Schwarzespe

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Schwar­zes­pe, Popu­lus nigra, L. [Zorn, pl. med. tab. 577.] mit zuge­spitz­ten, auf bei­den Sei­ten glat­ten, säge­ar­tig gezahn­ten, drei­ecki­gen, doch mehr lan­gen als brei­ten Blät­tern, ein in Wäl­dern und bei Dör­fern, an feuch­ten Stel­len und an den Mün­dun­gen der Flüs­se woh­nen­der Baum, wel­cher zu Anfan­ge des Früh­lings blüht.

Die Blatt­knos­pen, (Pap­pel­knöp­fe, Ocu­lioder viel­mehr Gem­mae Popu­li) sind zuge­spitzt, gelb­licht­grün, aus Schup­pen ver­schied­ner Grö­ße zusam­men­ge­setzt, kleb­rig und ent­hal­ten einen zähen, gel­ben, wohl­rie­chen­den, bit­tern Bal­sam, wie­wohl nicht in der Men­ge und Güte als die Bal­sa­mespe, w.s. Man sam­melt sie im März.

Aus die­sen fri­schen Knos­pen zieht man durch auf­ge­gos­se­nen Wein­geist den Bal­sam aus, eine Tink­tur, deren man sich bei alten Bauch­flüs­sen und innern Geschwü­ren zu einem Quent­chen auf die Gabe ehe­dem bedient hat. Durch Abrau­chen ent­steht ein dem Sto­rax ähn­li­ches Harz.

Jetzt quetscht man blos die fri­schen Knos­pen mit andern Ingre­di­en­zen, und berei­tet dar­aus eine Art schmerz­stil­len­der Sal­be (unguen­tum popu­le­um).