Sauerzitrone

Hahnemanns Apothekerlexikon
vorheriges KapitelZurückInhaltsverzeichnisWeiternächstes Kapitel

Sau­er­zi­tro­ne, Citrus medi­ca, L. mit gleich­breit gestiel­ten Blät­tern, ein immer­grü­ner Baum, der in Per­si­en und Medi­en wild wächst, in den übri­gen war­men Län­dern aber gezo­gen wird, vor­züg­lich häu­fig in Sici-lien, bei uns im Win­ter in Treibhäusern.

Unter dem Namen Zitro­nen (Citri mala) bringt man die Früch­te zwei­er Abar­ten in den Han­del, der eigent­li­chen sau­ern Zitro­nen, Malus medi­ca, Bauh. [Reg­nault Botan. Icon. Citro­nier]und der Limo­ne [Fer­ra­ri­us, Hes­pe­ri­des lc. Limon. vul­ga­ris]zwei­er Bäu­me, die blos durch Abbil­dun­gen, nicht aber durch Wor­te zu unter­schei­den sind. Die Limo­nien (Limo­nes) sind klei­ner, läng­lich­ter, haben eine dün­ne­re, weni­ger geruch­vol­le Scha­le, aber ein saf­ti­ge­res Fleisch mit einem weit sau­rern Saf­te ange­füllt, als die gemei­nen eigent­li­chen Zitro­nen, deren dicke­re Scha­le hin­ge­gen mehr und fei­ne­res, stär­ke­res Oel ent­hält. Lez­te­re kom­men häu­fi­ger nach Deutsch­land in fri­schem Zustan­de, wäh­rend man von den Limo­nien uns nur den Saft (Suc­cus limo­num) in Fäs­sern und das aus den Scha­len destil­lir­te was­ser­hel­le, wohl­rie­chen­de, hit­zig schme­cken­de Limo­nien­öl (Essen­tia, ol. desi Limo­num) aus Indi­en schickt. Einen ähn­li­chen Saft in Fäs­sern und Fla­schen bekom­men wir aus Sici-lien, u.s.w.

Die­ser Limo­nien­saft hat einen weni­ger aro­ma­ti­schen Geruch als der Zitron­saft; ist aber dage­gen weit sau­rer, indem sechs Quent­chen des­sel­ben ein hal­bes Quent­chen Wein­stein­lau­gen­salz sät­ti­gen. Er ent­hält viel schlei­mi­ge Thei­le und ist der Ver­derb­niß, dem Schim­mel sehr aus­ge­setzt, wodurch er bit­ter wird und sei­ne Säu­re ver­liert. Um ihn vor der Ver­derb­niß zu schüt­zen, gie­bt es nur drei sich­re Wege. Der ein­fachs­te ist, eng­hal­si­ge Fla­schen bis an den Stöp­sel damit anzu­fül­len und im Kel­ler ganz unbe­wegt ste­hen zu las­sen, aber von Zeit zu Zeit den Stöp­sel abzu­neh­men, und ihn von der Schim­mel­haut sorg­fäl­tig zu rei­ni­gen, wodurch der Schleim im Saf­te all­mäh­lich zer­stört, und der Saft immer dau­er­haf­ter wird. Der zwei­te Weg besteht dar­in, daß man den Saft in ein stein­zeug-nes Gefäß füllt, die­ses aber in einen Kes­sel mit Was­ser setzt, und die­sen ins Kochen bringt, und so lan­ge kochend heiß erhält, bis der Saft im Top­fe die Kon­sis­tenz eines dicken Sirups (Rhob Suc­ci Citri) ange­nom­men hat, eine etwas lang­wei­li­ge Berei­tung, die man zum Bedürf­nis­se auf lan­gen See­rei­sen dien­lich befun­den hat. Der drit­te Weg ist die Abson­de­rung der Zitron­säu­re in krystal­li­ni­scher Gestalt. Zu die­ser Absicht sät­tigt man vier Pfund, vom schlei­mi­gen Boden­sat­ze abge­son­der­ten und in einem glä­ser­nen Gefä­ße erhitz­ten Zitron­saft mit sechs Loth rei­nem Krei­de­pul­ver, spühlt das nie­der­ge­fal­le­ne erdi­ge Pul­ver (Kalk­zi­tron­salz) mit vie­lem Was­ser aus, und diger­irt es (man wird etwas über fünf Unzen davon erhal­ten haben) mit drei Unzen kon­zen­trirter Vitri­ol­säu­re mit zehn Thei­len Was­ser ver­dünnt, vier Tage lang unter öfterm Umrüh­ren, wor­auf die hell abge­gos­se­ne Flüs­sig­keit, nebst der aus dem ent­stand­nen Gyps gepreß­ten, in einer glä­ser­nen Scha­le fast bis zur Sirups­di­cke ins­pis-sirt, und dann in Frost­käl­te hin­ge­stellt wird, wo die Zitron­säu­re in okta­edri­schen Krystal­len, an den Spit­zen etwas abge­stumpft, anschie­ßen wird, (Aci­dum Citri crystal­li­sa­tum), wel­che luft­be­stän­dig und in Was­ser leicht auf­lös­lich sind, und wovon ein Skru­pel in soviel Was­ser auf­ge­löst, als eine Zitro­ne Saft ent­hält, das­sel­be zu einer dem fri­schen Zitron­saf­te glei­chen Säu­re umschafft.

