Stinkschwertel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Stink­schwer­tel, Iris foet­idis­si­ma, L. [Zorn, pl. med. tab. 504] unbär­tig, mit schwerd­för­mi­gen Blät­tern, und etwas ecki­gem Schaf­te, ein in Eng­land, Frank­reich, Tos­ka­na, auch, wie man sagt, in Deutsch­land in feuch­ten, schat­tich­ten Thä­lern, auf sump­fi­gen Wie­sen und an den Dünen ein­hei­mi­sches, fuß­ho­hes Kraut mit peren­ni­ren­der Wur­zel, wel­ches im July und August schmut­zig­blau blüht.

Die krum­me, geglie­der­te, knol­li­ge Wur­zel (Rad. Xyri­dis, Spa­tu­lae, Spa­t­hul­ae foet­idae, Gla­dio­li foet­idi) ist mit dicken Zasern besetzt, und hat einen sehr schar­fen Geschmack, und einen wan­zen­ähn­li­chen Geruch, so wie die zer­ris­se­nen, oder gerie­be­nen Blät­ter. Sie scheint ein eben so hef­ti­ges Abfüh­rungs­mit­tel als die Wur­zel des Blau­schwer­tels zu seyn, und eben so stark in eini­gen Fäl­len den Harn zu trei­ben. Man hat sie, frisch, in ältern Zei­ten gegen Was­ser­sucht, und Skro­pheln inner­lich neh­men las­sen, und sehr gerühmt, Getrock­net aber in Eng­brüs­tig­keit, und Hys­te­rie gebraucht. Getrock­net scheint sie alle dras­ti­schen Eigen­schaf­ten abzulegen.