Lasurstein, Lazurus orientalis, Gm. (Lapis Lazuli), Zeolithes Lapis Lazuli, Wall. eine Art Zeolith von verschiedenen Graden himmelblauer Farbe (gewöhnlich mit eingesprengtem Schwefelkiese), welcher derb gefunden, inwendig matt, von unebnem, unbestimmt eckigem Bruche, feinem Korne, an den Kanten durchscheinend, leicht zerspringbar, und von 2, 045 bis 3, 054 Schwere ist. Er schmilzt zu einer blasigen, weißlichen Schlacke.
Seine blaue Farbe soll vom Eisen herrühren.
Aus ihm wird das theuerste und schönste aller Pigmente zur Oelmalerei der Ultramarin (Ultramarinum) dergestalt bereitet, daß man die ausgelesensten, blaue-sten Stücken so lange glüht und in Weingeist ablöscht, bis sie völlig mürbe geworden. Man pülvert sie dann und schlämmt von diesem Pulver alle leichtere Theile mit Wasser aus; das schwerere wird mit Weingeist auf dem Porphyr zum feinsten, unfühlbaren Pulver gerieben, mit einer Masse aus Terbenthin, Harz und Mastix und 1/11 des Ganzen an Weihrauch und eben soviel Leinöl zusammengemischt, dann aber unter Wasser so lange geknetet, bis alles blaue Pulver herausgespühlt worden, welches der Ultramarin ist. Einige digeriren diesen Ultramarin dann noch in einer alkalischen Lauge, und süßen ihn aus. Ehedem ist der meiste in Venedig bereitet worden.
Da die Alten dem Lasursteine ähnliche Brechen und Purgiren erregende Kräfte, als dem aus Kupfer bestehende Armeniersteine beylegten, so ist es wahrscheinlich, daß sie wo nicht immer, doch oft, nichts anders unter ihrem Lasursteine als eine Art Bergblau (w.s.) verstanden haben, selbst wenn sie ihn in schlafsüchtigen und schlagflüssigen Anfällen, in der Manie und im Quartanfieber (unvorsichtigerweise) empfahlen.
Dieser theure Stein bricht im mittägigen Sibirien am südlichen Ende des Baikals, in den Gebirgen bei Kalab und Budukschu in der Bucharei, von wo er nach Orenburg zum Verkauf gebracht werden soll; sonst auch im nördlichen China, in Thibet, Persien und Natolien.