Die andern Metho­den, die Ueber­gie­ßung des Saf­tes mit Oele, oder sei­ne Ver­stär­kung durch Frost, schüt­zen ihn nicht hin­rei­chend vor Ver­derb­niß und haben ihre andern Unbe­quem­lich­kei­ten; der Saft muß­te denn bei einer Käl­te von 24° Fahr. wenigs­tens bis zum Drit­tel kon­zen­trirt wer­den. Die­ser hält sich unver­dor­ben, wäh­rend er bald eine rothe Far­be annimmt. Der nur bis zur Hälf­te durch Frost ver­stärk­te ist dem Ver­der­ben und Schim­meln unterworfen.

Der käuf­li­che Zitron­saft wird zuwei­len mit Agrest (aus­ge­preß­tem Saf­te unrei­fer Wein­trau­ben) ver­fälscht, eine Ver­mi­schung, die nicht wohl zu ent­de­cken ist, da lez­te­rer selbst größ­tent­heils aus Zitro­nen­säu­re bestehet. Außer­dem erforscht man die Güte des Saf­tes durch all­mäh­li­che Sät­ti­gung mit trock­nem, gerei­nig­tem Pota­schlau­gen­sal­ze; fällt hie­bei kein wie­der­erzeug­ter Wein­stein nie­der, so war der Saft nicht mit Wein­stein­säu­re ver­fälscht, und braucht er zu sei­ner Sät­ti­gung den zwölf­ten Theil sei­nes Gewichts an Lau­gen­sal­ze, so ist er nicht mit Was­ser ver­fälscht, son­dern gehö­rig stark. Fällt aber ein fein krystal­li­ni­sches Salz bei der Sät­ti­gung zu Boden, wel­ches nicht sau­er, son­dern bit­ter schmeckt, und sich nicht auf einem glü­hen­den Scher­ben mit Wein­stein­ge­ruch alka­li­sirt, so wird es (zum Zei­chen der Ver­fäl­schung des Saf­tes mit Vitri­ol­säu­re) Vitriol­wein­stein seyn, des­sen Auf­lö­sung die Auf­lö­sung des Horn­blei­es weiß niederschlägt.

