Trockenhefe aus Saccharomyces cerevisiae HANSEN CBS 5926 (Synonym: Saccharomyces boulardii)

Erschei­nungs­da­tum Bun­des­an­zei­ger: 15.4.1994.,
Heft­num­mer: 71., ATC-Code: A07AX.
Mono­gra­phie BGA/​​BfArM (Kom­mis­si­on E)
Trockenextrakt (35-67: 1) aus Ginkgo-biloba-Blättern, extrahiert mit Aceton-WasserInhaltsverzeichnisTropaeolum majus (Kapuzinerkresse)














Bestand­tei­le des Arzneimittels
Tro­cken­he­fe aus Sac­ch­aro­my­ces cere­vi­siae HANSEN CBS 5926
(Syn­onym: Sac­ch­aro­my­ces bou­lar­dii) bzw. gene­tisch iden­ti­schen Stäm­men in lyo­phi­li­sier­ter Form.
1 Gramm des Lyo­phi­li­sats ent­hält 885 mg Sac­ch­aro­my­ces cere­vi­siae HANSEN CBS 5926
(Syn­onvm: Sac­ch­aro­my­ces bou­lar­dii) ent­spre­chend min­des­tens 1,8 x 10 hoch 10 lebens­fä­hi­gen Zellen.

Phar­ma­ko­lo­gi­sche Eigen­schaf­ten, Phar­ma­ko­ki­ne­tik, Toxikologie
Die Wirk­sam­keit von Sac­ch­aro­my­ces cere­vi­siae HANSEN CBS 5926 (Syn­onym: Sac­ch­aro­my­ces bou­lar­dii) ist an die Lebens­fä­hig­keit der Hefe­zel­len gebunden.
Sac­ch­aro­my­ces cere­vi­siae HANSEN CBS 5926 (Syn­onym: Sac­ch­aro­my­ces bou­lar­dii) ver­mag fim­bri­en­tra­gen­de patho­ge­ne Bak­te­ri­en zu bin­den. in vitro ist bei Co-Kul­ti­vie­rung von Sac­ch­aro­my­ces cere­vi­siae HANSEN CBS 5926 (Syn­onym: Sac­ch­aro­my­ces bou­lar­dii) mit Pro­teus mira­bi­lis und vul­ga­ris, Sal­mo­nella typhi und typhi­mu­ri­um, Pseu­do­mo­nas aeru­gi­no­sa, Sta­phy­lo­coc­cus aureus, Esche­ri­chia coli, bestimm­ten Shigel­len und Can­di­da albicans eine Wachs­tums­hem­mung die­ser Kei­me nach­ge­wie­sen wor­den. Anga­ben zur Kon­zen­tra­ti­ons­ab­hän­gig­keit der Wachs­tums­hem­mung wer­den nicht gemacht. Sac­ch­aro­my­ces cere­vi­siae HANSEN CBS 5926 (Syn­onym: Sac­ch­aro­my­ces bou­lar­dii) kann auch das Wachs­tum von Clos­tri­di­um dif­fi­ci­le hem­men bzw. die Toxin-Rezep­tor­bin­dung inhi­bie­ren sowie die durch­fall­erzeu­gen­de Wir­kung ent­ero­to­xi­scher Esche­ri­chia-coli-Stäm­me hem­men. Am Modell der iso­lier­ten Darm­schlin­ge wur­de der durch Inku­ba­ti­on mit Cho­le­ra­to­xin indu­zier­te Natri­um- und Was­ser­ein­strom ins Darm­lu­men durch Sach­aro­my­ces cere­vi­siae HANSEN CBS 5926 (Syn­onym: Sac­ch­aro­my­ces bou­lar­dii) um 40% redu­ziert. An Darm­prä­pa­ra­ten wur­de die durch Pro­sta­glan­din E2 bzw. I2 indu­zier­te Erhö­hung des sero­samu­co­sa­len Chlo­rid­trans­por­tes durch gleich­zei­ti­ge Sti­mu­lie­rung mit Sac­ch­aro­my­ces cere­vi­siae HANSEN CBS 5926 (Syn­onym: Sac­ch­aro­my­ces bou­lar­dii) in einen gegen­über unbe­han­del­ten Kon­trol­len höhe­ren muco­sas­e­ro­sa­len Chlo­rid­fluß umgekehrt.
Eine Akti­vi­täts­er­hö­hung der darm­mem­bran­stän­di­gen Dis­ac­cha­ri­da­sen Sac­cha­ra­se, Lac­ta­se und Mal­ta­se wur­de tier­ex­pe­ri­men­tell und am Men­schen beob­ach­tet. Nach ora­ler Gabe von Sac­ch­aro­my­ces cere­vi­siae HANSEN CBS 5926 (Syn­onym: Sac­ch­aro­my­ces bou­lar­dii) wird im Tier­ex­pe­ri­ment das sekre­to­ri­sche Immun­glo­bu­lin (sIgA) im Gas­tro­in­testi­nal­trakt erhöht.
Bei ein­ma­li­ger ora­ler Gabe von 3 g/​kg KG Sac­ch­aro­my­ces cere­vi­siae HANSEN CBS 5926 (Syn­onym: Sac­ch­aro­my­ces bou­lar­dii) wur­den bei Mäu­sen und Rat­ten kei­ne toxi­schen Reak­tio­nen beob­ach­tet. Bei Gabe von ca. 330 mg/​kg KG für 6 Wochen jeweils an 6 Tagen pro Woche an Hun­de bzw. ca. 100mg/​kg KG/​Tag per­oral über 6 Mona­te an Rat­ten bzw. Kanin­chen zeig­ten sich kei­ne sub­stanz­be­ding­ten Ver­än­de­run­gen. Im Ames-Test mit Sal­mi­nella typhi­mu­ri­um TA 98, TA 100, TA 1535, TA 1537 und TA 1538 wur­den mit und ohne Akti­vie­rung durch S9-Mix kei­ne muta­ge­nen Effek­te gese­hen. Unter­su­chun­gen zur Embryo­to­xi­zi­tät und zur Kan­ze­ro­ge­ni­tät lie­gen nicht vor.

