Steinlebermarchant

Hahnemanns Apothekerlexikon
vorheriges KapitelZurückInhaltsverzeichnisWeiternächstes Kapitel

Stein­le­berm­ar­chant, Mar­chan­tia coni­ca, L. [Flor. dan. tab. 274]mit zweit­hei­li­gen, aus­ge­schweif­ten Loh­den, und koni­scher Kap­sel, wel­che unter­wärts gewöhn­lich fünf­fä­che­rig ist, eine Flech­te an stei­len Bach­ufern im Schat­ten, vor­züg­lich an den beträu­fel­ten Wän­den der Fel­sen­höh­len, wel­che (Lichen petraeus, Hepa­ti­ca fon­ta­na) von aro­ma­tisch bit­ter­li­chem, etwas bei­ßen­dem, nicht unan­ge­neh­mem Geschma­cke, und einem schwa­chen, ziem­lich ange­neh­men, har­zig aro­ma­ti­schen Geru­che, vor­züg­lich gegen Leber­ver­stop­fun­gen und daher rüh­ren­den Gelb­such­ten und Wech­sel­fie­bern, so wie als Küh­lungs­mit­tel von den Alten gerühmt wor­den ist. Was sie von ihrer ein­schnei­den­den, abster­gi­ren­den, und Ein­ge­wei­de­ver­stop­fung auf­lö­sen­den Kraft wähn­ten, stütz­te sich blos auf idea­li­sche Schul­prin­zi­pi­en. Auch in Kach­e­x­ien (wel­chen?) der Kin­der und der Lun­gen­sucht will man Gutes von ihrem Gebrau­che (frisch als Kräu­ter­brü­he ver­ord­net) gese­hen haben. Ihre wah­ren, gewiß nicht gleich­gül­ti­gen Kräf­te erwar­ten noch nähe­re und sorg­fäl­ti­ge­re Erfahrung.