Die zu uns aus den hei­ßen Län­dern geschick­ten Zitro­nen wer­den dort unreif abge­nom­men, damit sie nicht unter­wegs fau­len. Man bekömmt sie in Kis­ten jetzt größ­tent­heils über Ham­burg, ehe­dem auch über Ams­ter­dam. Sie sind eine sehr häu­fig gebrauch­te Dro-gue. Von ihren Scha­len (Cor­ti­ces Citri) schnei­det man die gel­be Rin­de (Zitro­nen­scha­le, Fla­vedo cor­tic-um citri) von dem dar­un­ter lie­gen­den wei­ßen, unschmack­haf­ten, schwam­mi­gen unnüt­zen Thei­le (Albe­do Cort. Citri) ab. Die­se gel­be Zitro­nen­scha­le ist von unge­mei­nem Wohl­ge­ru­che und ent­hält in klei­nen Bläs­chen eine Men­ge wesent­li­ches Oel, wel­ches in den süd­li­chen Län­dern theils durch eine Art Aus­pres­sung (Oglio, Essen­za di cedro, Ole­um, Essen­tia de Cre­do) theils durch Destil­la­ti­on der eben­falls frisch auf einer Art Reib­ei­sen zer­ris­se­nen Rin­de (ole­um cor­ti­cis citri destil­la­tum) erhal­ten wird, wobei aber die zuerst bei der gelin­des­ten Hit­ze, am bes­ten im Dampf­ba­de, (unter Oele, äthe­ri­sche), über­ge­hen­de was­ser­hel­le, ganz dün­ne Por­ti­on beson­ders auf­zu­he­ben ist (wel­che zum Aus­ma­chen der Fett­fle­cke aus seid­nen und andern Zeu­gen dient) ehe das nach­fol­gen­de dicke­re Oel erscheint; man erhält über­haupt 1/​80 des Gewichts der fri­schen gel­ben Zitro­nen­scha­le an destil­lir­tem Oele. Das destil­lir­te Zitron­öl ist aber lan­ge nicht von dem erqui­cken­den Wohl­ge­ru-che und das käuf­li­che auch wohl­fei­ler als das durch Selbst­aus­flie­ßen aus den geritz­ten Zitro­nen­scha­len oder durch Aus­pres­sung erhal­te­ne, des­sen man sich vor­züg­lich zum Par­fü­miren, und zur Berei­tung des arz­nei­li­chen Zitron-Oel­zu­ckers bedient, wel­ches aber des inwoh­nen­den Schlei­mes wegen bald ver­dirbt, indeß das destil­lir­te der Ver­derb­niß nicht unter­wor­fen ist. Aus der fri­schen Scha­le von 100 Zitro­nen erhält man 1 Unze des bes­ten zuerst und von selbst aus­rin­nen­den Oels und durch fer­ne­res Aus­pres­sen noch eine hal­be Unze. Man bringt es in klei­nen Fläsch­chen aus Ita­li­en und Sicilien.

Auf eine and­re Art zieht man das Oel aus der Zitron­scha­le, indem man Stü­cken har­ten Zuckers auf der Rin­de fri­scher Zitro­nen reibt, wodurch die Bläs­chen ihr Oel von sich geben, wel­ches sich in das Zucker­stück zieht. Sol­chen Oel­zu­cker pflegt man in mit Was­ser ver­dünn­tem Zitro­nen­saf­te auf­zu­lö­sen, wodurch die soge­nann­te Limo­na­de (Limo­na­da) ent­steht, ein Getränk, dem man küh­len­de Eigen­schaf­ten bei­legt, wenn des Oel­zu­ckers ent­we­der nicht zuviel, oder statt des Oel­zu­ckers blo­ßer Zucker zur Ver­sü­ßung des­sel­ben genom­men wird. Bedarf man aber des Zitronöl­zu­ckers hie­zu, so ist es bes­ser die Mischung des Oels zum Zucker genau­er zu bestim­men, indem man z.B. drei Trop­fen mit zehn Loth Zucker zusam­men­reibt und in einer Mischung von drei­ßig Unzen Was­ser und dem Saf­te von zwei gro­ßen oder drei klei­nen Zitro­nen auf­lößt. Auch der zu Arz­nei­en bestimm­te Zitronöl­zu­cker soll­te nicht eine so unbe­stimm­te Men­ge Oel ent­hal­ten, als bei Abrei­bung eini­ger Stü­cken Zucker an der äußern Scha­le einer fri­schen Zitro­ne ent­steht, man soll­te immer ein bestimm­tes Ver­hält­niß fest­set­zen, z.B. acht Trop­fen mit einem Loth Zucker zusam­men­ge­rie­ben, wenn der Arzt es nicht selbst in sei­ner Vor­schrift ver­ord­ne­te, wie er bil­lig soll­te. Ein Pul­ver von fünf Unzen wei­ßem Zucker, einem Quent­chen krystal­li­sirter Zitro­nen­säu­re und drei Trop­fen wesent­li­chem Zitron­öl innig zusam­men­ge­rie­ben, wür­de das voll­kom­mens­te Limo­na­den­pul­ver (Pul­vis Limo­nadae) bil­den, wel­ches in ver­stopf­ten Glä­sern auf­be­wahrt, in der Men­ge einer Unze mit sechs Unzen Was­ser gemischt aus dem Steg­rei­fe wah­re Limo­na­de hervorbringt.

