Melotensteinklee

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Melo­ten­stein­klee, Trif­o­li­um Meli­lo­tus offi­ci­na­lis, L. [Zorn, pl. med. tab. 204.] mit trau­ben­för­mi­gen, gewöhn­lich zwei­sa­mi­gen, spit­zi­gen runz­lich­ten, ein­fä­che­ri­gen Kap­seln und auf­rech­tem Sten­gel, ein etwa zwei, auch als fünf Schuh hohes, ein- und zwei­jäh­ri­ges Kraut an Hügeln und stei­nich­ten Acker­rän­dern, wel­ches im Juny und July gelb, sel­te­ner weiß blüht.

Man braucht den gelb­blü­migen, als den geruch­vol-lern, und zwar, wie die Alten, ent­we­der bloß die Blu­men, oder auch zugleich das Kraut (Flor. Sum­mit. hb. cum flor. Meli­lo­ti). Ers­te­re haben, vor­züg­lich getrock­net, einen durch­drin­gen­den Wohl­ge­ruch, dem des Wald­meis­ter­me­se­richs ähn­lich, das Kraut aber einen bit­ter­li­chen, erb­sen­ähn­li­chen Geschmack. Bei­den, vor­züg­lich den Blu­men, hat man zert­hei­len­de, und (in Klysti­ren) krampf­stil­len­de Eigen­schaf­ten bei­gelegt, und sie, wenigs­tens in neu­ern Zei­ten, nur äußer­lich gebraucht. Die angeb­li­che schmerz­stil­len­de und erwei­chen­de Kraft ist nicht wahr­schein­lich. Ob sie sich den Alten inner­lich in Was­ser­sucht, Eng­brüs­tig­keit, Sei­ten­ste­chen, Stran­gu­rie, zurück­ge­hal­te­ner Monat­zeit, wei­ßem Flus­se und in Geburts­we­hen und Nach­we­hen bewährt habe, ist ihrer Leicht­gläu­big­keit überlassen.