Lackmusflechte

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Lack­mus­flech­te, Lichen roc­cel­la, L. [Pluk. Alm, tab. 205.] einem dich­ten, blatt­lo­sen, ziem­lich ästi­gen, grau­li­chen Moo­se, mit abwech­selnd ste­hen­den Knöt-chen, wel­ches man, mit Harn, gelösch­tem Kal­ke und Pota­sche ein­ge­weicht, in Gäh­rung ste­hen las­se, indeß man die Fäul­niß durch öfte­res Umrüh­ren ver­hü­te und zuletzt den zer­quetsch­ten, durch Haar­tü­cher gedrück­ten Brei, geformt, trock­nen lasse.

Sicher aber ist es, daß man wenigs­tens in ältern Zei­ten statt des­sen die

Parell­flech­te, Lichen parel­lus, L. [Hoffm. lich. tab. 6.fig. 2.] ein weiß­lichtes, schor­fi­ges Moos, mit ver­tief­ten gleich­far­bi­gen, stump­fen, auf­ge­schwol­le­nen Schild­chen nächst dem Lack­mus­kro­ton dazu genom­men, wel­ches an Mau­ern, Fel­sen, auch an Bäu­men wächst.

Sonst glaub­te man näm­lich, es wür­de der Saft des um Mont­pel­lier wach­sen­den, etwa neun Zoll hohen Som­mer­ge­wäch­ses, des Lack­muß­kro­ton.