Der Punsch (Punch, Limo­na­da Ang­lorum spi­ri-tuo­sa) ist eine Art geis­ti­ger Limo­na­de, eng­li­schen Ursprungs. Auf den Saft von acht gro­ßen oder zwölf klei­nen Zitro­nen und sechs Unzen Zucker mit fünf Trop­fen Zitron­öl abge­rie­ben, wer­den vier und zwan­zig Unzen kochen­der Thee­auf­guß (Thee) gegos­sen und zwölf Unzen Arrak (Reiß­brannt­wein) zuge­schüt­tet, alles umge­rührt, und nach der Ver­mi­schung warm getrun­ken. Die vie­len Ver­än­de­run­gen in Absicht der grö­ßern oder gerin­gern Pro­por­ti­on der Ingre­di­en­zen, der Zusät­ze von Wein, u.s.w. gehö­ren nicht hier­her. Der Punsch wirkt nicht sel­ten als ein Schweiß trei­ben­des Mittel.

Den Zitron­saft rühmt man in der Gal­len­ko­lik und im hys­te­ri­schen Herz­klop­fen. Er kühlt und scheint die Reiz­bar­keit des Magens und der Gedär­me abzu­stump­fen, und aus die­sem Grun­de gegen eini­ge Wech­sel­fie­ber (als Haus­mit­tel, mit star­kem Kaf­fee gemischt) Diens­te geleis­tet zu haben. Im Ueber­maa­ße und öfters genos­sen, schwächt er die Ver­dau­ung unge­mein. Ob er ein stein­auf­lö­sen­des und gro­ßes schar­bock­wid­ri­ges Mit­tel sei, ist noch strei­tig. Aeus­ser­lich ein­ge­rie­ben hat er sich hülf­reich im skor­bu­ti­schen Roth­lauf gezeigt, und im Was­ser­krebs. Sonst wird der Zitron­saft häu­fig zur Pome­ran­zen- und Rosen­far­be der Sei­den­fär­ber, zur Aus­ma­chung der Rost­fle­cke aus weis­ser Wäsche, und der Fle­cke von Gas­sen­koth, Urin, und and­rer lau­gen­sal­zi­gen Sub­stan­zen aus Schar­lach, und zu meh­rern andern tech­ni­schen Behu­fen angewendet.

Von arz­nei­li­chen Zusam­men­set­zun­gen mit Zitron­saft kennt man das Rive­ri­sche Tränk­chen (Potio Ri-ver­ii, Mix­tu­ra River­ii, Haus­tus sali­nus, s. eme­ti­cus) aus einem Skru­pel Wein­stein­lau­gen­salz und einem Eßlöf­fel voll Zitro­nen­saft zusam­men­ge­setzt und wäh­rend des Auf­brau­sens ein­ge­nom­men, gegen eini­ge Arten von Erbre­chen ohne Materie.

