Ger­hard Mad­aus: Lehr­buch der bio­lo­gi­schen Heil­mit­tel. Ver­lag Georg Thie­me, Leip­zig, 1938
(Ori­gi­nal, voll­stän­dig erhal­ten) – bei eBay zu ver­kau­fenRezen­si­on 1938, Archiv der Pharmazie

Yucca filamentosa – Seite 2 von 4 – Monographie Madaus

Lehr­buch der bio­lo­gi­schen Heilmittel
Mono­gra­phie Yuc­ca fila­mento­sa (Sei­te 2 von 4)
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Botanisches:

Die­se nord­ame­ri­ka­ni­sche Lili­a­cee besitzt eine dich­te, drei­ßig- bis fünf­zig­blätt­ri­ge Grund­ro­set­te. Ihre schwert­för­mi­gen Blät­ter wer­den 45–60 cm lang und sind am Ran­de mit zahl­rei­chen, sich leicht ablö­sen­den haar­ar­ti­gen Fasern besetzt. Der ris­pi­ge Blü­ten­stand erreicht eine Höhe von 120 bis 240 cm und ist mit wei­ßen, außen grün­lich schat­tier­ten Blü­ten dicht besetzt. Die Bestäu­bung der Yuc­ca­blü­ten ist von einer klei­nen Mot­te abhän­gig (Pro­nu­ba yuc­ca­sel­la), die mit der Pflan­ze in Sym­bio­se lebt. Die Pol­len sind kleb­rig und könn­ten ohne die Hil­fe von lnsek­ten nicht auf die Nar­be kom­men. Die Mot­te nun ballt in der einen Blü­te eine Anzahl Pol­len­kör­ner zu einem Klum­pen zusam­men, den sie in die trich­ter­för­mig ver­tief­te Nar­be einer ande­ren Blü­te stopft und somit die Bestäu­bung aus­führt. Vor­her hat sie mit Hil­fe ihrer Lege­röh­re eini­ge Eier in den Frucht­kno­ten abge­legt. Die schlüp­fen­den Räup­chen ernäh­ren sich von einem Teil der zahl­rei­chen Samen­an­la­gen. Indem also die Mot­te die Befruch­tung der Yuc­ca­blü­ten sicher­stellt, sorgt sie gleich­zei­tig für die Nah­rung ihrer Brut.

Fädi­ge Palmlilie
(etwa 1/​7 nat. Gr.)
Yuc­ca fila­mento­sa L.
Lili­aceae

Geschichtliches und Allgemeines:

Die Samen und Schöß­lin­ge von Yuc­ca fila­mento­sa wer­den in Ame­ri­ka geges­sen. Die Pflan­ze gedeiht in ihrer Hei­mat auf tro­cke­nem Sand und Gestein. Sie bleibt bei uns stets ste­ril, da das bestäu­ben­de Insekt fehlt. Das Rhi­zom fun­giert als Reser­ve­stoff­trä­ger. Wenn der Stamm abge­schnit­ten oder im Wachs­tum gehemmt wird, so bil­den sich an dem obe­ren Teil des Rhi­zoms Saug­spros­se. Für die homöo­pa­thi­sche Anwen­dung wur­de Yuc­ca u. a. von Rowell geprüft.