Stabwurzbeifuß

Hahnemanns Apothekerlexikon
vorheriges KapitelZurückInhaltsverzeichnisWeiternächstes Kapitel

Stab­wurz­bei­fuß, Arte­mi­sia Abrota­num, L. [Black­well, herb. tab. 555] mit bors­ten­för­mi­gen, sehr ästi­gen Blät­tern, ein strauch­ar­ti­ges, vier bis fünf Fuß hohes Kraut, mit peren­ni­ren­der Wur­zel, in dem wär­mern Euro­pa auf son­nich­ten Ber­gen ein­hei­misch, wel­ches im August blüht und die Win­ter in unsern Gär­ten erträgt.

Das weiß­licht­grü­ne, stark, Kopf ein­neh­mend und ange­nehm rie­chen­de, und bit­ter­lich aro­ma­tisch schme­cken­de Kraut (Hb. s. Sum­mit. Abrota­ni, Abro-tani maris) ver­liert durchs Trock­nen viel von sei­nem Geruch und Geschmack, gie­bt in der wäs­se­ri­gen Destil­la­ti­on 1/​672 eines gel­ben äthe­ri­schen Oels (ol. dest. Abrota­ni), und ist vor­züg­lich bei Bleich­sucht, Schwä­che und Krämp­fen des Spei­se­ka­nals und zur Tödung der Ein­ge­wei­de­wür­mer ange­wen­det, so wie auch in bös­ar­ti­gen Fie­bern gerühmt wor­den. Aues­ser­lich soll es dem kal­ten Bran­de Ein­halt thun. Im Gan­zen weiß man immer nur noch sehr wenig Gewis­ses von den eigent­hüm­li­chen, gewiß sehr gro­ßen Kräf­ten die­ses Krau­tes, und es ver­dient eine nähe­re Prüfung.