Wirkung
Hippokrates1 zählt die Pflanze zu den “kühlenden” Mitteln.
Lonicerus2 rühmt ihr zahlreiche vortreffliche Eigenschaften nach und verordnet sie bei Milzschmerzen, ‑geschwulst, ‑stechen, ‑verhärtung, gegen Diarrhöe, Ikterus, Blasen- und Nierensteine, Harnträufeln, Melancholie und Alpträume, “die von verstopffung der miltz / und schwartzem bösen blut verursacht werden”, als herzstärkendes, fieber- und entzündungswidriges, leber- und milzöffnendes, zerteilendes, blutreinigendes und wundheilendes Mittel.
Die Hirschzungenblätter sind eins der sechs Hauptmittel zur Gesunderhaltung bzw. Lebensverlängerung des Johann Wittich3 (zu denen noch Aloë, Angelica, Gentiana, Rheum und Scilla gehören).
Auch bei Matthiolus4 steht die Milzwirkung im Vordergrunde, daneben empfiehlt er die Hirschzunge gegen Rote Ruhr und zum Gurgeln bei Angina und Zahnfleischblutungen.
Als Wundkraut, gegen Herzklopfen, Uterusbeschwerden und “gichterische Bewegungen” findet die Droge bei v. Haller5 Verwendung.
In der Volksmedizin wurde Scolopendrium bei Milz- und Leberleiden, bei der die Lungentuberkulose begleitenden Hämoptise, bei chronischen Enteritiden und Febris quartana6, äußerlich als Wundheilmittel7 geschätzt.
Verwendung in der Volksmedizin außerhalb des Deutschen Reiches (nach persönlichen Mitteilungen):
Dänemark: Gegen Schlangenbiß, Magenschmerzen, Diarrhöe, Milz- und Leberleiden, Gelbsucht, Blasen- und Nierensteine, äußerlich zum Gurgeln und Reinigen von Wunden.