ni-cum, suber ustum) dient er als Farbe.