Botanisches:
Die Lungenflechte gehört zur Gruppe der Blattflechten. Sie bildet keine aufrechten, strauchartigen Polster wie z. B. das Isländische Moos (Cetraria islandica), sondern tiefbuchtige, bis handgroße Lappen. Diese weisen oberseits grubige Vertiefungen auf, deren Ränder insgesamt ein Adernetz bilden. Der Thallus ist grünlich, leder- oder rotbraun. Am Rande und auf den Netzleisten ist er oft mit gelblich-weißen, mehligen Häufchen, sogen. Soralen besetzt. Die Unterseite ist hellbraun und in den Furchen manchmal schwarz filzig. Die Scheibe der Früchte ist rotbraun. Die Flechte lebt als Epiphyt auf verschiedenen Bäumen, meist an Buche und Ahorn. Sie ist bei uns stark im Schwinden begriffen. Häufig ist sie im hohen Norden, in den Alpen und auf dem Balkan. Verbreitung: Europa, Nordamerika, Afrika, Asien.
Lungenflechte
(etwa ½ nat. Gr.)
Sticta pulmonaria Ach.
Stictaceae
Geschichtliches und Allgemeines:
Die Lungenflechte war als Herba pulmonariae arboreae früher offizinell und wurde hauptsächlich bei Erkrankungen der Atmungsorgane angewandt. Auch in der Tierheilkunde wurde die Droge gegen Husten und Asthma gebraucht.