Schwarzmaulbeerbaum

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Schwarz­maul­beer­baum, Morus nigra, L. [Zorn, pl. med. tab. 173.] mit herz­för­mi­gen, rau­hen Blät­tern, ein an den Meer­u­fern in Ita­li­en ein­hei­mi­scher, viel­leicht aus Per­si­en abstam­men­der Baum, der auch in Deutsch­land auf sanf­ten nach Süden gele­ge­nen Abhän­gen gedei­het, und zu Anfan­ge des Juny blüht.

Die im Herbst­mo­na­te, doch nicht zugleich rei­fen­den schwarz­ro­then, aus vie­len klei­nen Beer­chen zusam­men­ge­setz­ten Früch­te (Maul­bee­ren, Mora, Bac­cae Mori), haben einen sehr ange­neh­men säu­er­lich süßen Saft, wovon man den Maul­beer­saft (Rhob. Mororum) ver­fer­tigt, (indem man zehn gemes­se­ne, Unzen aus­ge­preß­ten Saft mit sechs­zehn Unzen fein gepül­ver­tem Zucker ein­mahl auf­kocht) dem man eine küh­len­de Eigen­schaft in Ent­zün­dungs­fie­bern mit Recht und eine auf­lö­sen­de Eigen­schaft pro­ble­ma­tisch zuschreibt. Man streicht ihn auf Schwämm­chen im Mun­de, und nimmt ihn zu Gurgelwassern.

Die Rin­de der Wur­zel (Cor­tex Mori, radi­cis) ist äußer­lich mit Län­gen­run­zeln besetzt, unter dem Bas­te von gel­ber Far­be, von schärf­lich süß­licht bit­ter­li­chem, und her­bem Geschma­cke, und frisch von einem etwas wid­ri­gen Geru­che. Vor­züg­lich in ältern Zei­ten hat man beob­ach­tet, daß ihr inne­rer Gebrauch den Band­wurm (wel­cher Art?) töd­te und fort­trei­be, in der Gabe von 30 Gran Pul­ver oder einem Quent­chen im Auf­gus­se. Eini­ge schrei­ben sogar den halb­stün­di­gen Absud von 31/​2 Quent­chen Wur­zel oder Wur­zel­rin­de auf zwei­mahl des mor­gens nüch­tern zu trin­ken vor; eine wahr­schein­lich all­zu­hef­ti­ge Gabe, die auch pur­gi­ren soll.