Schwarzwurzchristoffel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Schwarz­wurz­chris­tof­fel, Actaea spi­ca­ta, L. [Zorn, pl. med. tab. 176.] mit eiför­mi­ger Blu­men­trau­be und bee­ren­ar­ti­ger Frucht, ein zwei bis drei Fuß hohes Kraut mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel in dun­keln, ber­gich­ten Hai­nen, wo es im Mai und Juny blüht, mit schnell ver­gäng­li­chen, wei­ßen, rhom­bo­ida­li­schen, oben und unten spit­zi­gen Blumenblättern.

Die dick­li­che, geglie­der­te, hol­zi­ge, inner­lich buchs­baum­gel­be, äußer­lich schwar­ze Wur­zel (Rad. Chri-sto­pho­ria­na, Aco­ni­ti race­mo­si) ist betrüg­li­cher Wei­se, wie man ver­si­chert, ehe­dem zu vie­len Zent­nern in der Gegend von Bah­lin­gen und Tutt­lin­gen in Schwa­ben gegra­ben, und an die Apo­the­ker für Schwarz­christ­wur­zel ver­kauft wor­den; eben so in Frank­reich. Daß sie von hef­ti­ger Wir­kung seyn müs­se, erhel­let schon dar­aus, daß die schwar­zen Bee­ren mehr­mahls mit Gefahr genos­sen wor­den, auch unter Ver­stan­des­ver­wir­rung den Tod ver­ur­sacht haben. Bei dem Extra­c­te ist es nicht zu ver­wun­dern, daß es zu 12 Gran nur Erbre­chen und Pur­gi­ren erregt hat, da durch die Koch­hit­ze schon die meis­ten wirk­sa­men Thei­le ver­jagt wor­den. In ältern Zei­ten ist sie gegen Eng­brüs­tig­keit und Skro­pheln als Haus­mit­tel inner­lich gege­ben, äußer­lich aber im Absu­de gegen Krätz­aus­schlä­ge und Kop­f­un­ge­zie­fer mit Nut­zen gebraucht wor­den, eine Kraft, die schon allein auf hef­ti­ge, nicht gleich­gül­ti­ge Wir­kun­gen schlie­ßen läßt, die aber noch im Dun­keln lie­gen. Der Saft der Bee­ren soll mit Alaun gesot­ten eine Art Din­te geben.