Maikäfer

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Mai­kä­fer, Sca­ra­bae­us Melo­lon­tha, L. [Dege­er ins. 4. tab. 10.f. 14.] mit sta­chel­lo­sen Schil­dern und einer har­ten Scha­le umge­ben, mit haa­ri­ger Brust, unter­wärts gekrümm­tem Schwan­ze und wei­ßen Bauch­ein­schnit­ten, ein im käl­tern Euro­pa im Mai häu­fi­ger Käfer, wel­cher die Knos­pen, Blüt­hen und Blät­ter der meis­ten Bäu­me (die der Lin­de aus­ge­nom­men) abfrißt, und einen hal­ben Fuß tief in der Erde eine Rei­he läng­lich­ter, hell­gel­ber Eier legt, wel­che zu Ende des Som­mers zu Wür­mern aus­krie­chen, wel­che bin­nen vier Jah­ren auf andert­halb Zoll lang wer­den, unter dem Namen Enger­lin­ge die Wur­zeln der Gewäch­se, vor­züg­lich der jun­gen Getrei­de­saat und der Gar­ten­ge­mü­se ver­zeh­ren, den Vögeln häu­fig zur Spei­se die­nen, und sich nach dem fünf­ten Jah­re zu Mai­kä­fern verwandeln.

Die­ser, den wel­schen Hünern und den Fle­der­mäu­sen zur ange­neh­men Spei­se die­nen­de, etwas unan­ge­nehm rie­chen­de Käfer (Sca­ra­bae­us stri­dulus, Melo­lon­tha) ist in ältern Zei­ten für ein spe­zi­fi­sches Mit­tel gegen die Was­ser­scheu gehal­ten wor­den (ver­muth­lich mit Unrecht). Man gab einer erwach­se­nen Per­son fünf, einer jün­gern drei Stück alle Mor­gen, sie­ben Tage nach ein­an­der, nach Abson­de­rung der Köp­fe, mit Honig. Man bewahr­te sie in Honig oder Baum­öl auf.