Queckweizen

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Queck­wei­zen, Tri­ti­cum repens, L. [Zorn, pl. med. tab. 460] mit pfrie­men­för­mi­gen scharf­ge­spitz­ten, vier­blüt­hi­gen Blu­men­de­cken und plat­ten Blät­tern eine zwei Fuß hohe Gras­art mit peren­ni­ren­den Wur­zel­loh-den in lockerm frucht­ba­rem Boden, wel­che im Juny blüht.

Die wei­ßen dün­nen, lan­gen, mit häu­ti­gen Schei­den an den Gelen­ken ver­seh­nen Wur­zeln (Rad. gra­mi­nis, gra­mi­nis cani­ni) sind geruch­los, aber voll eines süßen Saf­tes, wel­cher aus den gewach­se­nen und gestampf­ten Wur­zeln aus­ge­preßt (von einem Pfun­de Wur­zeln erhält man fünf Unzen) und sogleich (weil er sonst schnell in Gäh­rung geräth) zur Honig­di­cke abge­duns­tet (Mel­la­go, Melli­go gra­mi­nis), in wohl ver­stopf­ten Fla­schen im Kel­ler auf­ge­ho­ben wird, als ein soge­nann­tes Blut ver­sü­ßen­des (?) Mit­tel, in einer Men­ge oft ent­ge­gen­ge­setz­ter Krank­hei­ten bei den Aerz­ten fast in empi­ri­schem Gebrau­che. Zu glei­chem Behu­fe abzu­ko­chen, hebt man auch die getrock­ne­ten Wur­zeln in Apo­the­ken auf.