Schlagkrautgamander

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Schlag­kraut­ga­man­der, Teu­cri­um Cha­m­a­epi­tys, L. [Zorn, pl. med. tab. 120] mit aus­ge­s­preit­z­ten Sten­geln und drei­spal­ti­gen Blät­tern, wel­che grö­ßer als die in den Blatt­win­keln ste­hen­den Blu­men sind, ein Span­nen hohes Som­mer­ge­wächs in den wär­mern Thei­len von Deutsch­land auf kieß­san­di­gen dür­ren Brachäckern und in Gär­ten, wo es im Mai und Juny gel­be Blu­men mit rothen Punk­ten trägt.

Das haa­ri­ge, kleb­ri­ge Kraut (hb. Cha­m­a­epi­ty­os, s. Ivae arthri­ti­cae) hat einen ein­dring­li­chen, harz­ähn­li­chen Wohl­ge­ruch, der bei nicht vor­sich­ti­gem Trock­nen ganz ver­geht, und einen bit­tern, gewürz­haf­ten, dem Ros­ma­rin ähneln­den Geschmack, und ist seit vie­len Jahr­hun­der­ten gegen gicht­ar­ti­ge Krank­hei­ten im Rufe gewe­sen, wie­wohl ihr anhal­ten­der Gebrauch in die­sem Fal­le schlei­chen­de Fie­ber, Eng­brüs­tig­keit und Schlag­flüs­se soll ver­ur­sacht haben, wie and­re bitt­re Pflan­zen gegen Gicht gebraucht. Es wirkt nicht ohne Erhit­zung. Sein Lob in Katar­rhen, im Blut­har­nen, in krampf­haf­ter Eng­brüs­tig­keit, so wie in Schlag­flüs­sen, Läh­mun­gen, Schar­bock, Gelb­sucht und Fall­sucht ver­dient genaue­re Bestä­ti­gung. Aeus­ser­lich soll es in fau­len Geschwü­ren Diens­te leisten.