Mechoakanwinde

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Mechoa­kan­win­de, Con­vol­vu­lus leti­cu­cu, Pis. Con-vol­vu­lus Mechoa­can­na, Berg. [Zorn, pl. med. Tab. 599.] mit win­den­dem Sten­gel, pfeil­för­mi­gen, hin­ten abge­stutz­ten, wech­sel­wei­se ste­hen­den, gestiel­ten Blät­tern, ein in Bra­si­li­en, Mexi­ko, vor­züg­lich in der Pro­vinz Mecho­a­kau peren­ni­ren­des Kraut, wel­ches fleisch­farb­ne Blu­men trägt.

Die so wie die gan­ze Pflan­ze milchen­de, gro­ße, gewöhn­lich zwie­spal­ti­ge, gerin­gel­te Wur­zel (Rad. Me-choa­can­nae, Mechoac. albae) kömmt in Schei­ben zu uns, wel­che einen Zoll und brei­ter, mit einer grau­en Rin­de umzo­gen, inner­lich weiß­lich und weiß­gelb­lich, über­haupt aber von fes­ter Sub­stanz und schwer sind, kei­nen Geruch, und einen, anfangs kaum merk­li­chen, süß­li­chen, bei län­germ Kau­en aber schärf­li­chen, etwas wid­ri­gen Geschmack haben. Die leich­ten und wurm­sti­chi­gen sind ver­werf­lich. Sie ent­hält wenig Harz und laxirt nur zu einem hal­ben bis andert­halb Quent­chen gege­ben. Die­se Gel­in­dig­keit und ihr unmerk­li­cher Geschmack hat­te sie vor Ein­füh­rung der wirk­sa­mern Jal­ap­pe in ansehn­li­chen Ruf gebracht, der jetzt sehr gering ist.

Von den Schei­ben der für sie unter­ge­schob­nen Gicht­wurz­zaun­re­be unter­schei­det sich die Mechoak-anwur­zel leicht dadurch, daß die bei jener strah­len­för­mig aus dem Mit­tel­punk­te lau­fen­den Fasern und die locke­re Tex­tur an ihr nicht bemerkt wer­den, so wenig als der bit­te­re der Gicht­wurz­zaun­re­be eig­ne Geschmack.

Im Kochen geht ihre pur­gi­ren­de Kraft ganz verloren.