Botanisches:
Die in den Stein- und Salzwüsten Persiens und Afghanistans heimische, bis 3 m hohe Pflanze hat kräftig entwickelte Wurzeln und sehr große Blätter. Die in reich verzweigten Dolden stehenden Blüten mit gelben Kronblättern sind polygam, die der Hauptdolde zwittrig, die der Seitendolden männlich. Sie entwickeln einen unangenehmen Geruch.
Geschichtliches und Allgemeines:
Asa foetida oder Asant wurde im Altertum viel als Heilmittel und Gewürz gebraucht und ist unter dem Namen “Hingu” öfters in den Sanskritschriften, z. B. auch von Susruta, erwähnt worden. Ob das Silphion der Griechen und der Laser (von der Stammpflanze Laserpitium) der Römer mit der heute benützten Droge Asa foetida identisch ist, war in den letzten Jahrhunderten eine viel umstrittene Frage, die eine umfangreiche Literatur in Anspruch genommen hat. Dioskurides beschreibt unter “Silphion” zwei verschiedene Pflanzen: die eine stamme aus Kyrene und sei äußerst wohlschmeckend und wohlriechend, die andere, die aus Armenien und Medien komme, habe dagegen einen sehr unangenehmen Geruch und sei von schwächerer Wirkung als die erste. Nach der allgemeinen Ansicht ist die letztere wohl Ferula asa foetida, Stinkasant, der in Persien wachsende Strauch, welcher das Gummiharz Asa foetida liefert. Das kyreneische Sylphion war von größter nationaler und medizinischer Bedeutung, da jeder Teil der Pflanze einen hohen Wert hatte. Plinius bezeichnet die Pflanze als so selten, daß der Saft mit Silberdenaren aufgewogen wurde. Die Anwendung nicht nur des Saftes, sondern fast aller anderen Teile der Pflanze in der Medizin war eine sehr ausgedehnte: so wurde sie gegen Zahnschmerzen, Heiserkeit, Brustfellentzündung, Gelbsucht, Wassersucht, Starrkrampf, Magenkrankheiten, Krämpfe usw. benützt. Die Araber kannten jedenfalls unseren Stinkasant, sie hielten ihn für den Laser der Alten und wiederholen fast alles, was die Griechen von ihrem Silphion sagten. Wie der Perser Ali Istakhri aus Istakir (10. Jahrh. n. Chr.) erzählt, wurde die Pflanze häufig in der Wüste zwischen Sistan und Makran gefunden und vom Volk als Gewürz gebraucht. Die Mohammedaner und die Hindus gebrauchen sie noch heute hauptsächlich mit Hülsenfrüchten als Gewürz, gewöhnlich wird aber Knoblauch bevorzugt.
Im 13. Jahrhundert betrachteten die “Physicians of Myddfai” in Wales Asa foetida als ein Mittel, welches jeder Arzt kennen und gebrauchen müsse. In einem Zolltarif aus dem Jahre 1305 von Pisa wird der Asant als Einfuhrartikel erwähnt, welcher von Aden aus über das Rote Meer in den Mittelmeerhandel gelangte.
Als Räuchermittel wird Asa foetida auch in der Tiermedizin gegen Lungenwürmer gebraucht. Bei Würmern des Geflügels wird auch eine Mischung von Asa foetida und gepulverter Enzianwurzel (0,48 g am Tage) in Kuchen gebacken zu demselben Zwecke gegeben.
Die Gewinnung des Gummiharzes geschieht dadurch, daß man Scheiben des Wurzelkopfes wegschneidet und das an der Schnittwunde austretende Harz nach etwa einem Monat abkratzt. – Häuser, in denen Früchte der Ferula asa foetida lagern, sollen von Mäusen gemieden werden.