Maiwurmkäfer

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Mai­wurm­kä­fer, Meloe Pros­ca­ra­bae­us, L. [Dege­er ins. 5. tab. I.fig. I.] mit vio­let­tem Kör­per, ein flü­gel­lo­ses, fin­ger­di­ckes, bis andert­halb Zoll lan­ges, sehr wei­ches Insekt, wel­ches im April auf son­nich­ten, san­di­gen Hügeln, auf Brach­fel­dern kriecht, und von ver-schied­nen Arten Ranun­cu­lusund Ver­atrumlebt. Es gie­bt, nebst dem zu glei­cher Absicht ange­wen­de­ten, mehr im wär­mern Euro­pa ein­hei­mi­schen, mit rothen Rin­gen umzo­gnen, Meloe maja­lis, L. [Frisch Ins. 6. tab. 6. fig. 4.] aus allen Gelen­ken einen dicken, gelb­lich­ten, öli­gen Saft von sich, wel­cher das eigent­lich wirk­sa­me dar­um und eine gro­ße Schär­fe ent­hält. Die­sen zu scho­nen, wer­den die­se bei­den Arten, vor­züg­lich die ers­te­re mit einer Zan­ge gelind auf­ge­ho­ben, und wenn der Kopf abge­schnit­ten wor­den, in Honig gethan und so auf­be­wahrt (Con­di­t­um pros­ca­ra­bae­orum).

Sie sol­len eine theils freie, theils mit flüch­ti­gem Lau­gen­sal­ze gebun­de­ne Säu­re enthalten.

Ihre geprie­se­ne Kraft gegen die Was­ser­scheu (zu 1/​8 bis 1/​2 Stück auf die Gabe) theils vor sich, theils mit The­ri­ak, Eben­holz, Vir­gi­ni­en­hohl­wur­zel, Eber-eschen­schwamm und Bleifei­le ver­ge­sell­schaf­tet (in der Mai­wurm­lat­wer­ge, Elec­tua­ri­um

pros­ca­ra­bae­orum) hat sich nicht durch­gän­gig bestä­tigt. Sie erre­gen vor sich den Harn und Harn­bren­nen, oft Blut­har­nen, wie die ver­wand­ten Kant­ha­ri­den. Des­halb sind sie auch in der Was­ser­sucht und den Geschwü­ren vom Queck­sil­ber­miß­brauche gegen vene­ri­sche Krank­hei­ten gerühmt worden.