Rainweidehartriegel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Rain­wei­de­hart­rie­gel, Ligustrum vul­ga­re, L. [Zorn. pl. med. tab. 112.] mit stump­fen, eiför­mi­gen Blät­tern, und ein­fach dreit­hei­li­ger Ris­pe, ein etwa sechs Schuh hoher Strauch in Gebü­schen und Hecken, vor­züg­lich auf san­di­gen Hügeln, wo er im Juny und July klei­ne wei­ße Blu­men trägt.

Die Alten rühm­ten den aus­ge­preß­ten Saft und den Absud der schärf­lich bit­ter­lich und etwas zusam­men­zie­hend schme­cken­den Blät­ter (fol. Ligustri) inner­lich gege­ben, wider Blut­flüs­se aller Art und gegen Schar­bock, äußer­lich gegen Schmer­zen, Schrun­den, und Geschwü­re an den Lip­pen, im Mun­de, im Schlun­de und in der Nase vor­züg­lich skor­bu­ti­scher Art, zu wel­cher Absicht auch zuwei­len das aus den wohl­rie­chen­den Blu­men destil­lir­te Was­ser (aqua­flor. Ligustri) ange­wen­det wor­den ist; höchst sel­ten die schwarz­ro­then und wid­rig süß­licht bit­ter schme­cken­den Bee­ren (Bac­cae Ligustri), wel­che mehr zu tech­ni­schem Gebrau­che, zur Fär­bung der Wei­ne und zum Kar­ten­mah­len ange­wen­det wer­den. Sie sol­len beim innern Gebrau­che den Harn dun­kel färben.