Roßkestenäschel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Roß­kes­tenä­schel, Aes­cu­lus Hip­po­casta­num, L. [Zorn, pl. med. tab. 97] ein ehe­dem im nörd­li­chen Asi­en ein­hei­mi­scher, jezt bei uns auf etwas feuch­tem Boden ein­ge­wohn­ter bekann­ter, schnell­wach­sen­der Baum, wel­cher mit wei­ßen, rosen­far­big fle­cki­gen, aus­ge­brei­te­ten Blu­men und sie­ben Staub­fä­den im Mai und Juny blüht.

Die von weder all­zu alten, noch zu jun­gen Zwei­gen genom­me­ne, und von dem leicht dar­an hän­gen blei­ben­den Splin­te befrei­te Rin­de (Cort. Hip­po­casta­ni) besitzt einen bit­tern und zusam­men­zie­hen­den Geschmack, und hat sich Wech­sel­fie­bern nicht unhülf-reich bewie­sen, nach vie­len damit ange­stell­ten Ver­su­chen zu vier­zig Gran in Pul­ver oder zu einem Skru­pel des bei mäßi­ger Hit­ze berei­te­ten Extrak­tes gege­ben. Doch scheint sie eine and­re, eigent­hüm­li­che­re, bis­her noch unbe­kann­te Heil­kraft zu besit­zen, ver­muth­lich gegen krampf­haf­te Eng­brüs­tig­keit, da sie vor sich der glei­chen zu erre­gen pflegt und auch die Samen bei damp­fen­den Pfer­den sich hülf­reich erwie­sen haben. Die Samen sind, gepül­vert, ein Nie­se­mit­tel, und haben auch andern öko­no­mi­schen Nut­zen, zur Nah­rung der Scha­fe, Zie­gen und Rin­der, zum Blei­chen der Lei­ne­wand, zu Stär­ke­mehl u.s.w.