Maiblumzauke

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Mai­blumz­au­ke, Con­vall­aria maja­lis, L. [Zorn, pl. med. tab. 94.] mit blät­ter­lo­sem Blu­men­schaf­te, und ähren­för­mi­gen, nie­der­hän­gen­den Blu­men, ein nied­ri­ges Kraut mit peren­ni­ren­der Wur­zel in ber­gich­ten Hai­nen in lock­er­san­di­gen Boden, wo es im Mai weiß blüht.

Die fri­schen Blu­men (Flor. Lili­o­rum con­val­li­um) haben einen etwas bit­tern Geschmack und einen unge­mein erqui­cken­den, bit­ter­li­chen Wohl­ge­ruch, der sich nebst den anal­ep­ti­schen, anti­pa­ra­ly­ti­schen Kräf­ten in dem damit infun­dir­ten Essig, so wie in dem damit destil­lir­ten Was­ser und Wein­geis­te und der Kon­ser­ve auf­be­wah­ren läßt; denn vor sich ver­lie­ren die Blu­men ihren Geruch durchs Trock­nen. Auch tro­cken und geruch­los erre­gen sie Nie­ßen, und, so wie das Extrakt davon, Purgiren.

Das Pul­ver der unge­bräuch­li­chen zase­ri­gen, bit­tern Wur­zel (Rad. Lili­o­rum con­val­li­um) erregt eben­falls Nießen.

Die süß­licht bit­ter­lich schme­cken­den Bee­ren (Bac­cae Lili­or. con­val­li­um) nebst den sehr bit­tern Samen dar­in sind in der peri­odisch und nach dem Mond­wech­sel rück­keh­ren­den, idio­pa­thi­schen Fall­sucht im Pul­ver zu einem Skru­pel und einem hal­ben Quent­chen mit Erfolg gege­ben wor­den, auch in Wechselfiebern.