Kröte

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Krö­te, Rana bufo, L. [Rösel, Geschich­te der Frö­sche, Tab. 20.] mit (war­zi­gem), bläu­li­chem und braun-rothem Kör­per, ein bekann­tes Amphi­bi­um von wid­ri­gem Ansehn, wel­ches Früh­ling und Som­mer in Sümp­fen, den Win­ter über im Schlam­me, sonst aber in unter­ir­di­schen Löchern, in Stein­hau­fen oder sonst in dun­keln, feuch­ten, schmut­zi­gen, stin­ken­den Schlupf­win­keln sich auf­hält, ver­schied­ne Arten von Actaea, Stachys, Ant­he­mis, Cotu­laund Cicu­taliebt, und bei Nacht ihrem Fra­ße, ver­schied­nen Insek­ten und Wür­mern nach­geht, an Fäden gerei­he­te mit einer fes­ten Haut umklei­de­te Eier mit­ten im Som­mer legt, lan­ge Zeit ohne Nah­rung und erneu­er­te Luft leben kann, und von Rei­hern, ver­schied­nen Fal­ken­ar­ten und Igeln gefres­sen wird.

Die Alten woll­ten Erfah­run­gen haben, daß das inner­lich genom­me­ne Pul­ver der getrock­ne­ten Krö­te den Harn hef­tig trei­be; Eini­ge sagen auch, Schweiß. Aeu-ßer­lich hat man die gan­zen getrock­ne­ten Krö­ten auf Pest­beu­len gelegt, und will Schmerz und Ent­zün­dung dadurch gestillt haben. Leben­di­ge (aus­ge­wei­de­te) Krö­ten band man auf Drü­sen­ver­här­tun­gen, ließ sie neun Tage lie­gen, und will die Geschwüls­te dadurch zert­heilt gese­hen haben. Das Pul­ver der ver­brann­ten Krö­te soll, in Brust­kreb­se ein­ge­streut, gute Wir­kung leis­ten; man misch­te aber oft Operment darunter.

Auch durch das mit Krö­ten gekoch­te Oel wähn­te man, Drü­sen­ge­schwüls­te und Schmer­zen ver­trie­ben zu haben. Noch hat man das Wah­re von dem Fal­schen in die­sen Behaup­tun­gen nicht gesichtet.

Man weiß noch nicht gewiß, ob der milch­ar­ti­ge Saft, wel­cher sich in den War­zen abson­dert, dem Men­schen nicht durch äuße­re Berüh­rung schäd­lich wer­den kön­ne; die von ihrer Betas­tung zuwei­len ent­ste­hen­den Ent­zün­dun­gen möch­te man lie­ber hie­von als von ihrem Spei­chel oder dem flüs­si­gen Unra­the her­lei­ten, den sie im Zor­ne gehen lassen.