Botanisches:
Diese nordamerikanische Liliacee besitzt eine dichte, dreißig- bis fünfzigblättrige Grundrosette. Ihre schwertförmigen Blätter werden 45–60 cm lang und sind am Rande mit zahlreichen, sich leicht ablösenden haarartigen Fasern besetzt. Der rispige Blütenstand erreicht eine Höhe von 120 bis 240 cm und ist mit weißen, außen grünlich schattierten Blüten dicht besetzt. Die Bestäubung der Yuccablüten ist von einer kleinen Motte abhängig (Pronuba yuccasella), die mit der Pflanze in Symbiose lebt. Die Pollen sind klebrig und könnten ohne die Hilfe von lnsekten nicht auf die Narbe kommen. Die Motte nun ballt in der einen Blüte eine Anzahl Pollenkörner zu einem Klumpen zusammen, den sie in die trichterförmig vertiefte Narbe einer anderen Blüte stopft und somit die Bestäubung ausführt. Vorher hat sie mit Hilfe ihrer Legeröhre einige Eier in den Fruchtknoten abgelegt. Die schlüpfenden Räupchen ernähren sich von einem Teil der zahlreichen Samenanlagen. Indem also die Motte die Befruchtung der Yuccablüten sicherstellt, sorgt sie gleichzeitig für die Nahrung ihrer Brut.
Geschichtliches und Allgemeines:
Die Samen und Schößlinge von Yucca filamentosa werden in Amerika gegessen. Die Pflanze gedeiht in ihrer Heimat auf trockenem Sand und Gestein. Sie bleibt bei uns stets steril, da das bestäubende Insekt fehlt. Das Rhizom fungiert als Reservestoffträger. Wenn der Stamm abgeschnitten oder im Wachstum gehemmt wird, so bilden sich an dem oberen Teil des Rhizoms Saugsprosse. Für die homöopathische Anwendung wurde Yucca u. a. von Rowell geprüft.