Ein völ­li­ges Potasch­zi­tron­salz (Sal absinthii ci-tra­tus, Tar­ta­rus citra­tus) ent­steht, wenn man gerei­nig­tes Pota­schlau­gen­salz, in destil­lir­tem Was­ser auf­ge­löst, in einem zin­ner­nen Kes­sel ins Kochen bringt und so viel Zitron­saft, vor­gän­gig von sei­nem schlei­mi­gen Thei­le durch Abset­zen befrei­et, hin­zu­setzt, bis kein Auf­brau­sen mehr ent­steht, die Lau­ge fil­trirt, und sie im zin­ner­nen Kes­sel bis zur Sirups­di­cke abduns­tet, dann in der Käl­te erstar­ren läßt, das gel­be Salz aber in der Wär­me aus­trock­net, und noch warm in einer ver­stopf­ten Fla­sche auf­hebt, weil es Feuch­tig­keit aus der Luft anzieht. Es schmeckt küh­lend sal-zicht; sei­ne eigent­li­chen Wir­kun­gen aber sind unbe­kannt, denn die auf­lö­sen­de, die man ihm zuschreibt, ist ein Phan­ta­sie­ge­schöpf der Schule.

Eben so unbe­kannt, und gewiß unbe­deu­tend sind die Kräf­te des unauf­lös­li­chen Pul­vers, wel­ches durch Sät­ti­gung eini­ger Kalk­er­den mit Zitron­saft ent­steht (Lapi­des can­crorum citra­ti, Con­chae citra­tae). And­re mischen gera­de­zu die fein gepül­ver­ten Muschel­scha­len, oder Krebs­stei­ne mit der Hälf­te Zitron­saft und trock­nen das Gemisch. Wer noch der­glei­chen Din­ge ver­schreibt, zeigt, weß Geis­tes-Kind er sei.

Zu ver­schied­nen Absich­ten, z.B. zu Dekok­ten und Auf­güs­sen man­cher­lei Art bedient man sich, in Erman­ge­lung der fri­schen Zitron­scha­len, auch der trock­nen (Cort. Citri), die frei­lich viel von ihrem fei­nen Geru­che und ihrem äthe­ri­schen Oele ver­lo­ren haben. Man bringt sie in Men­ge, Bal­len­wei­se, aus den süd­li­chen Län­dern, aber man zieht doch unter ihnen die­je­ni­gen vor, die aus einem Stü­cke, wie das Vier­tel einer Zitro­ne, und recht frisch sind. Den Zitron­scha­len und ihrem Oele schreibt man ermun­tern­de, Magen stär­ken­de und Blä­hung trei­ben­de Kräf­te zu. Bei­de äus-sern erhit­zen­de Wir­kun­gen. Die fein abge­schnit­te­nen gel­ben Scha­len fri­scher Zitro­nen zie­hen, auf die blo­ße Haut an die Schlä­fen gelegt, Bla­sen, und heben so zuwei­len hys­te­ri­sche Kopfschmerzen.

Die aus Sici­li­en zu uns gebrach­ten Pöckel­zi­tro­nen, die durch viel­tä­gi­ges Mazer­i­ren in Meer­was­ser und nach­ma­li­ges Ein­sal­zen zube­rei­tet wor­den, die­nen mehr zum Küchen­ge­brau­che, zu Sosen und Brü­hen an gekoch­tes Fleisch.

Eben so bekömmt man eine Abart dick­schä­li­ger Zitro­nen [Volck­amer, Hes­per. S. 116 Icon. α] in Zucker ein­ge­macht, unter dem Nah­men Zitro­nat (Caro Citri, con­fec­tio car­nis citri sic­cae, Suc­ca­ta, Citro­na­ta viri-dis) aus dem süd­li­chen Frank­reich und Ita­li­en in klei­nen Krü­gen, der sich feucht und tro­cken auf­be­wah­ren läßt, aber außer dem Wohl­ge­schma­cke, etwa in Magen-Mor­sel­len, kei­nen arz­nei­li­chen Behuf hat. Er muß dun­kel­grün von oben, durch­sich­tig, und ohne alle schwar­zen Fle­cken seyn.

Die Zitr­on­ker­ne (Sem. Citri) wel­che sich nie über die Haus­mit­tel­pra­xis erho­ben, deren besond­re wid­ri­ge Bit­ter­keit aber eig­ne Arz­nei­kräf­te ver­spricht, haben zuwei­len Ein­ge­wei­de-Wür­mer get­öd­tet. Die Alten gaben sie unüber­leg­ter­wei­se zum Aus­trei­ben in Pocken und Masern.