Nierenstein

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Nie­ren­stein (lapis nephri­ti­cus, Ser­pen­ti­nus nephri­ti-cus, Gm.) ein lauch­grü­ner und oli­ven­far­bi­ger, etwas durch­schei­nen­der, und fet­tig anzu­füh­len­der Stein von 2, 97 bis 3, 389 spe­zi­fi­scher Schwe­re, wel­cher gewöhn­lich hart, in abge­son­der­ten Mas­sen in der Erde gefun­den wird. Eine and­re Sor­te, die sich mehr den Asbes­ten nähert, und aus gewun­de­nen, brei­ten Fasern zu bestehen scheint, ist so weich, daß sie sich mit dem Mes­ser schnei­den läßt. Die Säu­ren haben wenig Wir­kung auf ihn, wenigs­tens, auf erstern, wel­chen man am Ama­zo­nen­flus­se in Ame­ri­ka, und auf den alta-ischen Gebir­gen in Sibi­ri­en, eben so auch in Schwe­den, Sach­sen, Böh­men und Schle­si­en fin­det. In letz­tern Län­dern fin­det sich auch der zweite.

In den vori­gen Zei­ten hing man die­sen kal­ten Stein aber­gläu­big an die Hüf­ten, um Nie­ren­schmer­zen und Hüft­weh zu ver­trei­ben, gab ihn auch zu glei­cher Absicht gepül­vert ein, so wenig auch uns­re Ver­dau­ungs­werk­zeu­ge die­sem unauf­lös­li­chen Stei­ne anha­ben kön­nen, wie man jetzt weiß.