Stinkchristwurzel, Helleborus foetidus, L. [Zorn, med. tab. 452] mit einem vielblüthigen, blätterreichen Stengel, und fußförmigen Blättern, ein in den Waldgebirgen Deutschlands wohnendes, zwei Fuß hohes Kraut mit zwei- und mehrjähriger Wurzel, dessen sämmtliche Blätter vom Stengel ausgehen, und dessen grüne Blume sich im Februar und März zeigt.
Das beim Angreifen, vorzüglich im frischen Zustande stinkende Kraut (hb. Hellebori foetidi, Helle-borastri) ist von äusserst scharfem, bitterlichem Ge-schmacke, welcher bei längerm Kauen anhaltend im Munde frißt. Durchs Trocknen verliert es von seiner Schärfe wenig oder nichts, und ist von so heftiger Wirkung, daß es schon oft unter Erbrechen, Purgiren und Ohnmachten getödet hat; Einigen sind Haare, Nägel und die Oberhaut über den ganzen Körper abgegangen. Unter vorsichtigem Gebrauche hat es sich seit langen Zeiten gegen die Spuhlwürmer ungemein hülfreich gezeigt; doch scheint die Gabe von 15 Gran des Pulvers für fünf bis sechsjährige Kinder allzugroß; indessen soll sie bis zur Entstehung mäsiger Aengstlichkeit steigen, ein Paar Morgen wiederholt. Der mit Zucker eingedickte Saft ist ebenfalls gebraucht worden.
Auch in der schleimigen Engbrüstigkeit, in Hysterie und Hypochondrie, so wie in einigen Arten von Fiebern hat man guten Nutzen davon gesehen. Die Wurzelfasern werden von den Viehärzten den Thieren statt der Haarseile eingezogen. Essig ist das Gegengift.