Kropfschwammstein

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Kropf­schwamm­stein, Cel­le­po­ra spon­gi­tes [Besl. Mus. Tab. 28.] mit ein­fa­chen, wel­len­för­mig gewun­de­nen, über­ein­an­der gehäuf­ten Blätt­chen, und rei­hen­wei­sen Zel­len mit gerän­de­ten Mün­dun­gen, ein grau­brau­nes, röth­lich oder weiß­grau­es, glän­zend­glat­tes, schwe­res, zer­brech­li­ches Zoo­phyten­ge­häu­se, wor­an die Mün­dun­gen die Form der Orgel­pfei­fen­schall­lö-cher haben. Man fin­det es im mit­tel­län­di­schen, auch in dem nörd­li­chen Mee­re um Grön­land an Fel­sen, auch an Muscheln fest sitzend.

Den Namen Schwamm­stein (lapis spon­giae) führt es von der ent­fern­ten äußern Aehn­lich­keit mit dem ähn­lich porö­sen Kropfschwamme.

Die gelehr­tern Aerz­te der Vor­zeit haben unter die­sem Namen die­sen vor­zugs­wei­se als Arz­nei ange­wen­det, und ihm die Kraft, Nie­ren­stei­ne auf­zu­lö­sen und Kröp­fe zu ver­trei­ben, zuge­eig­net, sowohl roh als geröstet.

Doch haben hin­wie­der­um And­re die in den grö­bern Schwäm­men in Men­ge ange­häuf­ten stei­nich­ten, weiß­lich­ten Kon­kre­men­te (ver­muth­lich eben­falls eine Art Zoo­phyten­ge­häu­se) ohne Beden­ken unter dem Namen Schwamm­stein (lapis spon­gi­arum) arz­nei­lich gebraucht, vor­züg­lich gerös­tet unter den Kropf­pul­vern, und zwar mit glei­chem Rech­te, da bei­de, obgleich im Aeu­ßern sehr ver­schie­den, doch glei­che che­mi­sche Bestandt­hei­le besit­zen, näm­lich Kalk­er­de mit etwas Koch­salz, und wenn sie gebrannt sind, noch Kohle.