Medicamenta galenica

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Medi­ca­men­ta gale­ni­ca. Nur die ganz ein­fa­chen Zube­rei­tun­gen der Arz­nei­en, vor­züg­lich der Gewächs-und Thier­sub­stan­zen, wel­che durch Zer­klei­nen, Mischen, Kochen u.d.gl. erhal­ten wer­den, waren dem Galen, und sei­nen Nach­fol­gern bekannt. Die Ara­ber und eini­ge euro­päi­sche Schei­de­künst­ler, Rai­mund Lul­le, Arnold von Ville­neuve, Basi­li­us Valen­ti­nus und vor­züg­lich Theo­phrast Para­cel­sus und sei­ne Anhän­ger, setz­ten and­re künst­li­che­re Berei­tun­gen, ins­be­son­de­re aus dem Mine­ral­rei­che zu dem Vor­ra­the der Arz­nei­be­rei­tun­gen. Die­se che­mi­schen Arz­nei­en setz­te man lan­ge jenen gale­ni­schen ent­ge­gen, ver­warf bald die­se auf Kos­ten jener, und jene auf Kos­ten die­ser, bis in der Mit­te oder doch zu Ende des 17ten Jahr­hun­derts, vor­züg­lich in Deutsch­land, eine Ver­ei­ni­gung bei­der, eine eklek­ti­sche Reform ent­stand, wodurch bei­der­lei Klas­sen Arz­nei­en als nöthig und dien­lich in beson­dern Fäl­len ange­se­hen wur­den und in den Apo­the­ker­vor­schrif­ten brü­der­lich zusam­men tra­ten. Seit nun in den neu­ern Zei­ten (der letz­ten Hälf­te unsers Jahr­hun­derts) die geläu­ter­te Che­mie bei­de gesich­tet, ver­bes­sert und auf ein­fa­che­re, gegrün­de­te­re Hand­grif­fe zurück­ge­führt hat, ist von jenem alt­frän­ki­schen Unter­schie­de unter wis­sen­schaft­li­chen Aerz­ten und Apo­the­kern wei­ter die Rede.