Speerhahnefuß, Ranunculus lingua L. [Flor. dan. tab. 754] mit lanzetförmigen Blättern und aufrechtem Stengel, ein etwa zwei Schuh hohes Kraut mit mehrjähriger Wurzel in stehendem, schlammigem Wasser, welches im Brachmonate große gelbe glänzende Blumen trägt.
Das frische brennend bitter schmeckende Kraut und die gleich scharfe, sehr zaserichte Wurzel (Hb. Rad, ranunculi flammei majoris) besitzt äusserlich aufgelegt, gleiche Blasen ziehende Eigenschaft als der Sumpfhahnefuß, und den Vorzug vor den Kanthari-den, daß erstere kein Harnbrennen verursachen, und schneller wirken, wobei aber große Behutsamkeit anzuwenden ist, um den Reitz nicht bis zu tiefen Geschwüren, und zum Brande kommen zu lassen. Das Gegengift ist viel laues Wasser und Sauerkleesalz, oder die Pflanzen, die es enthalten, Sauerampfer, Sau-erkleelujel.
Die Schärfe geht mit dem destillirtem Wasser über und bleibt darin ziemlich dauerhaft; es scheint dann scharbockwidrige Kräfte zu besitzen. Das ganz trockne Kraut ist völlig unkräftig.