Selbstzerfließen

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Selbst­zer­flie­ßen (Deli­qui­um, s. Deli­que­s­cen­tia per­se, Solu­tio aerea), eine nun alt­mo­di­ge Ver­rich­tung in Apo­the­ken, wo man eini­ge Sub­stan­zen offen an eine feuch­te Luft, z.B. in den Kel­ler, hin­stell­te, daß sie durch die aus der Atmo­sphä­re ange­zo­ge­ne Feuch­tig­keit eine Art von Flüs­sig­keit und Auf­lö­sung bil­de­ten. Da aber dies Zer­flie­ßen vor einer unmit­tel­ba­ren künst­li­chen Auf­lö­sung kei­ne Vor­zü­ge hat, und sonst noch unver­meid­li­cher Unrein­lich­keit unter­wor­fen ist, so bedient man sich jetzt and­rer Vor­keh­run­gen; zer­flos­se­ne Myr­rhe unter Myr­rhe, zer­flos­se­nes Wein­stein­öl unter Pota­sche, und liqu­or ter­rae foli­a­tae tar­ta­riunter Potasch­essig­s­alz.