Klinische Angaben

1. Anwen­dungs­ge­bie­te
Zur sym­pto­ma­ti­schen Behand­lung aku­ter Durchfallerkrankungen.
Zur Vor­beu­gung und sym­pto­ma­ti­schen Behand­lung von Rei­se­di­ar­rhö­en sowie Diar­rhö­en unter Son­den­er­näh­rung. Als Adju­vans bei chro­ni­schen For­men der Akne.

2. Gegen­an­zei­gen
Nicht anzu­wen­den bei Hefeüberempfindlichkeit.
Hinweis:
Säug­lin­ge und Klein­kin­der sind in jedem Fall von einer Selbst­me­di­ka­ti­on auszuschließen.

3. Neben­wir­kun­gen
Die Ein­nah­me kann Blä­hun­gen verursachen.
In Ein­zel­fäl­len kön­nen Unver­träg­lich­keits­re­ak­tio­nen in Form von Juck­reiz, Urti­ka­ria, loka­lem oder gene­ra­li­sier­tem Exan­them sowie Quin­cke-Ödem auftreten.

4. Beson­de­re Vor­sichts­hin­wei­se für den Gebrauch:
Bei Durch­fall­erkran­kun­gen Muß, beson­ders bei Kin­dern, auf Ersatz von Flüs­sig­keit und Elek­tro­ly­ten als wich­tigs­te the­ra­peu­ti­sche Maß­nah­me geach­tet werden.
Durch­fäl­le bei Säug­lin­gen und Klein­kin­dern erfor­dern die Rück­spra­che mit dem Arzt. Bei Durch­fäl­len, die län­ger als 2 Tage andau­ern oder mit Blut­bei­men­gun­gen oder Tem­pe­ra­tur­er­hö­hun­gen ein­her­ge­hen, soll­te ein Arzt auf­ge­sucht wer­den. Wer­den wäh­rend einer The­ra­pie mit Sac­ch­aro­my­ces cere­vi­siae HANSEN CBS 5926 (Syn­onym: Sac­ch­aro­my­ces bou­lar­dii) mikro­bio­lo­gi­sche Stuhl­un­ter­su­chun­gen durch­ge­führt, so soll­te die Ein­nah­me dem Unter­su­chungs­la­bor mit­ge­teilt wer­den, da sonst falsch-posi­ti­ve Befun­de erstellt wor­den könnten.

5. Ver­wen­dung bei Schwan­ger­schaft und Laktation
Kei­ne Daten.

6. Wech­sel­wir­kun­gen mit ande­ren Mitteln
Die gleich­zei­ti­ge Ein­nah­me von Sac­ch­aro­my­ces cere­vi­siae HANSEN CBS 5926 (Syn­onym: Sac­ch­aro­my­ces bou­lar­dii) und Anti­my­ko­ti­ka kann die Wir­kung von Sac­ch­aro­my­ces cere­vi­siae HANSEN CBS 5926 (Syn­onym: Sac­ch­aro­my­ces bou­lar­dii) beeinträchtigen.
Hinweis:
Bei gleich­zei­ti­ger Ein­nah­me von Monoa­min­oxi­da­se­hemm­stof­fen ist eine Blut­druck­erhö­hung möglich.

7. Dosie­rung und Art der Anwendung
Soweit nicht anders verordnet:
Tages­do­sis (Kin­der ab 2 Jahre/​Erwachsene):
Zur Pro­phy­la­xe von Rei­se­di­ar­rhö­en, begin­nend 5 Tage vor der Abrei­se: 250 bis 500 mg täglich.
Zur The­ra­pie von Diar­rhö­en: 250 bis 500 mg täglich.
Bei son­den­nah­rungs­be­ding­ter Diar­rhö sind jeweils 500 mg Sac­ch­aro­my­ces cere­vi­siae HANSEN CBS 5926 (Syn­onym: Sac­ch­aro­my­ces boulardii)/Liter Nähr­lö­sung zu geben.
Hinweis:
Die Behand­lung soll­te noch eini­ge Tage nach dem Sis­tie­ren der Diar­rhö fort­ge­setzt werden.
Bei Akne: 750 mg täglich.

Art der Anwendung
Lyo­phy­li­sat in Kap­sel­form zum Ein­neh­men sowie als Zusatz zur Sondenernähung.

8. Über­do­sie­rung
Kei­ne bekannt.

9. Beson­de­re Warnungen
Kei­ne bekannt.

10. Aus­wir­kun­gen auf Kraft­fah­rer und die Bedie­nung von Maschinen
Kei­ne bekannt.

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