Venusfrauennabel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Venus­frau­en­na­bel, Coty­le­don Umbi­li­cus, L. [Black­well, herb. tab. 263] mit kap­pen­ar­ti­gen, schild­för­mi­gen, wech­sel­sei­tig ste­hen­den, säge­ar­tig gezahn­ten Blät­tern, ästi­gem Sten­gel, und auf­rech­ten Blu­men; ein höchs­tens drei Schuh hohes Kraut auf altem Gemäu­er im süd­li­chen Euro­pa und in Eng­land, wel­ches zu Ende des Herbs­tes auf­geht, den Win­ter über sei­ne Blät­ter behält, im April und May weiß-gelb­licht blüht und bald nach­her vertrocknet.

Die dicken, saf­ti­gen, blau­grü­nen, nabel­för­mig­hoh-len Blät­ter (Fol. Umbi­li­ci vene­ris, Coty­le­do­nis) haben einen schlei­mig wäs­se­ri­gen Geschmack, und sind in ältern Zei­ten nicht häu­fig, aber immer frisch, theils zer­quetscht als ein küh­len­des, erwei­chen­des Mit­tel auf­ge­legt, theils als aus­ge­preß­ter Saft gegen wei­ßen Fluß und in der Was­ser­sucht gebraucht wor­den; man weiß nicht, in wel­chen bestimm­ten Fäl­len, und ob mit gegrün­de­tem Nutzen?