Lini semen (Leinsamen)

Erschei­nungs­da­tum Bun­des­an­zei­ger: 5.12.1984.,
Heft­num­mer: 228., ATC-Code: A06AC.
Mono­gra­phie BGA/​​BfArM (Kom­mis­si­on E)
Lichen islandicus (Isländisches Moos)InhaltsverzeichnisLiquiritiae radix (Süßholzwurzel)









Bezeich­nung des Arzneimittels
Lini semen, Leinsamen.

Bestand­tei­le des Arzneimittels
Lein­sa­men, bestehend aus den getrock­ne­ten, rei­fen Samen der Sam­mel­art Linum usi­ta­tis­si­mum LINNÉ sowie deren Zube­rei­tun­gen in wirk­sa­mer Dosierung.
Gleich­be­rech­tigt im Sin­ne der in die­ser Mono­gra­phie fest­ge­leg­ten Indi­ka­tio­nen sind die Samen ver­schie­de­ner Cul­ti­vars der Art Linum usi­ta­tis­si­mum (L.) VAV. et ELL. Die Samen ent­hal­ten: Bal­last­stof­fe (Hemi­zel­lu­lo­se, Zel­lu­lo­se und Lignin), fet­tes Öl, dar­un­ter 52–76 Pro­zent Lin­o­len­säu­re­es­ter, Eiweiß, Linu­s­ta­tin bzw; Linamarin.

Anwen­dungs­ge­bie­te
Innerlich:
Habi­tu­el­le Obs­ti­pa­ti­on, durch Abführ­mit­tel­ab­usus geschä­dig­tes Kolon, Colon irri­ta­bi­le, Diver­ti­ku­li­tis; als Schleim­zu­be­rei­tung bei Gas­tri­tis und Enteri­tis. Äußerlich:
Als Kata­plas­ma bel loka­len Entzündungen.

Gegen­an­zei­gen
Ileus jeder Genese.

Neben­wir­kun­gen
Bei Beach­tung der Dosie­rungs­an­lei­tung, d. h. vor allem bei Beach­tung einer gleich­zei­ti­gen genü­gen­den Men­ge an Flüs­sig­keit (1:10!), sind Neben­wir­kun­gen nicht bekannt.

Wech­sel­wir­kun­gen
Wie bei jedem Muci­lagi­no­sum ist eine nega­ti­ve Beein­flus­sung der Resorp­ti­ons­ver­hält­nis­se von Arz­nei­stof­fen möglich.

Dosie­rung
Soweit nicht anders verordnet:
Innerlich:
2- bis 3‑mal täg­lich 1 Eßlöf­fel unzer­klei­ner­ten oder “auf­ge­schlos­se­nen” (nicht geschro­te­ten) Lein­sa­men zusam­men mit jeweils ca. 150 ml Flüs­sig­keit einnehmen.
2 bis 3 Eßlöf­fel eines geschro­te­ten bzw. zer­klei­ner­ten Lein­sa­mens zur Zube­rei­tung eines Lein­sa­men­sch­lei­mes. Äußerlich:
30 bis 50 g Lein­sa­men­mehl als feucht-hei­ßes Kata­plas­ma bzw. als feucht-hei­ße Kompresse.

Art der Anwendung
Innerlich:
Als Samen, als geschro­te­ter Samen, als “auf­ge­bro­che­ner” Samen bzw. als s.g. “auf­ge­schlos­se­ner” Samen, bei dem ledig­lich Cuti­cu­la und Schleim­epi­der­mis ange­quetscht sind, als Lein­sa­men­sch­leim­zu­be­rei­tung und ande­re gale­ni­sche Darreichungsformen.
Äußerlich:
als Lein­sa­men­mehl bzw. Leinsamenexpeller.

Wir­kun­gen
Abfüh­ren­de Wir­kung infol­ge Volu­men­zu­nah­me und die dadurch ver­bun­de­ne Aus­lö­sung der Darm­pe­ris­tal­tik durch den Deh­nungs­re­flex; schleim­haut­schüt­zend durch abde­cken­de Wirkung.

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