Niesgarbe

Hahnemanns Apothekerlexikon
vorheriges KapitelZurückInhaltsverzeichnisWeiternächstes Kapitel

Nies­gar­be, Achil­laea Ptar­mi­ca, L. [Zorn, pl. med. tab. 342.] mit gleich­breit lan­zet­för­mi­gen, sten­gel­um­fas­sen­den, fein säge­ar­tig gezahn­ten Blät­tern, ein auf zwei Fuß hohes Kraut mit peren­ni­ren­der Wur­zel an Bächen und auf feuch­ten Wie­sen, wel­ches im July weiß blüht.

Die wei­ße, feder­kiel­di­cke, hie und da geglie­der­te und mit vie­len Zasern an den Kno­ten behan­ge­ne Wur­zel (Rad. Ptar­mi­cae) hat einen Anfangs unmerk­li­chen, bei län­germ Kau­en aber sehr bei­ßen­den, bren­nen­den Geschmack, aber kei­nen Geruch. Sie erregt beim Kau­en einen star­ken Zufluß des Spei­chels, eine Anwen­dung, die man zur Ver­trei­bung eini­ger Zahn­schmer­zen genutzt, und sie des­halb der Wur­zel der Bertram­ka­mil­le sehr oft unter­ge­scho­ben hat, wie­wohl der letz­tern äuße­re Gestalt, ihr besond­rer Geruch und der Anfangs sei­fen­ar­ti­ge, hin­ten­nach aber etwas wenig stin­ka­sant­ähn­li­che Geschmack sie von ers­te­rer hin­läng­lich unter­schei­det; auch sind bei­de beim in-nern Gebrau­che sehr in Kräf­ten von ein­an­der ver­schie­den. Die Wur­zel der Nies­gar­be erregt, so wie das Pul­ver von den Blu­men und dem Krau­te, star­kes Nie­sen. In Sibi­ri­en wird das Dekokt der gan­zen Pflan­ze im Blut­har­nen und Bär­mut­ter­blut­flus­se getrunken.